Gigabit Lan - Switch buggt

HeartOfGermany

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Ich habe hier einen 5 Port Gigabit Switch (f5d5141az5 v5) und eine FritzBox 3370

Die Fritzbox hat 4 Ports. Mein Setup:

1 Port aus Fritzbox in PC1
2 Ports aus Fritzbox in Switch
1 Port aus Switch in PC2
2 Ports aus Switch weiter in Server
1 Port aus Fritzbox direkt in Service Lan (Später in Fritzbox 7710 als Low Cost Wlan-Repeater und aus der Box dann raus in Service lan - also als Switch und Repeater)

Nun habe ich aber gelegentlich keine Verbindung zur Fritz.Box Oberfläche.

Vermutung ist, dass die Doppelte Verbindung zwischen Switch und Fritzbox das Problem verursacht. Mit einmaliger Verbindung bisher keine Probleme.

Kann man das Problem irgendwie lösen, da ich gerne wegen der bald kommenden Datenmengen Dual Gigabit hätte?

Ich weiß, dass die Daten nicht in Pakete geteilt werden, aber einzelne Daten lassen sich ohne spezielle Hardware ja "balancen" über 2 Nics, die der Server ja hat.

Daher die Frage: ist das machbar, dass ich Fritzbox und Switch doppelt miteinander verbinde und die Verbindungsabbrüche verhindern kann?

Solange es klappt, teilen sich die Daten - die LED 1 und 2 blinken abwechselnd - also der Switch nutzt entweder Port 1 oder 2, wenn eine Seite geladen wird mit mehreren Inhalten.

Wenn es spinnt, dann flackern die alle gleichzeitig sehr schnell. Was ist da das problem? Dann zeigt mir PC2 "Eingeschränkte Konnektivität" an.

Danke für die Hilfe.
 
Das Zauberwort für die doppelte Verbindung heißt Spanning Tree Protocol und das andere Link Aggregation.
 
Damit Du 2 Ports bündeln kannst muss das sowohl der Switch als auch die Fritzbox unterstützen - und ich würde mal vermuten, daß das bei keiner beteiligten Komponten der Fall sein dürfte.
 
Seid ihr da ganz sicher? Ich hab noch nicht in der Materie eingetaucht, aber ich dachte, Windows 7 und aufwärts hat eine Funktion dafür, die das rein auf Basis von Software macht. NIC Balancing oder sowas in der Art.


Aber STP ist ein gutes Stichwort. 2 min Lesen haben ergeben, dass das Problem wohl "Broadcast-Sturm" genannt wird. Demzufolge müsste aber ein STP Switch allein ausreichen - der verwaltet ja den Verkehr - und da der Switch zentral steht, dürfte nichts passieren können.

Problem ist nur, es scheint wenig bezahlbare STPs zu geben. Mir ist nur gerade eingefallen, dass ich keine doppelte Verbindung zum Router brauche - ich kann PC1 wie oben genannt direkt aus dem Switch nehmen. Damit ist der Router als Fehlerquelle weg. Bleibt nur der Switch zu erneuern.


Kann es sein, dass Belkin ne richtige Billigmarke ist? Wenn man den Produktcode den ich oben gepostet habe mal bei Google eingibt, findet man meinen Switch garnicht.

Stattdessen aber tausende andere Modelle, mit voraussichtlich gleicher Platine im anderen Gehäuse.



http://www.omnisecu.com/cisco-certified-network-associate-ccna/what-is-layer-2-switching-loop.php

Gute Seite! Klärt spitze auf. Wieder was gelernt.
 
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1. Ja, ein Broadcast Sturm ist der Grund für die Disconnects, hervorgerufen durch zwei unmanaged Netzwerkkomponenten (Billigswitch und Fritzbox).

2. Fritzboxen unterstützen keine Koppelung zweier Netzwerkports. Das ist aber auch nicht nötig, denn Gbit Geschwindigkeiten sind ohnehin nur im LAN zu erwarten, d.h. wenn getrunkt werden soll, dann NUR am Switch, nicht am Router.

3. Der Router sollte (mit 1 Port) am Switch hängen, alle Rechner mit 1 oder 2 Ports am Switch. Wenn das so ist, können mit Windows Boardmitteln zwei Ports getrunkt werden, auch ohne Switchunterstützung. Man hat dann zwar "2 Gbit", allerdings kann eine Verbindung (z.B. ein Filetransfer) nur max 1 Gbit nutzen. Nur wenn mehrere Verbindungen parallel laufen kann diese Geschwindigkeit überschritten werden (da dann eine andere Verbindung transparent über den zweiten Port läuft).

4. Will man Trunking "vernünftig" machen (und STP haben / konfigurieren können), besorgt man sich einen "Managed Switch", der https://de.wikipedia.org/wiki/Link_Aggregation_Control_Protocol unterstützt. Dann kann man auf Switchebene standardisiertes Trunking konfigurieren.

5. Will STP und LACP konfigurieren können UND mit einer Verbindung das 1 Gbit überschreiten, holt man sich einen Switch mit 10Gbit Ports (meist mit SFP+ Ports realisiert, das + ist entscheidend! SFP kann nur 1Gbit). Dann gilt diese Einschränkung nicht. Ein günstiges Modell wäre hier (managed und SFP+) https://geizhals.de/tp-link-jetstream-t1700g-28tq-a1433158.html?hloc=at&hloc=de . Hinzu kommt noch eine 10Gbit Netzwerkkarte, die auch über 200€ kostet und ein SFP+ 10Gbit Modul.
 
Hallo,

habe mir einen Huawai Quidway S5600 series besorgt (im PDF der erste)

Der unterstützt LACP und STP auch Fast STP.

Ist nicht gerade Wohnzimmertauglich und mit der Stromaufnahme auch nicht gerade effizient, aber was tut man nicht alles, um seinen komplett übertriebenen Wahnsinn auszuüben?! :):D


Nur eine Frage: Ein Broadcast-Sturm kann nur auftreten, wenn ein tatsächlicher Loop stattfindet, oder?

Also, wenn ich jetzt z.B. folgende Konstellation hätte, dürfte nix passieren, oder?:


Code:
PC1
  |
  |
FritzBox
  |
  |
STP/LACP Switch
  |    |+|    |
  |    |+|    |
PC2  Server+Service-LAN

Und das müsste man ja auch weiter spinnen können, wenn man z.B. ne LAN-Party plant oder einen random PC anschließen will:

Code:
PC1              PC6  PC7  PC8
  |               |    |    |
  |               |    |    |
FritzBox --- DerBilligeSwitch --- PC5
  |
  |
STP/LACP Switch --- PC4
  |     |+|   |
  |     |+|   |
PC2  Server+Service-LAN


Also quasi muss nur verhindert werden, dass ein tatsächlicher Loop entsteht - völlig egal, wie verzweigt es ist, oder?



Aber erstmal vielen, vielen Dank für die Stunde Fachchinesisch! Ich hätte solche "Hintergründe" oder "Abgründe" bis vor ein paar Tagen für nichtexistent gehalten - bis mir eben der Switch den Dienst verweigerte. :D
 
Ich weiß jetzt nicht was Du mit Service LAN meinst, aber ja, die erste Abbildung scheint sinnvoll zu sein und keine Loops hervorzurufen.

Die zweite Abbildung ist weitestgehend sinnfrei:

Code:
FritzBox
  |
  |
STP/LACP Switch
ist das Problem

Wenn Du PC5-8 über Fritzbox und nur EINE Gbit Verbindung an den LACP Switch anschließt, müssen diese sich diese eine Gbit Verbindung teilen.

D.h. die PCs 5-8 haben zusammen 1Gbit, PC4 hat 1Gbit und PC2 hat 1Gbit am LACP Switch. Das macht für die PCs 5-8 keinen Sinn! Denn selbst wenn PC4 und PC2 keinen Traffic haben, kommen die PCs 5-8 zusammen nicht über 1 Gbit hinaus.

Wie schon vorher geschrieben: Schließe an die Fritzbox nichts an, die Fritzbox mit 1Gbit an den LACP Switch, ALLE Rechner an den LACP Switch, den Server via LACP Trunk mit 2x1Gbit. Den "billigen Switch" solltest Du rauslassen.

Dann haben alle Rechner gleichberechtigten Speed zum Server.

Falls aus örtlichen Gründen eine 2-Switch Lösung nötig wäre, holt man sich hierfür Switche mit 10Gbit Uplinks und 1Gbit Ports. Dann ist der Uplink zum anderen Switch eben nicht mehr das Nadelöhr.

EDIT: Der o.g. Switch ist dahingehend nicht so toll, weil er niemals mit 10Gbit aufgerüstet werden kann (nur SFP Ports, nicht SFP+). Wieso hast Du nicht den TP Link genommen, den ich empfohlen habe? Kostet vermutlich das gleiche, hat aber 10Gbit Ports.
 
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Service Lan ist das Controll Lan des Server Motherboards, gehört also dazu - läuft nur unabhängig von den 2 1Gbit Anschlüssen.


PC5,PC6,PC7 und PC8 sind nur "Gast" Computer, die nicht viel Uplink brauchen. Zwischen Fritzbox-PC1 <-> UND STP/LACP Switch liegt eine Wand, da sind 3x 1Gbit durch gelegt. Da liegt das Problem. Sogesehen war meine Zeichnung aber falsch!


Code:
  FritzBox          PC1
  |      |          |
  |      |          |
  |**    STP/LACP Switch
Wlan+Switch   |+|      |
  |*          |+|      |
Service-LAN+Server   PC2

*Service Lan verursache keinen loop,
 da es nicht direkt in das Server-
 netzwerk eingreift. So werden die 3
 Kabel von mir genutzt, die ich durch
 die Wand verlegen konnte. Mehr Platz
 ist einfach nicht mehr ohne bohren.

**Wlan+Switch ist einfach ne alte
  FritzBox die übrig ist, weil ich
  im Hinterhof auch Wlan brauche.
  Gleichzeitig leitet sie als Switch
  Befehle an das Service Lan weiter.

Bei Bedarf würde ich noch einen Switch an die Fritz.Box anschließen für Gäste. Die verbrauchen nicht viel Traffic - vielleicht kann ich in dem managed Switch auch von 1000 Base auf 100 Base beschränken - Service Lan braucht nicht viel, Internet auch nicht und als Resultat wird nicht wie WICHTIGE "Pipeline" zwischen Server, PC1 und PC2 gedrosselt.

10GBase bräuchte ich nicht und wäre mir auch zu viel Penny. Über 10-15m Cat5 nicht abgeschirmt werde ich da keinen Erfolg haben. Ich würde auch keine anderen Kabel durch die Wand kriegen und... bei den Heizungsrohren zu bohren gefällt mir nicht gerade - 2 Wände wohlgemerkt. Das Netzwerk geht Von Fritzbox Raum1 über Switch Raum2 in Server Raum3. Also das wäre ein auch finanzieller Mehraufwand. 2x Gigabit vom Server reicht aus. Da bleiben noch locker 50mb/s pro Rechner übrich.


Ca 80-90% von Gigabit netzwerk sind vielleicht nutzbar als Nutzdaten.

Also 1600-1800mbit. Worst Case 1600-100mbit (zu Fritzbox und rest) = 1500mbit, die sich PC1 und PC2 Computer Teilen können. Pro PC habe ich 750mbit Zugriff auf den Server, abzüglich den Traffic aus dem Netz, den der Server verursacht - max 60mbit. Also knapp 700mbit zwischen Server und PCs. Das ist absolut zufriedenstellend! Das 90MB/s. Damit kann ich die Festplatten voll auslasten. Sind nur 3 Stück als Raid 5. Ich berichte, von dem Ergebnis in bälde.
 
Wenn PC1 und 2 die wichtigsten sind, dann scheint das Setup so Sinn zu machen. Wie gesagt, alle anderen Rechner teilen sich 1 Gbit. Wenn das ok ist, kann mans sicher so lassen.
 
Sehr gut, das wollte ich wissen. Ja wie gesagt, nur zwischen PC1, PC2 und dem Server muss so viel Bandbreite wie möglich da sein für das P/L Verhältnis. Mehr Geld will ich nicht investieren - solide ist 1GBit zu Hause aber schon, würde ich sagen.
 
Mehr Geld will ich nicht investieren - solide ist 1GBit zu Hause aber schon, würde ich sagen.

Das ist völlig gerechtfertigt. 1Gbit Hardware (Switches, Karten, etc.) ist günstig und "meist ausreichend".

Zu Zeiten von Festplatten, die jedoch bereits alleine die 100Mbyte/s leicht überschreiten können (in Raids gleich noch viel deutlicher) oder SSDs, die 500Mbyte/s auch wirklich bringen können, sind 100Mbyte/s allerdings einschränkender als nötig. Trunking mehrerer 1Gbit Schnittstellen bringt nur bei parallelen Transfers etwas, daher wäre 10Gbit auch zu Hause durchaus nicht verkehrt. Ich habe ein NAS, das mit Festplatten und SSD Cache locker 350-400 Mbyte/s macht, aber für einen Transfer nicht mehr als 100Mbyte/s aufs Parkett bringt. Das würde ich gerne ändern, um das volle Potential der Hardware auch übers Netz auszuschöpfen. Allerdings ist 10Gbit Hardware leider immer noch prohibitiv teuer (8 Port Switche für >500€, Netzwerkkarten für 200€). Wenn sich das mal ändert, wird sich 10Gbit auch zu Hause durchsetzen.
 
Ja, 10Gbe ist noch ganz schön teuer - und die Preise sinken kaum seit langem.

Wäre es erschwinglicher, würde ich es auch kaufen. Twistet Pair Cat6/"fake-7" mit RJ45 gibt es auch als Flachkabel und die gehen angeblich auch knapp über 50 Meter stabil.

Aber 500€ für nen Switch und 200€ für nur eine NIC ist mir deutlich zu teuer - bei 3 PCs sind das ohne Kabel schon mal 1100€. Gebraucht gibt es nur selten bezahlbare 10Gbe Karten - meißt immernoch über 100-150€, teils wie Neupreis. Es gibt zu wenig Abnehmer, daher bleibt der Preis oben. Abnehmer zu Hause gibt es nicht sooo viele. Nur Serverbetreiber und wenige Ausnahmen... Da wird die Preislage nicht besser.
 
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