Günstiges Housing mit Hardwarebindung VS Mietserver. Was ist davon zu halten?

Rombus

New Member
Hi.

Ich suche ja momentan einen Server. Die Anforderungen an den Server sind nicht allzu hoch und der Trafficverbrauch ist auch gering.

Eigentlich habe ich mich schon für einen Hetzner Mietserver entschieden,

Ich habe jetzt aber doch noch ein Angebot per Mail zugeschickt bekommen. Die bieten mir einen Server an, der speziell für mich erstellt wird. Das ist kein Massenhoster, sondern ein kleinerer, regionaler Anbieter, in einem verhältnismäßig kleinen, lokalen Rechenzentrum,
Der Anbieter ist kein klassischer Hoster in dem Sinn, sondern eine kleine, regionale IT Servicefirma, die Verkauf, Technik, Service, Webdesign, Hosting usw machen.

Es ist ein individuelles Angebot. Housing mit Hardwarebindung.

Das System wird individuell gebaut, genaue Daten können erst bei Auftragserteilung, je nach Hardware-Verfügbarkeit abgestimmt werden.
Hardwareeckdaten etwa:
DualCore CPU, mindestens 2 GHz
Ram: 2 GB, DDR2
Festplatte: Mindestens 2x160GB Software Raid1
Wie gewünscht, gibts eine 500 GB Backupfestplatte ohne Extrakosten dazu.
Hersteller der Komponenten: Je nach Verfügbarkeit.
Der Rechner wird bei Auftragserteilung aus Neuteilen extra für mich zusammen gebaut.

Das Ganze würde über einen Housingvertrag laufen.

Der Rechner kostet einmalig 349 Euro, Zins- und Gebührenfreie Ratenzahlung ist möglich.
Zum Rechner gibts ein ServicePack 1 Jahr dazu.
Das ServicePack beinhaltet einen Resetter (Reboot des Rechners über Webinterface, Reboot in ein Rescue System über Webinterface), Kostenloser Reinstall mit Minimal-Image, Kostenloser eMail Support sowie Hardwaregarantie mit kostenlosem Hardwaretausch.

Das Servicepack kann kostenpflichtig verlängert werden, Kostet 30 Euro / Jahr.
Nach Ablauf des Service Packs gibts nur noch Gewährleistung und kostenloser Kundenservice im Rahmen gesetzlicher Verpflichtungen.
Alles andere kostet.

Der Housingvertrag ist monatlich kündbar.

Der Housingvertrag kann nicht mit eigener Hardware genutzt werden, sondern nur mit über den Anbieter bestellte und eingebauter Hardware. Individuelle, einzelne Hardwareteile können zum Einbau eingesand werden. Kostet dann aber ordentlich Bearbeitungsgebühr und Technikerkosten für den Einbau.

Sobald der Rechner aus dem Rechenzentrum entfernt wird, werden eventuelle Restraten vom Rechnerkauf sofort fällig. Ein bestehendes Servicepack erlischt mit sofortiger Wirkung.
Die Hardwaregarantie erlischt, es gibt nur noch eine Gewährleistung im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen.
Ein einmal aus dem Rechenzentrum entfernter Rechner kann im Rahmen des vergünstigten Housingvertrages nicht mehr in das Rechenzentrum eingebracht werden.
Eine Ausnahme ist möglich, wenn vom Vertrieb genehmigt. Allerdings darf das nicht für ein Hardwareupgrade oder Systemerweiterungen ausgenutzt werden. Es darf nur gleichwertige Hardware als Ersatz für defekte Hardware eingebaut werden, Der Rechner wird bei Wiedereinbringen in das RZ durch einen Techniker geprüft und gegebenfalls nicht mehr freigegeben,

Housingvertrag: 14,99 Euro im Monat
Rechner: 349 Euro.

Zahlungsweise: Halbjährlich im Vorraus.

Strom und Traffic inklusive. Allerdings mit Hartquota auf 100 GB / Monat. Mehr Traffic kann auf Prepaidbasis für 15 Euro pro 100 GB dazu gekauft werden.


Alternativ kann ein normaler Housingvertrag ohne Anbieter-Hardware-Bindung abgeschlossen werden, der kostet 39,99 Euro / Monat. Der unterscheidet sich in vielen Punkten (z.B. auch Traffic/Stromabrechung)

Was haltet ihr von dem Angebot?
Würdet ihr bei Hetzner bleiben oder über dieses Angebot nachdenken?
 
Last edited by a moderator:
Ich denke, es geht noch immer um diese Geschichte hier, oder?

Ich finde dein aktuelles Angebot sehr reizvoll. Wenn man sich die Kosten einmal auf Basis von zwei Jahren durchrechnet, dann kommt man auf monatl. Kosten von ca. EUR 35.- und wäre somit auch auf Hetzner-Niveau, den Restwert des Servers mal außen vor. Wenn dir die 100GB/Monat reichen, spricht eigentlich nichts gegen dieses Angebot.

Ich persönlich würde es sogar dem Hetzner-Angebot vorziehen, da kleine Anbieter i.Vgl. zu einem Massenhoster einfach individueller auf deine spezifischen Bedürfnisse eingehen können und meist auch beim Service punkten können.

Darf ich mal fragen, um welchen Anbieter es sich da konkret handelt? Bei solch einem tollen Angebot darf man ja auch ruhig etwas Werbung machen ;).

P.S.: Hattest du eigentlich mal bei Hetzner bzgl. dem extra FTP-Space angefragt?
 
Ja, ich habe bei Hetzner wegen dem FTP Backup Space angefragt.

Momentan besteht die Möglichkeit noch nicht, FTP Space individuell zu buchen.
Ist aber in Planung.

Habe auch mal nach dem Preis für eine zusätzliche 500 GB Festplatte gefragt. Kostet 4 Euro. Kommt halt noch das FlexiPack für 15 Euro dazu.
 
Kommt Deine IT-Servicefirma den Bestimmungen der CE vollumfänglich nach? Nicht, dass plötzlich der Server und die Firma weg sind...
 
Die CE Vorschriften werden wohl eingehalten, sonst dürfte der Rechner ja gar nicht in Betrieb gehen.

Was ein bisschen Besorgniserregend ist:

Die IT Servicefirma ist ein Familienbetrieb wie ich rausgefunden habe.
Vater und Sohn machen Technik + Kundenservice + Vertrieb, die Frau macht Buchhaltung.
Die eMails an die unterschiedlchen Abteilungen (Technik/Vertieb) werden von den gleichen Personen beantwortet.
Ob überhaupt Mitarbeiter vorhanden sind, weiß ich gar nicht.

Leider ist es mit der Erreichbarkeit nicht ganz so gut bestellt.
Die Kommunikation erfolgte relativ langsam mit jeweils mehreren Tagen Verzögerung, eine Mail wurde überhaupt nicht beantwortet.
Zwei Telefonische Kontaktversuche endeten erfolglos am Anrufbeantworter.
Daher mache ich mir schon sorgen, wie das dann im Servicefall ist.
Evtl gibts für Servicefälle dann ne Hndynummer oder sowas.
 
Die CE Vorschriften werden wohl eingehalten, sonst dürfte der Rechner ja gar nicht in Betrieb gehen.
Ich gehe jede Wette ein, dass dem bei diesem Familienbetrieb eben nicht der Fall ist. Die werden kaum mehrere 10k EUR in ein entsprechendes Prüflaber gesteckt haben. Kannst ja mal versuchen Dir das schriftlich bestätigen lassen, die Bundesnetzagentur freut sich...
 
Wenn man einen Rechner aus einzelnen CE geprüften Teilen zusammen baut, ist dann der gesamte Rechner nicht automatisch CE Konform?

Dann verstoßen ja die ganzen kleinen PC Läden gegen die Vorschriften. Die bauen ja auch individuelle Rechner für Kunden.
Jeden Rechner in ein EMV Prüflabor zu schicken, können die sich gar nicht leisten.
Wenn sie gut sind, machen sie vielleicht pro Rechner noch ne elektrische Prüfung mit einem Prüfgerät nach VBG4
 
Wenn man einen Rechner aus einzelnen CE geprüften Teilen zusammen baut, ist dann der gesamte Rechner nicht automatisch CE Konform?
Nein, die CE muss immer für das vollständige Gerät erfüllt werden. Die Komponennten selbst dürfen gegen so gar gegen die CE verstossen, das zusammengebaute Endgerät jedoch nicht.
Verstösse gegen die CE sind Straftaten, werden mit aller Härte verfolgt und können schnell zu Gefängnisstrafen führen.
 
Naja dass es allgemein ne Straftat ist, glaub ich nicht.

Höchtens der PC Händler um die Eche macht sich strafbar, wenn er somit einen nicht CE zertifizierten PC für einen Kunden baut und verkauft.

Ich selbst darf mir zusammenbauen was ich will.
Sonst wären die ganzen Elektronikbasteleien usw ja verboten.


Wie sieht das dann bei den Housingverträgen aus? Lassen die einen mit einem selber aus einzelnen Kompnenten zusammen gebauten Server überhaupt rein?
 
Naja dass es allgemein ne Straftat ist, glaub ich nicht.
Stimmt, sorry, es ist leider doch nur eine Ordnungwidrigkeit, wenn auch teuer, da für jeden Einzelfall anwendbar.

Höchtens der PC Händler um die Eche macht sich strafbar, wenn er somit einen nicht CE zertifizierten PC für einen Kunden baut und verkauft.
In dem Fall begehen alle drei Parteien eine Ordnungswidrigkeit: Der Hersteller, der Verkäufer und der das Gerät in Betrieb nehmende Kunde.

Ich selbst darf mir zusammenbauen was ich will.
Sonst wären die ganzen Elektronikbasteleien usw ja verboten.
Zusammenbauen: Ja, in Betrieb nehmen: Nein, siehe http://www.gesetze-im-internet.de/emvbg/index.html
 
Hmm, dann würde man sich ja schon strafbar machen, wenn man sich einen PC aus Einzelteilen selber zusammenbaut.
Und die meißten PC Händler könnten zu machen.

Oder noch schlimmer, wenn man sich bei Conrad, Reichelt oder sonstwo Bauteile kauft und etwas selber zusammen lötet.

Hab noch nicht gehört, dass jemand wegen sowas verknackt worden ist.
Zumindest solange man sich keinen Schwarzsender oder sowas baut und sich erwischen lässt.

Und ich habe schon viel selber gebaut.
Nicht nur kleinen Popelkram a la Blinkerschaltung oder nen popeligen Audio-Verstärker aus nem Conrad Bausatz.

Ich hab schon ganz andere Sachen in ganz anderen Größenordnungen gemacht.
 
Man muss das etwas differenzierter betrachten.
Ja, auch ein zusammengebauter PC brauch die CE-Kennzeichnung. Die Kennzeichnung kann aber ohne Zertifizierung/Prüfung vorgenommen werden. Der Hersteller übernimmt damit die Verantwortung, dass das Gerät die Vorschriften trotzdem einhält.
Hält das Gerät die Vorschriften nicht ein, ist der Hersteller dran. Ganz klar.
Von der RegTP (heute Bundesnetzagentur) wurde vor einigen Jahren die Empfehlung rausgegeben, ein "Worst-Case System" entsprechend prüfen zu lassen, damit nicht jedes weitere System einzeln geprüft werden muss. Die Kennzeichnung beruht bei individuellen Systemen daher eher auf Wahrscheinlichkeiten.

Die Bundesnetzagentur macht Stichproben bei Herstellern und prüft die Geräte "kostenlos". Werden dabei Unverträglichkeiten festgestellt, wirds teuer.

Für privat zusammengebaute Geräte ist keine CE-Kennzeichnung erforderlich. Bei Problemen darf die Bundesnetzagentur allerdings den Betrieb des Gerätes untersagen bis der Mangel behoben ist.

Wie immer: keine Rechtsberatung. ;)
 
Es ist nunmal so, ob Du es glaubst oder nicht. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.
Und ja, es gibt jährlich mehrere tausend Anzeigen bei der Bundesnetzagentur wegen Verstössen gegen dieses Gesetz und bisher wurden alle entsprechend hart geahndet. Soetwas ist für die Allgemeinheit auch völlig uninteressant und wird dementsprechend nicht in der Presse berichtet. Zumal diese Anzeigen oft in Kombination mit Anzeigen wegen Wettbewerbsverstössen oder von Amtswegen getätigt werden.
Generell kann Dich nun jeder hier Mitlesende anzeigen, da Du entsprechende Vergehen hier öffentlich eingeräumt hast.
Um es nochmals klarzustellen: Das Zusammenbauen solcher Geräte an sich ist erlaubt, lediglich der Vertrieb und das in Betrieb nehmen dieser Geräte ist verboten. Auch der Vertrieb von Bausätzen ist erlaubt, das in Betrieb nehmen des zusammengebauten Bausatzes widerum nicht. Es muss auch kein Verkäufer eines Bausatzes oder von Einzelteilen den Käufer darauf hinweisen, selbst wenn er Kenntnis über das Vorhaben des Käufers hat.

Und ja, ich finde die gesetzlichen Richtlinien richtig und nötig, lediglich zu schwach bestraft und zu wenig kommuniziert.
 
Also dass die Bundesnetzagentur (Früher RegTP) Betriebsverbote für Geräte verhängen kann, die nicht den Anforderungen genügen, ist klar, und auch richtig.

Dass jemand, der gewerblich irgendwas zusammenbaut / herstellt, sich strafbar macht, wenn er sich nicht an die Vorschrift hält ist auch klar.

Dass man für einen aus Einzelteilen zusammengebauten PC als gewerblicher Hersteller eine EMV Prüfung machen muss, wusste ich nicht, scheint aber tatsächlich so zu sein. Ich dachte immer: Zertifizierte Einzelteile = Zertifizierter Rechner.

Ich bin trotzdem der Meinung, dass man privat PC's selber zusammen bauen darf. Und auch basteln darf.
Ohne CE Prüfung oder sonstwas.
Man darf halt nicht stören. Wenn man irgendwo EMV Störungen verursacht, und die kommen zur Messung vorbei, hat man ein Problem, das ist klar.
Das kann einem aber auch mit fertig gekauften Geräten passieren, wie z.B. einem Fernseher.
Weil man als Betreiber auch für den ordungsgemäßen Zustand seiner Geräte verantwortlich ist.

Wenn Basteln verboten wäre, würde man sich garantiert nicht so freizügig im Internet drüber unterhalten. Beispielsweise auf Mikrocontroller.net oder irgendwelchen andern Elektronikforen.

Ich bastel auch privat im Hobbykeller, das werde ich auch weiter so machen.

Ich habe das nötige Wissen um sowas verantwortungsvoll zu machen.
Ich könnte auch entsprechende berufliche und außerberufliche Qualifikationen in Form von Zeugnissen, Zertifikaten und Lizenzen nachweisen wenns sein muss. Ich bin also nicht der typische Hinterhofbastler, der nur so ein gefährliches Halbwissen hat und nicht genau weiß, was er da überhaupt macht.
Aber ich bin kein Jurist und kenne die ganzen Gesetze nicht bis ins letzte Detail. Ich bin nur ein Techniker.
 
Wenn ich Rombus richtig verstehe, wird der Rechner ihm ja gar nicht geliefert, sondern direkt im Rechenzentrum des Anbieters aufgestellt. Damit kann man sich schonmal streiten, ob der Rechner bis zum Ende des Housing-Vertrages überhaupt "in Verkehr gebracht" wird.

Zudem ist so ein Rechenzentrum wohl kaum ein "Wohnbereich" - für Industriebereiche gelten andere, nicht so strenge Grenzwerte.

Und last but not least braucht es noch einen übelwollenden Mitbewerber, der die entsprechende Anzeige überhaupt vornimmt...

Ich dachte immer: Zertifizierte Einzelteile = Zertifizierter Rechner.

Wenn man alle Vorgaben der Komponentenhersteller einhält, ist das so möglich (Maschinenrichtlinie).
Aber wie schnell ist z.B. mal ein Klappferrit vergessen.
 
Ich zitiere dann mal aus dem PDF:
2. Verantwortlichkeit des Herstellers
Das Gesetz definiert in § 2 Nr. 1 EMVG Hersteller als denjenigen, der für den Entwurf oder die Fertigung eines Gerätes verantwortlich ist.
Das schliesst auch Privatpersonen explizit ein.

Ich bin trotzdem der Meinung, dass man privat PC's selber zusammen bauen darf. Und auch basteln darf.
Ohne CE Prüfung oder sonstwas.
Wie ich bereits schrieb, darf man das ja auch, nur darf man das Gerät nicht in Betrieb nehmen, also das Gerät mit Strom versorgen.

Wenn Basteln verboten wäre, würde man sich garantiert nicht so freizügig im Internet drüber unterhalten. Beispielsweise auf Mikrocontroller.net oder irgendwelchen andern Elektronikforen.
Man unterhält sich auch freizügig über Copyrightverstösse oder KiPo im Internet, obwohl Beide verboten sind.

Ich bastel auch privat im Hobbykeller, das werde ich auch weiter so machen.
Ist ja auch nicht verboten.

Ich habe das nötige Wissen um sowas verantwortungsvoll zu machen.
Ich könnte auch entsprechende berufliche und außerberufliche Qualifikationen in Form von Zeugnissen, Zertifikaten und Lizenzen nachweisen wenns sein muss.
Zu den beruflichen Qualifikationen gehören normalerweise auch die rechtlichen Aspekte des jeweiligen Berufs, weshalb ich daran geringe Zweifel hege. Zertifikate und Lizenzen sind im Regelfall nichtmal das Papier wert auf dem sie gedruckt wurden, zumindest unserer Erfahrung nach.

Wenn ich Rombus richtig verstehe, wird der Rechner ihm ja gar nicht geliefert, sondern direkt im Rechenzentrum des Anbieters aufgestellt. Damit kann man sich schonmal streiten, ob der Rechner bis zum Ende des Housing-Vertrages überhaupt "in Verkehr gebracht" wird.
Lesen hilft: In Betrieb nehmen ist das Stichwort.

Zudem ist so ein Rechenzentrum wohl kaum ein "Wohnbereich" - für Industriebereiche gelten andere, nicht so strenge Grenzwerte.
Seit wann sind Rechenzentren bitte Industriebereiche?

Und last but not least braucht es noch einen übelwollenden Mitbewerber, der die entsprechende Anzeige überhaupt vornimmt...
Du erinnerst Dich noch an die gelben Bullies mit dem schwarzen Horn auf den Vordertüren und den vielen Antennen auf dem Dach? Die gibt es immer noch, sehen nur etwas moderner aus und sind mit empfindlicherer Messtechnik ausgestattet. Zudem sind die Dinger flächendeckender und häufiger unterwegs als Googles Streetview Flotte.
Vom verärgerten Nachbarn/Bekannten/Ex-Freund der Rache üben möchte mal abgesehen, gibt es da draussen auch genug technisch versierte Menschen, die mit einem Oszilloskop ausgestattet sind und damit ausreichend gut umgehen können.

Wenn man alle Vorgaben der Komponentenhersteller einhält, ist das so möglich (Maschinenrichtlinie).
Was hat die Maschinenrichtlinie jetzt mit PCs und Servern zu tun? Und nochmal zum Mitmeisseln: Komponentten interessieren nicht, es zählen einzig die vollständig zusammengebauten Geräte.
 
Die rechtlichen Aspekte meies Berufs kenne ich.

Ob man jetzt als Privatperson einen PC zusammenbauen und in Betrieb nehmen darf oder nicht, kann ich rechtlich nicht beurteilen.

Was das Basteln angeht:
Da muss man noch nicht mal bis zur CE Vorschrift gehen.
Da gibts genug Vorschriften, die viel früher greifen, da gibts genug andere Sachen, mit denen man ebenfalls in Konflikt geraden könnte.

VDE Vorschriften, Unfallverhütungsvorschriften, Brandschutzvorschriften, Betriebssicherheit der zusammen gebastelten Geräte allgemein.

Wenn man es rechtlich ganz genau nimmt, müsste man einen selbst gebauten PC bzw Gerät sowieso erst mal auf die Einhaltung der grundlegegenden technischen Vorschriften prüfen und durch Protokolle festhalten, bevor man überhaupt erst mal an das Thema CE Richtlinie rankommt.

Angenommen, man bastelt sich selber ein Gerät, nen PC oder so, und dann fackelt die Bude ab, na dann gute Nacht. Wenn der Brandgutachter dann rausfindet, der Brand wurde durch ein selbstgebautes Elektrogerät verursacht, hat man richtge Probleme. Und die Versicherungen zahlen sowas auch nicht. Vielleicht noch mit Personenschaden, das kann ruckzuck in die Millionen gehen. Das ist dann auch keine Ordnungswidrigkeit mehr, da kommt dann der Staatsanwalt. Da kann man sich dann durchaus im Knast wiederfinden.
Da ist so ein bisschen EMV, wo man eventuell irgendwelche Auflagen auferlegt bekommt und vielleicht ein bisschen Strafe zahlen muss, nicht viel. dagegen.

Und all diese Risiken trägt man, wenn man ein selbstgebautes, bzw nicht geprüftes Gerät einfach in Betrieb nimmt, oder in Umlauf bringt.
Der Staatsanwalt wird auch nicht beim Betreiber des Gerätes halt machen, sondern sich auch einen eventuellen Verkäufer und den Erbauer des Gerätes zur Brust nehmen.

Daher würde ich halt sagen: Als Privatperson darf man sehr wohl ein Gerät ohne CE Prüfung in Betrieb nehmen.
So wie einem niemand verbietet, ein enen selbstgebauten Audioverstärker in Betrieb zu nehmen, oder defekte Elektrogeräte auf eigene Faust zu reparieren.
Eben alles auf eigenes Risiko.


Gewerblich sieht das ein bisschen anders aus, da kann man auch Probleme bekommen, wenn überhaupt nichts passiert ist. Selbst wenn die Geräte technisch in Ordnung sind. Nur weil man es nicht nachweislich geprüft hat.


Ich habe beruflich mit Hochspannungsanlagen zu tun.
Ich habe auch schon Trafostationen für Rechenzentren gebaut, die schon in Betrieb waren. 10 KV auf 400/230V.
Da nen ordentlichen Fehler gemacht, und das halbe Rechenzentrum wäre über den Jordan gegangen.
Ich war auch schon am Bau noch kritischerer Sachen beteiligt, wo ein Fehler dem Bestatter mit ziemlicher Sicherheit einen Auftrag gebacht hätte.

Auch privat habe ich schon Sachen gebaut, wo einmal falsch dranfassen unter Umständen eine belegte Grabstätte mehr auf dem Friedhof bedeutet hätte.
 
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