Nachbarin das Wlan "leihen"

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Marentis

Guest
Bei uns ist es so, dass unsere Nachbarin momentan scheinbar keinen Internetzugang hat.
Jetzt hat sie uns gefragt, ob sie bitte bei uns mit ins Wlan kann.

Einerseits scheint es laut BGH ja ausreichend zu sein, wenn man sein Gegenüber DEUTLICH darüber aufklärt das Filesharing und Co ein absolutes No Go sind. Im Zweifel müsste ich dann aber trotzdem prozessieren (falls sie sich nicht daran hält).

Das Problem ist natürlich, dass ich ihr nicht auf den Kopf zusagen möchte, dass ich diese Befürchtung habe (also das sie trotzdem illegale Inhalte herunterlädt), weil dann das ansonsten relativ gute Nachbarschaftsverhältnis zum Teufel ist.

Von daher habe ich mir überlegt mit Hilfe eines zweiten Routers einen Access Point zu errichten und dort nur Port 80 zuzulassen, das reicht ja zum Surfen. Problematisch wäre es natürlich dann, wenn sie das umgeht, indem sie bei irgendwelchen ominösen Seiten direkt herunterlädt oder den ganzen Verkehr tunnelt.

Habt ihr noch Ideen?

Ps: der Router läuft selbst mit Tomato, daher wäre es evtl. möglich, dass ich dort ein Vlan erstelle und mit l7 Filter dann über Regexp alles was nach Torrent und co aussieht blockiere? Hat das schonmal jemand probiert?
Ich lese mich jedenfalls gerade etwas in das Thema ein und es scheint so, als ob das eine Lösung wäre.
 
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Wenn Du irgendwelche bedenken hast, wie sie Deinen Zugang nutzt, würde ich einfach nein sagen. Gibt dann vielleicht ein wenig schlechte Stimmung, aber Du hast später keinen Ärger am Hals.
 
Das stimmt wohl, ich habe auch schon überlegt ihr einfach den UMTS Stick der hier rumliegt zu schenken (der liegt jetzt hier schon seit 2 Jahren rum), dann soll sie sich beim Discounter eine SIM Karte holen und fertig.
Da kommt sie mit 10-15 Euro pro Monat hin (ich vermute nämlich, dass ihr Zugang mangels Bezahlung gesperrt wurde).

Aber unabhängig davon werde ich mich jetzt definitiv noch mit l7-filter beschäftigen, das klingt hochinteressant :-).
 
Aehnliches habe ich gutwillig fuer eine Nachbarin gemacht. Irgendwann fand ich dann heraus, dass sie Zeug via Torrent gezogen hat.

Sei immer schoen vorsichtig mit sowas. :)
 
Du könntest eine Box mit Untangle dazwischen schalten, das wäre perfekt, um zu kontrollieren, was sie macht/machen darf, usw.: http://www.untangle.com/store/lite-package.html

Alternativen wären Sophos UTM oder pfSense. pfSense mag ich am liebsten, allerdings ist Untangle "einfacher" (ich bezweifle mal, dass du dir für deine Nachbarin stundenlange Arbeit machen möchtest).
 
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Problematisch wäre es natürlich dann, wenn sie das umgeht, indem sie bei irgendwelchen ominösen Seiten direkt herunterlädt oder den ganzen Verkehr tunnelt.
Ohne jetzt auf den juristischen Aspekt von Warez eingehen zu wollen; wenn man bei Filehoster direkt runterlädt gibt es nur 3 Methoden wie die Behörden(!) an deine IP kommen und ein Prozess überhaupt möglich wird:
a) Abhören der Internetverbindung. Kann in aller Regel nicht "einfach so" gemacht werden. Auch die Rausgabe von Vorratendatenspeicherung bdarf/bedurfte eine begründete Anfrage der Staatsanwaltschaft
b) Indem der Hoster entweder mit Behörden oder privaten Firmen kooperiert (Erpressung, finanzielle Gegenleistung, Gericht) und die Logfiles rausgibt
c) Indem die Logfiles des Servers bei einem Raid extrahiert werden. Vorausgesetzt es gibt überhaupt Logfiles
Nur Punkt (b) ist überhaupt probabel.

Genau so bist du bei Tunnel in aller Regel aus dem Schneider; nicht deine IP sondern die des Tunnel taucht dann in Logs auf.

Eine einfache Lösung wäre den ganzen "guest"-Traffic über einen VPN in einem sicheren Standort zu tunnelen. Hidemynet.com bietet zB u.a. Server in Luxemburg und Schweiz wo nicht nur Torrent spezifisch erlaubt ist sondern meines Wissens keine Logs existieren.
(Und ja, hier in Luxemburg ist Warez zwar nicht legal aber meines Wissens gab es nie überhaupt mal ne Anklage oder Anzeige)
 
Ich würde sie das WLAN nicht nutzen lassen.

UMTS Stick ist eine einfache Möglichkeit.

Falls du VoIP und T-DSL hast, hast du wahrscheinlich auch IPv6. Die Fritzboxen verwenden für das Gästenetz einen anderen IPv6-Präfix als für deinen Internetzugang. Damit wäre eine Unterscheidung des Traffics möglich.
 
Wie jeder ISP vertraglich festhalten was erlaubt ist und alles Andere strikt untersagen (Whitelist), dazu das Logging auf dem Router aktivieren, fertig.

Der Vertrag hilft Dir strafrechtlich und das lückenlose Logging zivilrechtlich. Mehr braucht man seit dem aktuellen BGH-Spruch nicht, ausser man wurde dazu gerichtlich verdonnert, oder hat bereits eine Unterlassungserklärung abgegeben.
 
Hmm dann muss die Frau Nachbarin aber über das Loggen aufgeklärt werden und detailliert im Voraus informiert werden wie und was geloggt sowie bis wann es geloggt wird und wo die Daten gespeichert werden ;)
 
Kurz und bündig:

Es wird der gesamte Internetverkehr automatisch in Logdateien protokolliert. Diese Logdateien werden wöchentlich archiviert und für einen Zeitraum von jeweils sechs Monaten, auch über das Ende des Vertragsverhältnisses hinaus, aufbewahrt. Auf richterliche Anordnung oder gesetzliche Verpflichtungen werden die Logdateien entsprechend weitergegeben. Sonstige Dritte erhalten keinen Zugriff auf die Logdateien.


Ein Anwalt kann das noch hübsch verpacken und gut ists...
 
Kurz und bündig:

Es wird der gesamte Internetverkehr automatisch in Logdateien protokolliert. Diese Logdateien werden wöchentlich archiviert und für einen Zeitraum von jeweils sechs Monaten, auch über das Ende des Vertragsverhältnisses hinaus, aufbewahrt. Auf richterliche Anordnung oder gesetzliche Verpflichtungen werden die Logdateien entsprechend weitergegeben. Sonstige Dritte erhalten keinen Zugriff auf die Logdateien.


Ein Anwalt kann das noch hübsch verpacken und gut ists...

Sorry für den Vollquote. Bei dem ganzen Aufwand würde ich mir echt überlegen das durch zu führen :confused: . Fängt bei der konfiguration an und hört beim Anwalt auf. Man ist zwar dann auf der sicheren Seite, aber ehrlich, wer würde sich so einen Aufwand machen, nur damit die Nachbarin Internet hat?
 
Entweder ist sie eine nette Nachbarin oder nicht.

Wenn mich einer meiner netten Nachbarn vorübergehend um Internetzugang bittet, dann kriegt er das via separatem Netz.

Nicht jeder Nachbar ist ein Verbrecher. Sorry, aber irgendwo hört es auf.

Wenn du dir nicht sicher bist, dann sag einfach dass du das nicht willst weil du sie nicht trennen kannst von deinen Computern und dir das zu unsicher ist. Fertig.

Aber nen Vertrag aufsetzen und weiss nicht was, machst du das Geschisse beim Verleihen einer Bohrmaschine auch? Du lädst doch evtl. sogar selber illegal Inhalte herunter, warum dann bei der Nachbarin den Heiligenschein aufsetzen?

Überleg dir das selber. Hier im Forum kriegst du nur sachliche Infos, aber bei Nachbarn ist auch ein bissl Menschlichkeit gefragt, oder?
 
@Ben.
In DE musst Du gemäss BGH so gar mit Deinen eigenen Kindern einen "Vertrag" zur Internetnutzung abschliessen.


Es braucht aber keinen Anwalt, um einen Vertrag aufzusetzen und die Vorschläge die ich oben gab, decken bereits alle entscheidenden Punkte ab.
Das sind inklusive Ausdrucken und Unterschreiben keine zehn Minuten, soviel Zeit und die zwei Blatt Papier sollte man investieren können. Der ganze Thread hier war aufwendiger...
 
Aber nen Vertrag aufsetzen und weiss nicht was, machst du das Geschisse beim Verleihen einer Bohrmaschine auch? Du lädst doch evtl. sogar selber illegal Inhalte herunter, warum dann bei der Nachbarin den Heiligenschein aufsetzen?

Überleg dir das selber. Hier im Forum kriegst du nur sachliche Infos, aber bei Nachbarn ist auch ein bissl Menschlichkeit gefragt, oder?

Sorry, diese Unterstellung ist absolut daneben. Ich lade nichts illegales herunter, weil ich nichts davon halte. Möchte ich für Inhalte nicht bezahlen weil sie mir zu teuer sind lasse ich es ganz sein.

Und ich kann nichts für die Rechtslage in Deutschland, dass ich als Inhaber prinzipiell für alles hafte, was über meinen Anschluss geschieht. Abmahnungen sind teuer, diese Gefahr kann man nur abwehren, wenn man - laut aktuellem BGH Urteil - eben ausdrücklich darauf hinweist, dass Filesharing nicht gestattet ist.

Und der Vergleich mit der Bohrmaschine ist meilenweit daneben: da habe ich genau 0 Haftungsrisiko. Macht der Nachbar mit der Bohrmaschine etwas kaputt hafte ich dafür nicht, beim Thema Internet ist die Lage nunmal deutlich komplizierter.

Danke für alle anderen, hilfreichen Tipps. Ich habe ihr jetzt den UMTS stick gegeben, da sie den mit einer SIM Karte bestücken kann.
 
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