Kleine Blockgröße bei Mailservern noch sinnvoll?

Lord Gurke

Nur echt mit 32 Zähnen
Hallo zusammen,

auf einem Mailserver hier liegen ca. 150.000 E-Mails in mehreren Postfächern verteilt.
Abgerufen werden die per IMAP, die Durchschnittsgröße jeder Mail liegt so bei etwa 1-8 KB - selten mal ein Ausreißer mit 8 oder 12 MB.

Nun soll das ganze auf neue Hardware ziehen und ich hatte im Hinterkopf, dass es bei reinen Mailserver-Setups sinnvoll war, die Blockgröße des Dateisystems (ext3) so gering wie möglich zu halten.
Ist das immer noch richtig bzw. war es jemals ratsam?
Oder schadet es am Ende, wenn sich das System mit so vielen Inodes zu Tode verwaltet?

Ehrlich gesagt habe ich bisher immer die Blockgrößen unverändert gelassen, aber wenn es sinnvoll erscheint... ;)


Vielen Dank und viele Grüße aus dem Tal
Max
 
Ich würde XFS mit der Default-Blockgrösse einsetzen. Wenn es unbedingt Ext3 sein soll, dann würde ich eine Blockgrösse von 4k wählen, da die meisten Mails heutzutage in dieser Grössenordnung anzusiedeln sind.
 
Danke für die schnelle Antwort!

Was ext3 angeht, habe ich keinen missionarischen Eifer und bin offen für andere Dateisystem.
Von XFS habe ich auch viel gutes in Sachen Geschwindigkeit gehört aber leider auch genau so viel negatives über die Stabilität.
Stromausfälle sind vermutlich die kleinste Fehlerquelle dank redundanter Netzteile, Anschluss an unterschiedliche Phasen und nicht zuletzt redundante USV-Versorgung - aber wenn mir das System wegen einem Crash einfach stehenbleibt scheine ich bei XFS praktisch die Garantie zu haben, dass Dateien kaputt oder verloren gegangen sind.


Ich habe gerade hier einen Benchmark gefunden dessen Ergebnis einem ext4 schmackhaft macht. Allerdings traue ich mich noch nicht so recht, dieses FS einzusetzen - unter CentOS müssen dazu sogar in der aktuellsten Version die entsprechenden Treiber nachinstalliert werden, was nicht gerade Vertrauen erweckt...

Da werde ich wohl erstmal unter ext3 bleiben und gucken, ob der schweineteure RAID-Controller mit seinen 512MB Puffer vielleicht schon alles rausreißt ;)
Wenn es auch langsam wird kann ich immer noch nach ext4 konvertieren...
 
Ich hatte XFS rund fünf Jahre ohne einen einzigen Fehler im produktiven Betrieb und habe durchweg gute Erfahrungen damit gemacht. Insbesondere Stromausfälle (2x in fünf Jahren) und fehlerhafte HDDs (3x in fünf Jahren) haben meine XFS-Partitionen unbeschadet überlebt, wohingegen die Ext3-Partitionen in den gleichen Systemen bei vier der fünf Ausfälle die Grätsche machten und Daten verloren haben. Ich traue jedenfalls einem Ext3/4 keine wichtigen Daten mehr an, ebensowenig wie einem ReiserFS.
Eventuell ist auch JFS eine Option, dazu fehlen mir aber eigene brauchbare Erfahrungswerte.
 
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