KVM Einstiegsfragen -> Idee für Homeserver diskutieren.

SpecialAgent

New Member
Hey,

ich überlege mir gerade ob ich meinen MediaServer virtualisieren soll und habe ein paar Fragen zur folgender

Idee:

HW -> Ubuntu Server (VM) mit KVM

-> Gast 1: Windows 10 (Gast)

-> Gast 2: Ubuntu Server (Gast)

1. Wenn ich KVM verwende, kann ich dann bestimmte Hardware an einen bestimmten Host durchschleifen? Mein Beispiel ist die DVB-S-TV-Karte, die ich unter Windows 10 verwenden möchte. Kann ich KVM so konfigurieren, dass Windows es als normale HW erkennt?

2. Kann ich im Ubuntu Server (VM) zwei Festplatten im RAID 1 schalten (nicht die Boot-Platte), AES verschlüsseln und dann den Gästen zur Verfügung stellen? Insbesondere das Einteilen von Speicherplatz für die Gäste ist interessant: z.B. 1 TB für Gast 1, und 512MB für Gast 2.

3. Wo kann ich einen Einstieg in die Verwendung von KVM einsehen? Nix kompliziertes, am besten ein Tutorial mit Standard-Aufgaben. Hat da jemand mal einen Tipp?

4. Habe vor die HW mit dem neuen Pentium J4205 auf dem Board Asrock J4205-ITX laufen zu lassen, da ich nicht viel Leistung benötige und eher auf stromsparen und passiver Kühlung aus bin. Laut Internet-Seite von Intel (http://ark.intel.com/de/products/955-up-to-2_6-GHz) unterstützt der Professor die Intel® Virtualisierungstechnik (VT-x) & Intel® VT-x mit Extended Page Tables (EPT). Ist diese Info ausreichend, oder muss ich noch mehr beachten, um KVM wie oben beschrieben zu verwenden?

5. Der Professor unterstützt auch AES (Intel® AES New Instructions). Das wird wohl dann auch ordentlich vom Ubuntu Server (VM) verwendet. Ich denke out-of-the-box, oder irre ich mich da?

6. Ebenfalls unterstützt der Professor HEVC Codierung. Können davon auch die Gäste profitieren?

7. Oder soll ich lieber eine andere Virtualisierungslösung verwenden?

8. Gibt es sonst noch was zu beachten?

Danke euch!
 
Guten Morgen,

1) ja, das geht schon, ist aber aus der Kategorie "nicht ganz ohne" bzw. einfach außerhalb dessen, was die meisten Anwender tun. USB-Devices gehen beispielsweise meist recht problemlos.

2) Kannst du, klar. Du gibst den VMs ja entweder Containerdateien (QCOW / RAW) oder ganze Logical Volumes (schneller). Wo der Kram liegt, interessiert die VM nicht weiter.

3) https://wiki.ubuntuusers.de/KVM/ und https://wiki.ubuntuusers.de/QEMU/ vielleicht; ich selbst bevorzuge allerdings das umfangreiche Material von Red Hat - welches aber halt eher spezifisch bestimmte Teilbereiche thematisiert und nur bedingt für Anfänger geeignet ist, die sich "nur mal so" einen Überblick verschaffen wollen. Vielleicht installiertst du dir für die ersten Versuche ein Proxmox.

4) Das reicht. Wichtig sind die Hardwarevirtualisierungsfunktionen der CPU. Mir wäre das trotzdem zu wenig Dampf für Virtualisierung, gerade mit Windows wirst du ohne Implementierung von 3D-Beschleunigung recht viel davon brauchen.

5) Ja. Stichwort: host-passthrough

6) s.o.

7) Das mag ich nicht pauschal beantworten, zumal ich ohnehin KVM-Fan bin ;)


Viele Grüße
Tim
 
Ich möchte auch mal http://www.virten.net , NUCs und ESXi in den Raum werfen. Bei einem Bare Metal Hypervisor würde der Overhead des Ubuntu Basissystems wegfallen.

Windows neigt dazu, sich in Virtualisierungslösungen RAM zu nehmen und nicht mehr herzugeben. Daher ist ausreichend bzw möglichst viel RAM wichtig für die Zahl an VMs, die man haben kann. Bei einem o.g. NUC ESXi Server würde ich 32GB verbauen. Dann kann man da aber noch deutlich mehr als 2 VMs laufen lassen und braucht trotzdem nur 7-15 (2 Kerne) oder 35-45 (Quadcore) Watt.
 
Bei einem Bare Metal Hypervisor würde der Overhead des Ubuntu Basissystems wegfallen.
Das ist so nicht pauschal wahr - KVM ist schliesslich ein sehr populärer bare-metal hypervisor (aka Type-1) und wird so gut wie immer aus praktischen Gründen mit einer vollwertigen Linux-Distro installiert. Natürlich ist der Overhead einer Linux-Minimalinstallation mit seinen wenigen MB RAM aber (fast) vernachlässigbar.
Ob hier aber ein wirklicher Performance-Vorteil zu hosted-hypervisor (Type-2) wie Xen besteht sei mal dahingestellt. :D
Ich würde KVM wegen der Integrierung in den Linux-Kernel sowie der weiten Verbreitung und damit guten Dokumentation/Hilfe empfehlen. Die gute Unterstützung durch libvirt ist natürlich ein Zusatzpunkt.

Daher ist ausreichend bzw möglichst viel RAM wichtig für die Zahl an VMs, die man haben kann.
Auf unterstützenden Systemen würde ich empfehlen im Gast memory-ballooning zu aktivieren sowie auf dem Host same-page merging zu aktivieren. Dies _kann_ den Verbrauch des chronisch-immer-zu-knappen RAM's signifikant reduzieren, hat aber andere Nebeneffekte wie erhöhte CPU-Belastung oder Inkompatibilitäten welche man berücksichtigen muss.
 
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