Hardware-RAID-Controller?

Bachsau

Member
Ich würde mir gerne für meinen Desktop einen Hardware-RAID-Controller zulegen. Leider wird ja viel Betrogen, indem Controller verkauft werden, die die RAID-Funktionaltität nur im Treiber realisieren. Spätestens bei Dualboot-Systemen gibt das dann ein riesiges Gefrickel mit dmraid, und der Gefahr von Datenverlust. Meine Daten sind mir wichtig, weshalb ich gerne mit einem betriebssystem-transparenten Hardware-RAID spiegeln möchte. Sollte für PCIe und SATA sein, und AHCI unterstützen.

Kann mir jemand sagen, welche gut sind, und woran ich echte RAIDs erkenne?
 
Am Preis. Echte RAID-Kontroller gehen >350EUR raus. Was auch immer gut funktioniert: Bei google "KONTROLLER_MODEL fakeraid" eingeben.
 
Ich glaube ich brauche bei diesem Thema mal etwas Nachhilfe:
Wenn ich mich richtig erinnere (ist schon ein paar Jahre her) und dem eben beendeten zweiminütigem Googleausflug vertraue, dann sehe ich zwischen dmraid und einem vollwertigen RAID-Controller keinen Zusammenhang. Wozu braucht man hier dmraid?


Abgesehen von meinem Verständnisproblem:
Achte bei dem RAID-Controller darauf, dass eine BBU beziehungsweise ein BBS und ausreichend Cache an Board sind, sonst nutzt Dir das Teil nämlich absolut nix.
 
Am Preis. Echte RAID-Kontroller gehen >350EUR raus.
Ist das wirklich das einzige Kriterium? Die müssen das doch irgendwie kennzeichnen, bzw. die Hersteller echter RAIDs haben doch sicher ein Interesse daran, nicht mit FakeRAID in einen Topf geworfen zu werden? Was sind denn bekannte Hersteller echter RAID-Chips?

sehe ich zwischen dmraid und einem vollwertigen RAID-Controller keinen Zusammenhang. Wozu braucht man hier dmraid?
Gar nicht. Deswegen schrieb ich ja: Ich suche einen echten RAID-Controller, um eben nicht mit dmraid herumfrickeln zu müssen.

Achte bei dem RAID-Controller darauf, dass eine BBU beziehungsweise ein BBS und ausreichend Cache an Board sind, sonst nutzt Dir das Teil nämlich absolut nix.
Näheres, bzw. Abkürzungs-Auflösung? :D

Danke. :)
 
Ich möchte noch einbringen, dass man sich mit einem Hardware-RAID einen weiteren Single Point of Failure einbaut. Wenn der Controller stirbt, kommt man nur mit einem Erstatzkontroller an die Daten.

Bei Software-RAID sind die einzelnen Platten immer zugreifbar. Und schneller scheint es auch zu sein. Gerade für einen Home-PC würde ich mir die Anschaffung eines Hardware-RAID überlegen.
 
Gillt das auch für Mirror-RAIDs, dass man nicht mehr auf die Daten zugreifen kann? Ich dachte ich schließ meine jetzige Platte und eine neue (gleiches Modell liegt schon rum) an, erstelle ein Array, lass die Daten kopieren, und es kann losgehen. Genau das wollte ich ja verhindern, dass mir die Platte abraucht, und ich Daten verliere. Ich mache zwar immer mal wieder Backups, aber das ist halt nicht live, und ich würde schmerzlich vermissen, was dann fehlt.

Wenn der Controller dann noch in der Lage ist, Daten parallel von beiden Platten zu lesen, würde sich die Geschwindigkeit wohl ebenfalls deutlich erhöhen.

Prinzipiell hab ich nichts gegen Software-RAID mit einem System, aber das ist halt nichts halbes und nichts ganzes. Ich nutze im Dualboot noch Windows für ein paar Sachen, die partout unter Linux nicht laufen, und unter Linux verwende ich LUKS auf der Daten-Partition, was auch ein Device-Mapper ist. Also alles in allem ein riesen Gefrickel, wenn ich das über Software erledigen will. :(
 
Last edited by a moderator:
RAID-Controller haben proprietäre Formate auf den Platten. Da ist nix mit einfach spiegeln und fertsch.

RAID hilft gegen Plattenausfall. Aber RAID ist kein Backup. Ein rm -rf an der falschen Stelle ist schneller raus, als man manchmal denken kann. Und das geht auf beide Platten.
 
Aber RAID ist kein Backup. Ein rm -rf an der falschen Stelle ist schneller raus, als man manchmal denken kann. Und das geht auf beide Platten.
Was RAID leisten kann und was nicht ist mir schon bewusst. ;)
Aber das mit den propritären Formaten im RAID 1 ist ja auch irgendwie sinnlos. Was machen die denn mit den Daten, dass sie nicht mehr auslesbar sind? :(

PS/Edit: Ich hab aber auch in meiner gesamten PC-Zeit zwar massig defekte Festplatten gehabt, aber noch nie einen defekten Controller.
 
Last edited by a moderator:
Aber das mit den propritären Formaten im RAID 1 ist ja auch irgendwie sinnlos. Was machen die denn mit den Daten, dass sie nicht mehr auslesbar sind? :(
http://en.wikipedia.org/wiki/RAID#Equipment_compatibility
Das Hauptproblem (es gibt manchmal noch ein paar Andere) sind die Metadaten, welche keinen Standard haben und wild implementiert werden.

PS/Edit: Ich hab aber auch in meiner gesamten PC-Zeit zwar massig defekte Festplatten gehabt, aber noch nie einen defekten Controller.
Dann ist entweder Deine PC-Zeit zu kurz, oder Du hattest bisher nur zu wenig Controller im Durchlauf ;)
 
RAID-Controller haben proprietäre Formate auf den Platten. Da ist nix mit einfach spiegeln und fertsch.

Zumindest bei einem RAID1 geht das auch besser. Die Kontroller, mit denen ich bisher zu tun hatte (HP SmartArray, ICP/Vortex, Intel, 3ware - inzwischen Adaptec bzw. LSI) legen eigentlich die Verwaltungsdaten in einem der letzen Blöcke der Festplatte ab, der Anfang ist wie bei einer einzelnen Festplatte strukturiert und kann im Notfall auch so ausgelesen werden. Habe ich in speziellen Fällen (Servicepartition retten) auch schon gemacht.

Bei einem Raid5 oder x0 sieht es natürlich anders aus, aber auch hier ist die Struktur kein Geheimnis (Stichwort Stripe Size) und kann spätestens von einem versierten Datenretter auch wiederhergestellt werden. Wie die c't neulich vorgemacht hat (Heft 7/2012 S.80) kann man sogar aus einer einzelnen Festplatte eines RAID5-Verbundes noch genügend Daten rekonstruieren, um den Vorbesitzer (in diesem Fall eine Versicherung) zu identifizieren.

Der Ausfall eines Controllers ist (wenn ein baugleicher oder zumindest einer aus der gleichen Baureihe) vorliegt, i.d.R kein Problem.
Die Verwaltungsinformationen liegen redundant auf der Platte und im Controller-Speicher, bei einem Mismatch gibt es eine Warnung und man muß die neue Konfiguration im Controller-BIOS bestätigen. Ich habe auf diesem Weg schon ganze RAID-Verbünde erfolgreich von einem Server in einen bauähnlichen umgezogen.
 
Ich bin vor Jahren mal kreuz und quer über die CeBIT geschossen, weil ich genau das gesucht habe: Hardware-RAID, wo ich ohne Controller an die Daten komme. Da haben alle nur traurig mit dem Kopf geschüttelt. Naja, glaube keinem Verkaufsfuzzi...
 
Bei einem Raid1 oder 0 kann man ja noch rum philosophieren ob Software oder Hardware Raid besser ist. Spätestens bei Raid5 ists aber aus mit Software Raid. Da ist und bleibt nunmal (egal unter welchem Betriebssystem) die Schreibrate unterirdisch schlecht (wenn das RAM voll ist) und die CPU Belastung vergleichsweise hoch.

Ich plädiere daher aus Performancegründen für (echte) Hardware Raid Controller und verwende auch selbst mehrere. In der Tat kann man mit Ersatzcontrollern die Raids recovern. Ich würde auch sagen, dass Festplatten um Größenordnungen eher defekt werden als Controller.

Erkennen kann man HW Raid Controller in der Regel an der eigenen CPU und am eigenen Cache Speicher. Wenn ein solcher in RAM vorhanden ist, gibt es meist eine Battery Backup Unit (BBU), die bei aktiviertem Schreibcache einen inkonsistenten Raid Status bei plötzlichem Stromverlust verhindert (wenn der Strom wieder da ist, wird der Cache leer geschrieben). Es gibt mittlerweile auch Controller, die andere (Zwischen)Speicherarten verwenden und keine Batterien brauchen.

Will man z.B. VMWare ESXi einsetzen, kommt man um einen HW Controller nicht drum rum. Auch wenn man von einem Raid booten will, ist man in der Regel mit HW Controllern mit eigenem Bios besser bedient.

Wichtig: ein Unterscheidungskriterium ist die Anbindung: am sinnvollsten sind (je nach Zahl der SATA/SAS Anschlüsse) 4x oder 8x PCIe Steckkarten, bei wenigen SATA Anschlüssen kann auch ein 1xPCIe ausreichen. PCI-X ist maximal bei Servern noch existent, PCI ist KEINE ALTERNATIVE!!!
 
1. Ich habe von Raid5 (Parityberechnung!!) gesprochen. Dort kann Software Raid beim SCHREIBEN nicht mithalten, das RAM verfälscht hier gerne bei geringeren Datenmengen. Bei Raid1 und 0 kann SW Raid durchaus mithalten.

2. Der gepostete Beitrag vergleicht doch Äpfel mit Birnen. Große Platten mit hoher Speicherdichte und Software Raid vs. kleine Platten, die auf geringe Zugriffsgeschwindigkeiten optimiert sind und Hardware Raid. Einen solchen Test mit ZWEI Variablen, die gleichzeitig geändert werden, kann ich nicht ernst nehmen. Ich könnte nun behaupten: "das liegt an den anderen Platten und nicht am Controller" und aus diesem "Test" kann dieses Argument nichts entkräften. :p Wenn man vernünftig testen will, ändert man nur EINE Variable.
 
Ein HW-RAID-Controller in einem Desktop-Rechner? Bevor ich mich auf die ganzem technischen Details stürze, würde ich ja zunächst einmal die Sinnfrage stellen.

Deine Daten sind dir wichtig. Ok. Ein RAID dient aber nicht primär der Datensicherheit, wenn überhaupt, sondern der Verfügbarkeit. Es ersetzt also kein Backup. Ist dein Desktop-Rechner jetzt so (unternehmens)kritisch, das er den Einsatz eines HW-RAIDs bedingt?
 
Back
Top