Fragen zum OS-Austausch (Debian) auf vServer

maetzchen

Registered User
Hallo zusammen,

Hier ein paar Gedanken und Befürchtungen... :confused:

Derzeit habe ich einen ziemlich teuren root-Server (dämliche 12-Monats-Vertragslaufzeit) auf dem ich über debootstrap ein Debian installiert habe, alles läuft wun-der-bar. :D
Um nicht wieder die Kündigungsfrist zu verschlafen, sehe ich mich zurzeit nach günstigeren Alternativen um und habe einen vServer im Auge.

Allerdings muss auf diesem ebenfalls folgendes Funktionieren:

*** vollständiges Entfernen des installierten Betriebssystems und Installation von Debian über debootstrap ***

Dazu kommen dann neben Apache, MySQL5 und PHP5 so Sachen wie Postfix, Courier-IMAP, SpamAssassin und Amavis... und - der Knackpunkt - der Open-Exchange-Server, d.h. 2. Apache mit SSL, Jakarta-Tomcat, Java, OpenLDAP und PostgreSQL.

Deswegen brauche ich unbedingt eine eigene Betriebssystem-Installation, ein Virtuozzo-Debian-Template kommt ebenfalls NICHT in Frage - hierzu bitte kein Flamewar! :p

Momentan teste ich verschiedene vServer und auf allen klappt das auch mehr oder weniger. Allerdings hat mir nun ein Anbieter folgenden Floh ins Ohr gesetzt:

"Bei Updates am Wirtsystem KANN es sein, dass Modifikationen am vServer-Inhalt gemacht werden und damit möglicherweise eine Eigeninstallation beschädigt wird. Nutzen Sie also in jedem Fall die Backup-Funktion in Virtuozzo!"

Punkt 1: Auf der Kiste läuft IMAP. Ein "Alles-oder-nix"-Backup wie in Virtuozzo kommt also nicht in Frage. Ich würde über rsync sichern - inkrementell, nicht alles-oder-nix.

Punkt 2: Änderungen von außen?!? - "möglichweise beschädigen"??? :eek: - Erkennt das Wirtsystem nicht, dass es sich beim vorliegenden Betriebssystem nicht mehr um eines der angebotenen Templates handelt und überspringt dann meinen vServer? Grundsätzlich: Werden wirklich ohne mein Wissen Änderungen an meinem vServer durchgeführt??? (absolutes K.O.-Kriterium)

Eine Sache ist mir zudem aufgefallen: Da im vServer der Wirtsystem-Kernel verwendet wird, habe ich keinen Einfluss auf Kernel-Module. Bei einem Anbieter (der günstigste) fehlen die Netfilter-Module, d.h. ich kann per iptables keine Firewall aufbauen. :(

Ist das grundsätzlich so?

Außerdem sind mir noch folgende Dinge aufgefallen:

Wenn ich im vServer an der Shell mein root-Passwort ändere, gilt das auch gleich für das Virtuozzo Panel - obwohl dieses im Gegensatz zu Plesk NICHT auf dem vServer läuft. Läuft die Authentifikation also über den vServer? Was ist wenn ich ins PowerPanel möchte weil mein Server hängt? Komm ich dann rein!? :confused:

Was ich brauche: eine Kiste mit root-Rechten die NIEMAND verändert!!! - mit schneller Anbindung. Das is alles!

Also: Ist ein vServer für mich überhaupt das Richtige oder muss ich mich eher wieder nach einem heute-günstigeren-in-12-bis-24-Monaten-teurem root-Server umsehen? :(


Viele Grüße und vielen Dank für Hilfen und Ratschläge!
Matthias
 
Also Änderungen an deinem vServer selbst werden keine Vorgenommen,
allerdings werden einige Systemteile shared (wie zum Beispiel der Kernel).
Aus deinem Beitrag entnehme ich, das du schon etwas Ahnung von Linux hast, sodass ich nicht erklären muss, welche Folgen eine Kernelaktualisierung mit sich bringen können.

Zu den Kernelmodulen:
Einige Hoster lassen sich dazu überreden bestimmte Kernelmodule einzubinden.

PowerPanel:
PowerPanel läuft unabhängig von deinem vServer, allerdings wie du schon festgestellt hast, steht dies bei einigen Hostern in engem Kontakt mit dem vServer sodass Paswortänderungen zum Beispiel übernommen werden.
 
Hallo!
Wenn ich mir ansehe, was alles auf dem Server laufen soll, stellt sich mir die Frage, ob ein virtueller Server reichen wird. Oder soll es unbedingt ein virtueller Server sein?

mfG
Thorsten
 
Das ist eben die Frage, nachdem ich den ersten vServer schon geschrottet habe (morgen kümmert sich der Support um eine Neuinstallation, Virtuozzo geht nämlich auch nimmer... :( ) - glaube ich, habe ich die Entscheidung getroffen: es wird wohl wieder ein root-Server... :p
 
Wie haste denn das geschafft, dass Virtuozzo nicht mehr funktioniert? Ich dachte dass ist nicht möglich, da die VPS komplett isoliert läuft?
 
3en6299 said:
Wie haste denn das geschafft, dass Virtuozzo nicht mehr funktioniert? Ich dachte dass ist nicht möglich, da die VPS komplett isoliert läuft?

Das VPS zu zerstören ist Kunst des Hosters. Als Kunde kannst du da nix zerstören.
 
Hi,

mal meine Erfahrungen:
1. der Kernel ist wie er ist, wer auch immer sich überreden lässt zusätzliche Module einzubinden hat die entwerder "vergessen2 vorher einzubauen, oder handelt entgegen der Guidelines des Herstellers (und riskiert crashes, Sicherheitsprobleme, usw. pp. , halt "beyond spec")

2. das PowerPanel (ohne Zusatz) hat nur S4Y und das liegt meilenweit weg vom vSERVER oder Hostsystem und merkt sich alle Aktionen, also wenn das HS wiederkommt nach nem Absturz wird alles abgearbeitet. Das Virtuozzo PowerPanel ist HS basiert und bietet derzeit mehr Einblick in deine VE, aber die Erklärungen sind auch nicht so hilfreich (am Beispiel UserBeanCounter), das S4Y Ding wird daran orientiert, mal sehen ob die Texte besser werden

3. Lass das OS drüberstülpen! Wenn du die ganzen Libs auf deinem vSERVER duch andere ersetzt machst zu streng genommen doppelte Arbeit. D.h. du wirst garantiert weniger Performance haben, es muss ja mehr umgesetzt werden. Wenn du Debian auf nem vSERVER willst, nimm dir nen vSERVER mit Debian. Wenns nicht anders geht, bleib wenigstens mit der glibc und NTPL/non-NPTL identisch. Wenn du das vermischst kannst du deine Glibc Calls im Strace abtippen, so langsam wird das.

Zu 3. bitte mich nicht löchern, schon garnicht im Detail, ich habe die Infos vom einizgen Kunden der mal Gentoo drüber gebügelt hat, war eine wandelnde Katastrophe und sicherlich nicht der Sinn eines vSERVERS ;)

Gruß MeMeD
 
Also vielleicht sollte ich mal kurz erklären, was ich da gemacht hab: Gebootet im Rettungssystem, alles in /repair gelöscht und Debian "rein-ge-debootstrap-ppt" und bis auf die Kernel/lilo-Installation alles wie unter http://www.debian.de/releases/stable/i386/apcs04.html.de.

/etc/network/interfaces und /etc/fstab natürlich auch entsprechend der vServer-Umgebung angepasst. Das hat auch alles prima funktioniert, System kam hoch, alles bestens.

MySQL5 lief, PHP5 lief, Apache lief und als ich den Mailserver (Postfix) installiert habe, wollte dieser nicht und dann sind mir zwei Dinge aufgefallen:

1. es kam ein fstat-Fehler
2. Änderungen an Dateien waren nach einem "reboot" (an der Konsole) nicht vollzogen, sondern quasi "ungespeichert", obwohl ein "less" direkt nach dem Editieren das gewünschte Ergebnis gezeigt hat.

Frage: Muss ich einen vServer immer über das Virtuozzo Panel neu starten oder kann ich auch einfach einen "reboot" an der Konsole machen oder liegt da am Ende das Problem begraben?!? :confused:

Ich muss dazu sagen, es ist mein erster Kontakt zu vServern, vorher war immer alles schon dediziert. Aber nachdem ich mal ausgerechnet habe, wieviel ich in den letzten 24 Monaten (incl. verschlafener Kündigungsfrist) meinem bisherigen Provider noch dazu bei 0900-Support in den Rachen geworfen habe...... :mad:


Habe ich von vServern vielleicht doch eine zu "un-virtuelle" Vorstellung?


Grüße
M.
 
Hi,

der Hersteller von Virtuozzo kann durch Veränderungen der API und Interna eine Anpassung der bereits ausgeliferten Templates für notwendig erklären. In dem Fall wird im Mastertemplate das Upde eingespielt und alle darauf basierenden Templates sind dann faktisch anders. Da aber das Mastertemplate mit gutem Grund (und i.d.R. auch Notwendigkeit) geändert wird, ist streng genommen nicht der Inhalt deines Server verändert worden, sonder der von deinem System gemeinsam genutzte Teil. Auch Eingriiffe in dein System (konkret Anpassungen in den Configs um die oben veränderten Libs etc korrekt funktionieren zu lassen) sind dadurch ebenfalls notwendig und da alle Kunden, die das System normal benutzten (aka der vorgesehene Verwendungszweck für das bereitgestellte Produkt üblicherweise hergestellt und benutzt wird, also Webserver und nicht Debian-drübergestülpt-obwohl-als-eigenes-Template-verfügbar), sonst kaputt wären, wird eine solche Anpassung auch gemacht. Da das Hostsystem nicht sicher erkennen kann, ob und was du in deiner VE verändert hast, gibt es keine Möglichkeit, deine VE selektiv auszulassen. Das sind technologische Notwendigkeiten der Virtuallisierung, es sind nicht einmal Nachteile per se, nur wenn man wie du das System Art untypisch benutzen will, kann das eben nicht so beachtet werden, wie die Ineressen derer, für die das Produkt entwickelt wurde. Du wirst, spätestens jetzt wo du um die Problematik weist, auch keinen Anspruch auf Leistungserbringung durchsetzen können, auch weil es witschaftlich nicht vertretbar wäre, für dich eine Sonderlösung zu stricken.

Gruß MeMeD
 
Back
Top