Internetanbieter: PYUR

greystone

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Ein Kunde - ein mittelständisches Unternehmen - hat gerade einen neuen Anschlußprovider beauftragt, weil dieser das einzige Unternehmen ist, das am Standort 1 GBit/s zur Verfügung stellen kann. Der Anbieter ist PYUR. Die Erfahrungsberichte, die ich da vorab gelesen habe waren alles andere als toll. Insofern ist da Vorsicht angebracht und der Zugang wird nur nach ausführlicher Testphase in Betrieb genommen. Der Kunde hat derzeit noch einen weiteren Anbieter(Vodafone), der aber keine 1 GBit/s liefern kann. Ich bin selbst nicht vor Ort.

Ich berichte einfach mal etwas, wie das so abläuft. Es verspricht interessant zu werden.
  • Der Anschluß wurde nun gelegt. Ein Techniker war da und hat eine Glasfaserleitung an eine ONT-Box angeschlossen(ONT = Optical Network Terminator).
  • Desweiteren hat der Kunde einen sehr billig wirkenden Cisco-Plaste-Router geschickt bekommen, den er selbst anschließen soll. Das Modell ist mir derzeit noch unbekannt. Scheinbar komplett unkonfiguriert. Das Gerät ist wohl konfiguriert.
  • Dazu die Information über die bestellten öffentlichen IPs.
  • Es sollte wohl noch eine Anleitung mitgeliefert worden sein, was aber nicht der Fall ist. Wird noch nachgeforscht, wo die ist.
  • Von der Projektmanager:in dann noch die Info per Mail
    Code:
    Hallo Herr .... ,
    
    Sie müssen den Laptop mit ihrer 27/Netz Adresse anmelden.
    
    IP-Netz: .../27
    
    IP-Adressen: ....x-y
    
    Die Zugangsdaten wurden Ihnen zugesendet. Alle nachgeschalteten Geräte müssen auch damit angemeldet werden.
    Das klingt jetzt schon mal sehr komisch.

    Wieso müssen IP-Geräte mit Benutzernamen und Passwort angemeldet werden? (Wahrscheinlich nur der Router? Technische Unkenntnis der Projektmanagerin/des Projektmanagers ?)
    Wieso wird der fertige Anschluß nicht durch einen Techniker geprüft?
    Die vorzunehmende IP-Konfiguration steht dann hoffentlich in der hoffentlich noch eintreffenden Anleitung?

    Wirkt aktuell eher wie die Handhabung von Consumer-Internetanschlüssen anstatt professionellem Business-Geschäft.
 
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Folgend Erfahrung zu Privatanschluss aber schon vor knapp 10 Jahren:

PYUR ist Telecolumbus, die waren Kabelnetzeigner in meinem ehemaligen Wohngebiet und haben es in 5 Monaten damals nicht geschafft mir einen Zugagng einzurichten obwohl Sie wie gesagt der Netzeigentümer sind.

Modem war da, aber kein Signal, TV hat aber Funktioniert.

Nach den 5 Monaten habe ich das "Experiment" abgebrochen ohne jemals zu erfahren woran das ganze gescheitert ist, auch nach duzenden Emails.

In den 5 Monaten war kein einziger Techniker dazu avisiert mal vor Ort zu schauen.

Bin dann weiter mit meinem DSL3000 getuckert bis dann im Folgejahr die Telekom endlich ausgebaut hatte.

Hat sich alles sehr amateurhaft bzw. überfordert angefühlt. Das einzig positive war das in den Monaten dann auch wirklich keine Leitung berechnet wurde.
 
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Aktuell habe ich einen Speedtest ca. 9 Tage laufen als IPerf in beide Richtungen stündlich zu/von einer Netcup-VM. (kratzt nicht mal annähernd an das Traffic-Kontingent dort). Die Geschwindigkeit ist mit nur einem einzigen Aussetzer bei 800 MBit/s im Down- und Upstream. Zusätzlich 10 Pings pro Minute zu mehreren Zielen im Internet. Komplett 0% Packet Loss. Roundtrip time je nach Ziel 4-5 ms mit einzelnen Spitzen, die aber nicht über alle Ziele hinweg konsistent sind.

Also wenn das so weiter geht, dann sieht das ziehmlich gut aus.

@Board Manager:
Oops! I did it again! Ich habe versucht einen Screenshot hochzuladen und bin sofort gebannt worden. Das hier schreibe ich von einer anderen IP aus.
 
Last edited:
@Board Manager:
Oops! I did it again! Ich habe versucht einen Screenshot hochzuladen und bin sofort gebannt worden. Das hier schreibe ich von einer anderen IP aus.
OT: @greystone: Gesehen bzw. gefunden. mod_security Rule angepasst. Wenn du magst, probiere es nochmals. Sollte jetzt funktionieren. Vielen Dank für deine Meldung.
 
Wieso müssen IP-Geräte mit Benutzernamen und Passwort angemeldet werden? (Wahrscheinlich nur der Router? Technische Unkenntnis der Projektmanagerin/des Projektmanagers ?)
Der Satz bezieht sich auf den vorhergehenden Abschnitt. Alle Netzwerkgeräte müssen eine Adresse aus dem /27er Netz (nicht die erste und letzte, da Broadcast und auch nicht die des Routers, es sollten 29 nutzbare Adressen sein) bekommen - sowie Maske und Gateway.

I.d.R. gibt es kein DHCP, womit blauäugiges Anschließen eines Laptops o.ä. nicht funktioniert - viele Hobbyadmins sind dann überfordert.
Genauso gibt es keine automatische DNS-Zuweisung, wenn man keinen eigenen Resolver aufsetzen will kann man aber die von Pÿur nehmen.

Es ist normal, daß die Geräte zunächst unkonfiguriert geliefert und beim Anschließen fernprovisioniert werden.
 
Pÿur ist ein Mischkonzern, je nach Standort kann es z.B. auch ein ehemaliges Primacom-Netz sein.
Modem war da, aber kein Signal, TV hat aber Funktioniert.
Dann war vermutlich einer der Verstärker im Signalweg nicht rückkanalfähig.
Kann bei Pÿur, beim Gebäudeeigentümer (Vermieter) oder bei Dir sein.
 
Hier ist der Screenshot. Jetzt keine Probleme mehr beim einstellen hier im Forum.
 

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    screen-iperf.png
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Wie hast du die iperf Daten ins CheckMK bekommen?
Den IPerf-Check von der Check-MK-Exchange habe ich nicht verwendet. Ich habe mir das selbst zusammen gebastelt. Checks mit Check-MK zu erstellen ist recht einfach und das macht mir Spass.

Hier sind mal die verwendeten Dateien von mir. Ich schreibe meine Code meistens recht generisch, so dass er möglichst einfach zu lesen bzw. zu warten und auch zu erweitern ist. D. h. aus den vielleicht jeweils 5-10 Zeilen, die auch reichen würden, wenn man einen minimalistischen Ansatz wählen würde, werden da schon mal 20-50. Das ist bewusst so gestaltet.

Das ist das Shell-Script dass ich stündlich per Cron aufrufe:

Code:
#!/bin/bash

export LC_ALL=C
export PATH=/bin:/usr/bin:/usr/local/bin

DIR=/var/speedtest
IPERF_IN_FILE=$DIR/iperf_in
IPERF_OUT_FILE=$DIR/iperf_out
REMOTE_SERVER=myserver.domain.tld
REMOTE_SERVER_SSH_PORT=12324
THIS_SERVER_PUBLIC_IP=1.2.3.4
IPERF_PORT=48111

iperf --format=b -p $IPERF_PORT -c $REMOTE_SERVER >$IPERF_OUT_FILE.tmp 2>$IPERF_OUT_FILE.err

# to be sure all things are settling after speedtest in one direction: wait for 30 seconds
sleep 30

ssh -p $REMOTE_SERVER_SSH_PORT -l iperf $REMOTE_SERVER \
     iperf --format=b -p $IPERF_PORT -c $THIS_SERVER_PUBLIC_IP >$IPERF_IN_FILE.tmp 2>$IPERF_IN_FILE.err

# important: do not write files directly, else the check may get
# half written test files and this will cause failed check data very often,
# So I'm writing a temporary file and will do a move-operation as an instant atomic update of data.

mv $IPERF_OUT_FILE.tmp $IPERF_OUT_FILE.txt
mv $IPERF_IN_FILE.tmp  $IPERF_IN_FILE.txt

Als nächstes brauche ich noch einen Check-MK Local-Check, der mir die IPerf-Daten ausliest. Das ist dieser hier:

Code:
#!/bin/bash

export PATH=/bin:/usr/bin:/usr/local/bin
export LC_ALL=C
export CHECK_DIR=/var/speedtest
export IPERF_IN_FILE=$CHECK_DIR/iperf_in.txt
export IPERF_OUT_FILE=$CHECK_DIR/iperf_out.txt

get_iperf_speed() {

local file="$1"
if [ -s $file ]; then
awk '/bits\/sec/ {print $(NF-1)}' $file
fi

}

my_speedtest_iperf() {
 
local bits_per_second
local iperf_in
local iperf_out
 
iperf_in=$(get_iperf_speed $IPERF_IN_FILE)
iperf_out=$(get_iperf_speed $IPERF_OUT_FILE)
echo $iperf_in $iperf_out

# normal iperf console output:
#
# ------------------------------------------------------------
# Client connecting to $REMOTE_SERVER, TCP port $REMOTE_PORT
# TCP window size: 87040 Byte (default)
# ------------------------------------------------------------
# [  3] local $LOCAL_SERVER_IP port 34222 connected with $REMOTE_SERVER_IP port $REMOTE_PORT
# [ ID] Interval       Transfer     Bandwidth
# [  3] 0.0000-10.0004 sec  1084883004 Bytes  867871862 bits/sec
#

}

main() {

read iperf_in iperf_out < <(my_speedtest_iperf)
echo "P speedtest3 iperf_downstream=$iperf_in|iperf_upstream=$iperf_out"

}
main

Wie man Local Checks in Check-MK schreibt ist in der wirklich sehr guten, auch in deutscher Sprache online lesbaren Doku beschrieben:

https://docs.checkmk.com/latest/de/localchecks.html

Last but not least braucht es noch die Metriken- und Graphen-Definition. Die ist seit einiger Zeit - ich glaube ab Version 2.x überarbeitet worden und richtig angenehm und einfach zu benutzen. Nur Doku dazu habe ich nicht gefunden. Die Check_MK Doku zeigt nur, wie man sich das in der Enterprise Version zusammenklickt. Aber zusammenklicken geht nicht mit der Raw-Edition. Da gehen nur die Konfigurationsdateien direkt.

Dieses Youtube Video YT: Mathias Kettner | Check_MK's new metrics system ENG ist hilfreich für die Basics. Hier ist die Präsenation dazu: Slides: Checkmk's new metric system

Ich erkläre es mal anhand meines Beispiels:

Das sind die Metriken- und Graphen-Definitionen für den IPerf-Test:

Code:
#!/usr/bin/python
# -*- encoding: utf-8; py-indent-offset: 4 -*-

metric_info["iperf_downstream"] = {
"title" : "iperf-1a-downstream",
"unit"  : "bits/s",
"color" : "#02d75e"
}

metric_info["iperf_upstream"] = {
"title" : "iperf-1b-upstream",
"unit"  : "bits/s",
"color" : "#017ddb"
}

graph_info["IPerf"] = {
"title": _("IPerf"),
"metrics": [
("iperf_downstream", "-area",),
("iperf_upstream", "area",),
    ],
}

Die Graphendatei wird abgelegt als my_iperf.py unter $OMD_INSTANZ_VERZEICHNIS/local/share/check_mk/web/plugins/metrics. Änderungen an der Datei benötigen anschließend einen Check_MK Restart (cmk -R) und evtl. ein löschen des Browser-Caches.

Man sieht das hier zwei Metriken definiert bzw. angepasst werden, nämlich iperf_downstream und iperf_upstream. Denen wird zum einen eine Farbe verpasst, der Anzeigename und es wird die richtige Einheit zugewiesen.

Die Einheit ist wichtig, damit Check_MK die Einheit nach oben(Kilo,Mega,Giga,...) und unten (Milli,Micro,Nano) richtig skalieren kann. Dabei hat Check_MK für alle Metriken die notwendigen Einheiten bereits definiert. Man muss nur die richtige verwenden. Die verfügbaren Einheiten stehen in der Datei unit.py. Bei mir ist das die Datei:

/omd/versions/default/lib/python3/cmk/gui/plugins/metrics/unit.py

Der 3. Block enthält dann die Graphendefinition. Hier ist der Graphentitel konfiguriert, die verwendeten Datenwerte und wie diese angezeigt werden. Für letzteres bedeutet, dass -area als Fläche im negativen Y-Achsenbereich angezeigt wird und area als Fläche im positiven Y-Achensbereich.

Wenn ein Datenwert nicht in einem Graphen verwendet wird, bekommt er seinen eigenen Graphen im Vorgabestil. D. h. eine eindeutige Farbe und Einzeldarstellung als Fläche im positiven Y-Achsenbereich.

Wenn gleich ich auch keine Dokumentation für dies Metriken- und Graphendefinition kenne, ist es sehr hilfreich, sich die ganzen vorhandenen Definition der von Check_MK mitgebrachten Checks anzuschauen. Von diesen umfangreichen Konfigurationsvorlagen unter

/omd/versions/default/lib/python3/cmk/gui/plugins/metrics

kann man sich dann recht leicht seine Metriken und Graphen zusammenbasteln. Meine eigenen Metriken, also die Farben und das mit area/-area habe ich mir aus der Interface-Metrik-definition abgeschaut, weil ich das imho ja schon recht gut gelöst ist bzgl. der farblichen Gestaltung und sehr leicht erfassbar ist.

Zum Schluß möchte ich nochmal auf das Check-MK Konferenz-Archiv hinweisen. Da sind alle Videos und Präsentationen drin:

https://checkmk.com/community/help-get-help/conference-8/archive
 
Last edited:
Nutzt PYUR eigl. die Leitungen von Vodafone? Weiß das jmd?
Soweit ich weiß, nein.
Es gab aber in der Vergangenheit immer mal wieder Wohngebiete, wo beide Anbieter aktiv waren und einzelne Kabelnetzsegmente den Besitzer gewechselt haben.
Aber das war noch zu Telecolumbus Zeiten, da hat z.B. an meinem Wohnort TC alle Kabelnetzanschlüsse an Vodafone abgegeben.
 
Die Leitung läuft jetzt seit ca. 1 Monat zu 99,99% perfekt. Ich werde den Standort dann vermutlich bald auf die Leitung umstellen.
 
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