Linux/Unix Server auf dem absteigenden Ast?

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serverfreak01

Guest
Hallo,

in letzter Zeit lese ich hier im Forum immer mehr Beiträge zu Windows-Servern. Zum einen scheinen immer mehr Hoster stärker auf auf Windows zu setzen (z.B. Strato, Host Europe) zum anderen kommen auch sonst immer mehr Fragen zu Windows als Server.

Windows scheint ja auch alles zu können, was Linux auch kann. Vielleicht sogar besser? Und das Know How für Windows ist gerade in Firmen auch sicherlich eher vorhanden vom Desktopeinsatz, oder?

Habe ich nur den Eindruck, oder sieht es so aus, daß Linux/Unix an Markanteilen verliert und in Zukunft gerade im Serverbereich Windows eine wichtigere Rolle spielen wird?

Was sind eure Meinungen (möglichst objektiv)? Was denkt ihr sind die Vorteile, die auch in Zukunft für Linux/Unix im geschäftlichen Serverumfeld sprechen?

Bin gespannt auf eure Meinungen.
 
Da Microsoft seine Serversoftware immer mehr per Kommandozeile bedienbar macht ist das sicher eine echte Konkurrenz. Bis jetzt war Windows in Sachen Websites mühsamer zu verwalten, da man es nur sehr umständlich automatisieren konnte.

Wenn der IIS noch Sachen wie .htaccess-Files lesen kann, ist er tatsächlich eine gute Alternative. Gut die Paketverwaltung fehlt noch...

Von der Stabilität her ist sicher ein IIS 7 auf Windows 2008 nicht schlechter als ein Apache auf Linux.
 
Hallo,
in letzter Zeit lese ich hier im Forum immer mehr Beiträge zu Windows-Servern.
Ich glaube das hat weniger was mit der Popularität oder den Anforderungen an das jeweilige Betriebssystem zu tun, als mehr damit, dass viele auf Windowsserver zurückgreifen, weil sie nicht über die Kentnisse zur Administration eines Linuxservers verfügen. Sie denken sich dann, da sie selbst auch Windows XP als Workstation benutzen, wären sich auch in der Lage einen Webserver unter Windows Server 2008 aufzusetzen.
Hinzu kommt der Aspekt, dass Vserver für mitlerweile unter 10 Euro sehr erschwinglich sind und sich viele Leute denken, dass dies eine bessere alternative zu ihrem normalen Webspaceacount wäre. Man könnte ja davon ausgehen, dass man mehr Freiheiten und mehr Features auf dem eigenen (v)Server hat.
Habe ich nur den Eindruck, oder sieht es so aus, daß Linux/Unix an Markanteilen verliert und in Zukunft gerade im Serverbereich Windows eine wichtigere Rolle spielen wird?
Wie ich oben geschrieben hab: Ich denke nein. Wenn du dir gerade hier im SSF die Beiträge genauer anguckst sind die Windows-Server-Fragen meist von Anfäger-Natur geprägt wohingegen die Fragen um Linuxserver oft um wirklich spezielle Themenbereiche geht wo viel Können und Erfahrung von dem jeweiligen Admin gefordert wird.
Was denkt ihr sind die Vorteile, die auch in Zukunft für Linux/Unix im geschäftlichen Serverumfeld sprechen?
Natürlich zunächst: Der OpenSource Gedanke. Für die wenigste Software braucht man teure Lizenzen und für die meisten komerziellen Angebote gibt es äquivalente Konkurenz aus dem OpenSource Sektor. Als nächstes seh ich bei der Anpassungsfähigkeit von Linux noch weitere Vorteile.
 
Ich selbst hab erst vor ein paar Monaten erst einen Bericht darüber gelesen, dass in vielen Firmen Windows-Server langsam aber sicher immer beliebter werden.

Oft ist es die bequemlichkeit der User oder die Unwissenheit der Chefs. Manchmal übernimmt er selbst sogar die Admin, weil es keinen Server-Admin in der Firma gibt.

Geben wir das Beispiel unserer eigenen kleinen Firma. Bis ich dort anfing gabs da auch nur einen Windows-Server bei Strato, aufgesetzt mit Xampp... entsetzlich :rolleyes:



Auch letzte Woche wieder [wir sprachen gerade über einen neuen Server auf dem die Alten (1 Linux V-Server von mir und der Win-Server des Chefs) "zusammengefasst" werden].

Argument vom Chef:

"Mail und Backup-Verwaltung will ich trotzdem weiterhin auf nem Windows-Server, da hab ich so schöne EIngabemasken". Hat dann einige Zeit gedauert bis ich ihm soweit hatte, doch komplett auf Debian Etch umzusteigen.

Es ist halt wirklich so: Wer 1-2 Jahre mit Windows gearbeitet hat meint, sachen wie Xampp (was ja wirklich nicht benutzt werden sollte), würde alle Arbeit abnehmen.

Hang zu Windows? Ja. Man schaue sich die News zu den Studenten-Root-Servern an, auch alles durch Microsoft mit entschieden. Die wollen auf dem Servermarkt scheinbar mehr an popularität gewinnen :)
 
Hallo Patrick,

"Mail und Backup-Verwaltung will ich trotzdem weiterhin auf nem Windows-Server, da hab ich so schöne EIngabemasken". Hat dann einige Zeit gedauert bis ich ihm soweit hatte, doch komplett auf Debian Etch umzusteigen.

Das selbe Problem, daß Du hast kenne ich auch zu genüge.

Welche Argumente haben denn bei Dir zum "Erfolg" geführt?

Viele Grüße
 
Ach, da gabs mehrere Sachen.

Z.b. hab ich ihm gesagt, dass ich mich grossteils um die Sachen kümmern werde.
Neue Programme lassen sich ja auch gut über MySQL Datenbanken konfigurieren, so dass er nicht selbst in die Bash muss, wenn mal ein neues Mail-Konto dazu soll :)

Generell ist es einfach runder, wenn die Systeme in einem Server untergebracht sind. Kommt halt immer drauf an, was der Chef für einer ist. Meiner kennt zumindest die Grundlagen der Bash und hat auch schon Erfahrung bzgl Apache2 Kofiguration per config-File. Aber, und da hat er recht, ist ein Mail-Server unter Linux wirklich recht komplex und bedarf da schon etwas mehr ^^
 
Ich denke eher genau das Gegenteil! :eek:

Ich habe nun schon mehrere Firmen erlebt die komplett den Umstieg auf OpenSource und Linux gewagt haben. Okey, manche auch auf MAC OS. :)
Aber ich habe noch kein einziges bedeutende Unternehmen gesehen das auf Windows umstieg! :cool:

Wenn wir in der Zeit der Finanzkrise noch von wirtschaftlichkeit reden möchten dann sollte man nicht vergessen das Linux und OpenSource einen bedeutend kleineren Teil an Kosten verursacht! - Firmen mit 1000-3000 Mitarbeiter werden das sicher enorm zu Buche schlagen!!!

Somit mein kleines Fazit: :D - Linux is groß im kommen.... SAP und sonst noch nen paar von den Riesen haben das erkannt und arbeiten gezielt mit Red Hat etc. zusammen. - Ich denke im Weiteren sogar soweit das bist 2020 Windows kein Thema mehr sein wird. Mac OS wird auch immer publiker und von Linux hab ich mich ja oben ausgelassen ;)

Greetz Centro
 
Also ich kann mir auch nicht vorstellen das Microsoft so stark im kommen ist, wenn es so wäre, hätte doch Microsoft nicht so massiv Stellen abgebaut?

Außerdem, wie schon gesagt, können sich wenig Firmen die Mehrkosten leisten


MAC OS im kommen? OMG, ich hoffe doch nicht
 
Hallo,

erst mal vielen Dank euch allen für eure Meinungen.

danke Patrick für deine Argumente, auch wenn ich damit sicher nicht durchkomme. ;)

Das mit den Kosten mag ja vielleicht bei einem Großunternehmen eine Rolle spielen, aber wie ist das bei den KMU? Ich denk da spielt die viel größere Rolle, daß es (vielleicht nur anscheinbar) leichter ist einen Windows Server zu administrieren als einen Linux. Viellecht braucht man ja keinen teuren Admin und das kann der "Azubi" mitmachen. ;-) Zwar falsch, aber so ist die Einstellung.

Also wie überzeugen? Wo sind die Totschlagargumente im KMU Bereich?
 
Hallo,


.... Und das Know How für Windows ist gerade in Firmen auch sicherlich eher vorhanden vom Desktopeinsatz, oder?

Genau das halte ich für einen weit verbreiteten Irrtum.

Die Verwaltung eines Windows Servers hat verdammt wenig mit einem Desktopeinsatz zu tun.

IMHO ist diese Fehleinschätzung ein wesentlicher Grund, warum manche Windows-Server-Admins schon überfordert sind, wenn es über das Einrichten eines Webspaces hinausgeht.

Allerdings trifft das auch generell auf Root-Server Kunden zu,
die erst einen Server bestellen und dann fragen, welches Linux sie installieren sollen ...

D.
 
Weil nach Argumenten gefragt worden ist.

Die meisten Kunden die meiner Erfahrung nach auf Linux setzen sind Kunden die sehr kritische Daten zwischenspeichern.

Vorteile von Linux sind oft die ganz primitiv klassischen:
  1. Viren haben keine Wirkung auf dem Server
  2. Allgemein Performance
  3. Kosten für Anschaffung
  4. Abkündigung von Versionen - Debian wirds noch ewig unter ETCH etc. geben.

So, mal die Argumente die ich schon 100mal gehört habe und die für die Firmen enorm wichtig sind!

Greetz Centro
 
Viren haben keine Wirkung auf dem Server
Mit zunehmender Verbreitung, steigt auch das Interesse an Viren. Zumal es bereits eine recht üppige Auswahl an Linux Viren gibt.
Nichts desto trotz sind Viren nicht die einzige Gefahr. Ob ich den Kram nun Virus, Trojaner, RootKit oder xyz nenne ist im Hinblick auf die Sicherheit völlig egal. Ein Problem ist es auf Windows genauso wie auf Linux.


Allgemein Performance
Was verstehst du unter allgemein? Performance ist vom Einsatz und Konfiguration abhängig.

Kosten für Anschaffung
Auch hier Situationsabhängig. Wenn ich seit Jahren Windows einsetze und Personal dafür hab, dass sich damit auskennt, werde ich mir das gründlich überlegen vollständig auf Linux umzusteigen.
Denn Schulungskosten sind nicht zu verachten.

Abkündigung von Versionen - Debian wirds noch ewig unter ETCH etc. geben.
Bei diesem Punkt verstehe ich nicht ganz, was du damit ausdrücken willst. Zumal Debian Etch ein eher schlecht gewählts Beispiel wäre, da der Support in einem Jahr eingestellt wird (Vorrausgesetzt die halten ihr nächstes Release Datum am 12.02.2009 ein).
Ansonsten gibts auch bei Windows ganz klare und zuvor definierte Support Laufzeiten von mehreren Jahren (Bsp: Windows 2000 bis 13. Juli 2010).

die Argumente die ich schon 100mal gehört habe
Es wird also immer richtiger, sobald man es nur genügend oft wiederholt? ;)
 
Diese Windows-Linux Diskussion haben vor Euch schon millionen Menschen geführt, und nie ist jemand auf einen klaren Nenner gekommen, sorry...

Es muss einfach von Fall zu Fall abgewägt werden was sinnvoller ist. Ich betreue genausoviele Windows- wie Linuxserver, und alles hat da seine Berechtigung. Was mir in letzter Zeit immer öfter unter die Finger kommt ist eine genau überlegte Mischung aus beiden Systemen, wo z.B. ein Postfix-Gateway vor einen Exchangeserver geschalten wird, oder auch Windowskisten ihre Daten von Linux-NFS Servern ziehen, und so weiter.

Die Mischungs machts, und wenn man sich mit beidem auskennt, hat man den Vorteil seinen Kunden ein wirklich breites Spektrum an Leistungen anbieten zu können, und man hat dann für fast jedes Szenario die passende Lösung im Ärmel.

Also bitte versteift Euch nicht auf eine Diskussion was besser ist, sondern überlegt lieber wie man das sinnvoll kombinieren kann.

Basti
 
Ich schließe mich traced an, man sollte tatsächlich die einzelnen Aspekte und die Anforderungen abwägen um heraus zu finden, ob man im Einzelfall eher auf Windows oder Linux / Unix zurück greift.

Zum Thema: Soweit ich durch einige Studien und News mitbekommen habe steigt der Marktanteil von Linux- und Unix-Systemen im Servermarkt weiter. Für mich persönlich gibt es momentan auch gar keinen Grund im Serverbetrieb auf Windows umzusteigen, aber sicher macht es in irgendwelchen Bereichen durchaus Sinn.


Ich "arbeite" persönlich seit meinem 12. Lebensjahr mit Windows und realisiere seit ca. 2 Jahren all meine Projekte unter Linux.. ich weiß ein Microsoft-Betriebssystem also durchaus zu schätzen und schließe mich nicht dem allgemeinen "Anti-MS-Hype" an, der leider in vielen Foren vorherrscht.


Aber Gründe weshalb z.B. Root-Server Anbieter verstärkt auf MS-Produkte setzen sollten fallen mir auch nach längerem Überlegen nicht ein. Zumal die Einarbeitungszeit in Linux - zumindest sehe ich das so - nicht sehr lange ist. Klar, nach 2 Jahren ist mein kein Profi, aber die Basics lernt man doch sehr schnell und dank der vielen Ressourcen im Internet kann man sich Bücher/ Schulungen/Trainings sparen und auch alleine voll loslegen.
 
Was noch nicht angesprochen wurde ist die teils bessere Integration von MS-Produkten, gerade wenn es um Kommunikation geht.

Sicherlich gibt es Alternativen wie openExchange und ähnliches, aber diese Produkte werden immer einem aktuellen Exchange-Server in Kombination mit einem aktuellen MS Outlook hinterher hängen.

Wenn du in deinem Unternehmen also die bestmögliche Integration von Server und Windows-Desktop erreichen willst, bist mit einem Windows-Server meist besser beraten.

Sicherlich würde ich nicht jedem Unternehmen Windows als Client und damit die Nutzung von Outlook empfehlen, aber darum geht es hier wohl nicht. Für Unternehmen ist aber meines Erachtens ein Windows-Server dienlicher, wenn das komplette Spektrum der Integrationsfunktionalität genutzt werden soll.

Für Webserver, Datenbankserver, Fileserver und und und ist meines Erachtens FreeBSD / ein Linux sicher die bessere Wahl, zumal die Akutalisierung erheblich leichter ist als unter Windows. Ich habe selten Server erlebt, die sooft neu gestartet werden müssen wie Windows-Server...

Über den Mehrverbrauch an Ressourcen und höheren Kosten für Windows-Servern reden wir hier ja nicht.

Fazit: Jedem das seine, aber bitte immer die Wahl auf Basis der Anforderungen treffen :)
 
in letzter Zeit lese ich hier im Forum immer mehr Beiträge zu Windows-Servern.
Wie immer verwischt die Diskussion durch die Vermischung von Desktop- und Server-Systemen.

Soweit ich durch einige Studien und News mitbekommen habe steigt der Marktanteil von Linux- und Unix-Systemen im Servermarkt weiter.
Es muss zuletzt nicht "weiter" sondern "wieder" heißen. Historisch gesehen war mal die ganze Server-Landschaft von Unix-Derivaten abgedeckt. Erst mit den Windows-Servern (die NT-Reihe noch nicht) eroberte MS langsam den Server-Markt.

Wenn man mal nur von Webservern ausgeht, so bietet Netcraft schöne Statistiken an. Ich glaub es war im Jahr 2007 in dem die MS-Server über 50% gingen. Was aber z.T. mit einem US-Massenwebhoster erklärt wurde der vollständig auf Windows-Server umgerüstet hatte.
Nach den aktuellen Januar-Daten liegt der Apache wieder mit ca 53% als beliebtester Webserver vorne.
Wer sich genauer für die Netcraft-Statistiken interessiert, kann die Google-News-Suche nutzten oder als Einstieg folgenden Link nutzten:
January 2009 Web Server Survey - Netcraft

Ansonsten bleibt die Entscheidung immer bei den Firmen und deren Geschäftsführung. Gerade Letzteres kennt sich zu wenig aus, mag sich nicht beraten lassen oder hat die falschen Berater und/oder sieht nur Unkosten, Inkompatibilitäten und sonstige Vorurteile.

huschi.
 
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