Das wurde ja afaik hier auch schon öfters erwähnt. Jetzt habe ich mir es nochmal angeschaut. Ist bestimmt für viele Benutzer interessant, die wollen dass es funktioniert und sich um nix kümmern müssen. Die Leistungsmerkmale, die im Übrigen genau auch mit den Anforderungen des TE hier übereinstimmen, werden da bestens erfüllt. Wem Open Source Software(OSS) ansonsten nicht wichtig ist, der ist damit bestimmt gut bedient.
Jep. Genau für Home NAS Betreiber ist es gedacht, deren Festplatten aus Stromverbrauchsgründen praktisch immer schlafen sollen. Man kann quasi aus allem nen Unraid Server stricken was der Fundus so hergibt, oder auch eine neue Kiste darauf ausrichten.
Was werkelt da unten drunter? Insgesamt ist ja ein Linux drunter, quasi die proprietäre Unraid-Distribution. D. h. die nehmen da ganz viel von dem, was schon da ist und bauen halt Ihre eigenen Tools und Ihre GUI dazu und passen das Linux-System so an, wie sie's brauchen. So weit alles Super. Das Herzstück von Unraid ist aber, so scheint mir, der Speichergerätetreiber selbst und dass ist ja jetzt nichts, was ich so von Linux irgendwie kenne. Das Bildchen mit der Parity über mehrere Platten unterschiedlicher Größe erklärt ja schön, wie das technisch abläuft.
Ja, im Prinzip ists eine eigene Unraid Distribution, basierend auf Slackware, wie
https://wiki.unraid.net/Building_an...ID is a file server,the files on those drives. berichtet. Darunter laufen Linuxpakete, die man bei den Release Notes (
https://forums.unraid.net/topic/129247-unraid-os-version-6111-available/ ) auch immer wieder aktualisiert sieht. Neben einem NAS ist Unraid auch ein wirklich tauglicher Docker Host und QEMU KVM Virtualisierer, im "App Store" (kostenfrei) gibt es tonnenweise für Unraid hergerichtete Pakete von quasi allem was man sich vorstellen kann.
Ja, der Speichergerätetreiber ist das Herzstück und ja, das ist spezifisch, aber auch ziemlich genial. Im Endeffekt liegt ein File nur auf einer Platte - und die 1-2 Parity Platten sorgen dafür, dass diese Platte redundant abgesichert ist. Dadurch muss zum Lesen aber auch nur eine Platte (und nicht das ganze Array) hochgefahren werden, was die Sache extrem energieeffizient macht.
Auf
https://unraid.net/blog/unraid-14th-birthday-blog wird gesprochen von:
"‘cluster aware’ extension to ‘shfs’ - the Unraid User Share File System. User shares can span selected array devices and the cache pool."
Aber ein Speichergerätetreiber ist jetzt was, wo ich doch gerne etwas sehr verlässliches haben möchte. Da möchte man wirklich eine Software haben, die in jeder möglichen oder total bescheuerten Situation die Datensicherheit gewährleistet.
Naja, da der Treiber die Basis der Firma darstellt, und seit vielen Jahren existiert und weiterentwickelt wird, sollte hier schon eine gewisse Stabilität existieren.
Ebenso sehe ich, wenn da z. B. eine neue Platte dazu kommt, dass dann die Parity vom Gesamtsystem - also üblicherweise 1-2 Parityplatten - neu berechnet werden muss. Da würde ich vermuten, dass ein Unraid-Storage in so einer Migrationsphase recht anfällig sein könnte, wenn gerade dann eine Platte ausfällt.
Nö. Man precleared eine Platte (d.h. nullt die) vorher (das dauert sehr lange), dann ist sie in einem definierten Zustand und kann dann sehr schnell in ein Array aufgenommen werden. In dieser Zeit sind die Daten immer noch redundant geschützt. Da Daten nur auf einer Platte lagern wären (selbst wenn nicht redundant gesichert) nur die Daten auf dieser einen Platte weg, nicht die Daten auf allen anderen Platten. Aber wie gesagt, das Problem existiert so nicht.
Und da sind dann auch meine Zweifel, ob solche closed-source Entwicklungen ebenso zuverlässig und robust gebaut sind. Auch persönliche Aussagen wie Na. Ich habe damit jetzt noch nie Probleme gehabt sorgen bei mir da jetzt nicht für so wirklich für die Auflösung dieser Zweifel.
Wie Du schon sagtest: sowas gibts aber als OSS nicht. Daher muss man entweder der Firma vertrauen, die es jetzt auch schon viele Jahre gibt, oder halt nicht.
Weiss da jemand, ob der Unraid-Treiber vom Hersteller(LimeTech) selbst programmiert wurde, oder ist das ein Treiber von irgend einem anderen vorhandenen Projekt?
Ist, wie oben erwähnt, anscheinend an shfs angelehnt.
Mit ausreichend viel Backup kann man da bestimmt schon mal einiges abfangen.
Redundanz schützt vor Backup nicht.
So dass bisschen, was ich bis jetzt zu Unraid ergoogelt habe macht aber insgesamt schon einen sehr soliden Eindruck.
Jo, ists. Allerdings gibt es auch Nachteile:
- Lizenz hängt an der ID und OS läuft vom USB Stick (wenn dieser kaputt geht, kann man einen neuen Stick von einem USB Backup, das man jederzeit machen kann wiederherstellen und die Lizenz auf diesen Stick umziehen).
- Kostet Geld - je mehr HDs im System umso mehr Geld. Die Lizenz hängt, wie gesagt, an der Stick ID.
- Das Funktionsprinzip des HD Treibers sorgt dafür, dass Leseraten (sofern die Daten nicht auf den Cache SSDs liegen) die Geschwindigkeit einer einzelnen Platte nicht übersteigen können (da die Daten nur auf dieser einen Platte liegen und nicht auf allen).
- Schreiben direkt aufs Array ist ziemlich langsam (ca 80 Mbytes/s), da hier die Parity berechnet werden muss. Daher ist ein SSD Cache eigentlich Pflicht, je größer umso besser.
- Die Benutzerverwaltung ist NUR auf "Home Use" ausgelegt, es gibt keine Gruppenverwaltung (!), nur einzelne User und auch keine Anbindungen an externe Userverwaltungen (LDAP, AD, etc.). Für ne Handvoll Nutzer zu Hause ok, für Firmen nicht geeignet.
Hat also Nachteile, aber die Vorteile eines sehr energieeffizienten NAS, eines guten Docker und KVM Hosts und tonnenweise Appunterstützung sind es m.E. für einen Homeserver wert.