Frage zu den neuen KVM-Servern des Providers netcup

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andreas0

Guest
Laut dem Forum des Providers netcup beabsichtigt der Provider eventuell schon kommende Woche neue KVM-Server auf seiner Webseite anzubieten. Siehe URL https://forum.netcup.de/sonstiges/smalltalk/1051-das-laengste-thema/index551.html und https://forum.netcup.de/sonstiges/smalltalk/1051-das-laengste-thema/index550.html weiter unten.

Schaut man sich insbesondere mal die beiden Angebote mit folgenden Produktangaben genauer an, so finde ich persönlich diesmal deren Preisleistungsverhältnis doch gut gelungen.

Code:
Produktname: RS 6000 SAS G7
Prozessor: Xeon E5-2680V4 des Herstellers Intel
Prozessorkerne: 6 dediziert
Arbeitsspeicher: DDR 4 ECC mit 24 GB
Festplatte: 980 GB SAS
Fernwartungskonsole: Ja
DVD-Laufwerk für eigene ISO-Dateien: Ja
Import von eigenen Images: Ja
Snapshots (Copy-On-Write): Ja
Preis: 36,99 pro Monat

oder

Code:
Produktname: RS 8000 SAS G7
Prozessor: Xeon E5-2680V4 des Herstellers Intel
Prozessorkerne: 8 dediziert
Arbeitsspeicher: DDR 4 ECC mit 32 GB
Festplatte: 1,5 TB SAS
Fernwartungskonsole: Ja
DVD-Laufwerk für eigene ISO-Dateien: Ja
Import von eigenen Images: Ja
Snapshots (Copy-On-Write): Ja
Preis: 46,99 pro Monat

Was haltet ihr von den neuen Angeboten im Bezug des Preisleistungsverhältnisses?
 
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IMO sind die derzeitigen Angebote DEUTLICH interessanter.
Ich habe zum Beispiel einen Root Server L dort, der hat zwar "nur" 12 GB RAM, ansonsten aber 240 GB SSD Speicher statt 120 wie beim "neuen" Modell, allerdings kostet der Root Server L 14,49 im Monat und nicht 24,99 wie der neue.

Ansonsten habe ich noch einen Rootserver bei Hetzner (Serverbörse) und würde bei ~47 Euro/Monat eher zu einem physischen Server greifen, da ich dann davon ausgehe, dass die Leistung wirklich gebraucht wird und das ist bei einem Rootserver tendentiell einfacher zu erreichen (ok, die Bandbreite kann natürlich trotzdem am Limit sein).

Für mich liegt der Vorteil von vServern insbesondere dort, wo man einfach keinen "richtigen" dedizierten Server braucht, weil ein Großteil der Leistung brach liegt. Dann kann man damit sinnvoll Geld sparen, bzw. Kosten senken.

Wenn aber vServer jetzt selbst schon in die Preisregionen von dedizierten Servern vorstoßen, muss ich die Sinnfrage stellen.
Ok, die Zusatzfeatures sind ganz nett aber da man sowieso noch Backups vorhalten muss, ist das eher nice to have als ein Killerfeature.

Und wenn ich wirklich aus gewerblicher Sicht auf Redundanz angewiesen bin, dann muss ich das Ganze meistens sowieso ganz anders aufziehen und da ist ein mehrfach redundantes Storage nur ein kleiner Baustein der gesamten Strategie.
 
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Ansonsten habe ich noch einen Rootserver bei Hetzner (Serverbörse) und würde bei ~47 Euro/Monat eher zu einem physischen Server greifen, da ich dann davon ausgehe, dass die Leistung wirklich gebraucht wird und das ist bei einem Rootserver tendentiell einfacher zu erreichen ...

Kannst du bitte mal deine Bedenken dazu näher erläutern? Denn ich gehe mal davon aus, daß wer sich so einen KVM-Server in dieser Preisklasse ab 36 Euro bestellt, auch erwarten kann, die oben genannten Ressourcen so nutzen zu können als hätte er einen dedizierten Server.
 
Kannst du bitte mal deine Bedenken dazu näher erläutern? Denn ich gehe mal davon aus, daß wer sich so einen KVM-Server in dieser Preisklasse ab 36 Euro bestellt, auch erwarten kann, die oben genannten Ressourcen so nutzen zu können als hätte er einen dedizierten Server.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich darauf antworten soll. Ausgehen kann man von vielem und axiomatisch kann man auch erklären, dass es niemals zu einem Engpass kommen kann und wird.

Hier geht es einfach um Determinismus: wenn ich auf Abruf immer mindestens Ressourcen X benötige, dann werde ich um dedizierte oder skalierende Systeme (Stichwort: Cloud) eher nicht herum kommen.
Bei einem vServer kannst Du nicht wissen, was Deine Nachbarn machen und ob sie nicht zum selten Zeitpunkt z.B. das Storage oder die Netzwerkanbindung auslasten.

Und so fein granuliert man zum Beispiel moderne vServer auch limitieren kann, bleiben generelle Probleme, die man mit Software nicht lösen kann: je mehr Prozesse laufen, desto mehr Kontextwechsel sind z.B. für die CPU notwendig. Diese sind ziemlich teuer.
Das spielt also auch dann eine Rolle, wenn viele simple Prozesse laufen, die jeder für sich genommen nicht sonderlich viel CPU Zeit benötigen, sondern zwischen durch immer mal wieder kurze time slices.

Das ist ja auch DER Vorteil von dedizierten Systemen: ich kann mit absoluter Sicherheit sagen, welche Dienste auf dem System aktiv sind. Wenn ich will, dann habe ich z.B. die 1Gbit/s meines Servers für mich und kann sie auch einen ganzen Tag auslasten oder das Storage belasten.

Ok, zugegeben, hier könnte ein anderer Server am gleichen Switch noch Probleme machen aber das ist ja auch bei einem vServer der Fall.

Demgegenüber stehen natürlich - habe ich aber auch deutlich gesagt - Vorteile von vServern, insbesondere im Hinblick auf Kosten und eventuell ökologische Vorteile (kommt auf den konkreten Fall an).

Dazu gibt es hier im Forum aber auch schon mehr als genug Themen, von daher bin ich mir nicht ganz sicher, ob Deine Frage rein rhetorisch oder ernst gemeint war.
 
Last edited by a moderator:
Dazu gibt es hier im Forum aber auch schon mehr als genug Themen, von daher bin ich mir nicht ganz sicher, ob Deine Frage rein rhetorisch oder ernst gemeint war.

Meine Frage war schon ernst gemeint und zielte informativ daher eher darauf ab, mal zu sehen, was andere mittlerweile, die eigentlich sonst vorwiegend aus Gründen der Performance eher einen dedizierten Server vorziehen, über solche recht hochwertigen KVM-Server denken.
 
Das Problem mit hochwertig ist immer:
Du kennst die Auslastung des Hosts nicht und wirst sie - vermutlich - auch nicht erfahren.
Und selbst wenn Du sie kennst, weißt Du nicht, was die Nachbarn so treiben.

Also egal wie toll ein vServer auf dem Papier aussieht: er kann für einen Einsatzzweck extrem gut oder auch ungeeignet sein. Gleiches gilt natürlich für dedizierte Server.

Mir ging es eher darum, DEN entscheidenden Unterschied zwischen vServer und dediziertem Server herauszuarbeiten und zu betonen, warum ich persönlich bei diesem Preispunkt eher zu einem dedizierten Server greifen würde.
Das kann natürlich jeder für sich entscheiden und andere Merkmale höher gewichten (vielleicht sind jemandem die Snapshots extrem wichtig).
 
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Heute habe ich mal für Interessenten einen Speedtest auf den von mir gemieteten Root-Server bei netcup mit der Bezeichnung RS6000 mit SAS-Festplatte (ca. 1TB groß) durchgeführt.

Zum Zeitpunkt des Tests sahen die Werte zu diesem Root-Server RS6000 SAS wie folgt aus:

Code:
Befehl: sysbench --num-threads=6 --test=cpu --cpu-max-prime=20000 run

sysbench 0.4.12:  multi-threaded system evaluation benchmark

Running the test with following options:
Number of threads: 6

Doing CPU performance benchmark

Threads started!
Done.

Maximum prime number checked in CPU test: 20000


Test execution summary:
    total time:                          27.7308s
    total number of events:              10000
    total time taken by event execution: 27.7286
    per-request statistics:
         min:                                  2.44ms
         avg:                                  2.77ms
         max:                                  9.26ms
         approx.  95 percentile:               3.08ms

Threads fairness:
    events (avg/stddev):           10000.0000/0.00
    execution time (avg/stddev):   27.7286/0.00

Der SAS-Festplattentest sah zu diesem Zeitpunkt wie folgt aus:

Code:
Befehl: hdparm -tT /dev/vda3
/dev/vda3:
 Timing cached reads:   18568 MB in  2.00 seconds = 9297.00 MB/sec
 Timing buffered disk reads: 164 MB in  3.03 seconds =  54.07 MB/sec

Befehl: hdparm -tT --direct /dev/vda3
/dev/vda3:
 Timing O_DIRECT cached reads:   1072 MB in  2.04 seconds = 525.92 MB/sec
 Timing O_DIRECT disk reads: 210 MB in  3.01 seconds =  69.74 MB/sec

Mir ist zwar klar, dass die Leistung eines virtuellen Servers mit Zunahme von Nachbarn bzw. weiteren Kunden auf dem Host- bzw. Wirtsystem abnimmt, aber dennoch mal meine Frage: Sind diese Werte eigentlich gut für einen virtuellen Server in dieser Preisklasse (aufgerundet ca. 37 Euro)?
 
Den zuvor durchgeführten Test habe ich noch mal wiederholt. Diesmal sieht er schon besser aus.

Code:
Doing CPU performance benchmark

Threads started!
Done.

Maximum prime number checked in CPU test: 20000


Test execution summary:
    total time:                          4.4569s
    total number of events:              10000
    total time taken by event execution: 26.7280
    per-request statistics:
         min:                                  2.28ms
         avg:                                  2.67ms
         max:                                  9.43ms
         approx.  95 percentile:               3.00ms

Threads fairness:
    events (avg/stddev):           1666.6667/25.91
    execution time (avg/stddev):   4.4547/0.00

Code:
hdparm -tT /dev/vda3
/dev/vda3:
 Timing cached reads:   18046 MB in  2.00 seconds = 9035.75 MB/sec
 Timing buffered disk reads: 8282 MB in  3.00 seconds = 2760.66 MB/sec

hdparm -tT --direct /dev/vda3
/dev/vda3:
 Timing O_DIRECT cached reads:   9718 MB in  2.00 seconds = 4861.70 MB/sec
 Timing O_DIRECT disk reads: 14608 MB in  3.00 seconds = 4868.94 MB/sec

Eventuell testen noch weitere Kunden gerade auf dem Host- bzw. Wirtsystem ihren virtuellen Server.
 
Damit man so in etwa einen Mittelwert der Messungen bekommt, habe ich soeben noch einmal eine Messung wie ganz zu Anfang durchgeführt. Siehe folgende Ausgaben:

Code:
sysbench 0.4.12:  multi-threaded system evaluation benchmark

Running the test with following options:
Number of threads: 6

Doing CPU performance benchmark

Threads started!
Done.

Maximum prime number checked in CPU test: 20000

Test execution summary:
    total time:                          4.5075s
    total number of events:              10000
    total time taken by event execution: 27.0347
    per-request statistics:
         min:                                  2.45ms
         avg:                                  2.70ms
         max:                                  4.23ms
         approx.  95 percentile:               3.00ms

Threads fairness:
    events (avg/stddev):           1666.6667/13.70
    execution time (avg/stddev):   4.5058/0.00

Code:
hdparm -tT /dev/vda3
/dev/vda3:
 Timing cached reads:   19078 MB in  2.00 seconds = 9552.24 MB/sec
 Timing buffered disk reads: 1192 MB in  3.01 seconds = 396.32 MB/sec

hdparm -tT --direct /dev/vda3
/dev/vda3:
 Timing O_DIRECT cached reads:   2000 MB in  2.00 seconds = 999.62 MB/sec
 Timing O_DIRECT disk reads: 1140 MB in  3.01 seconds = 379.17 MB/sec

Dafür, dass dieser virtuelle Server auf einen dedizierten Server mit redundanten Netzteil, redundanten Netzwerkkarten und mit ECC-RAM ausgestattet ist und ich mich nicht um das Monitoring der Hardware kümmern muß, sind diese Werte, auch wenn sie schwanken, aus meiner Sicht schon in Ordnung.
 
Hallo Thomas,

ich habe mir deinen Test auf deiner Webseite mal genauer angeschaut.

Nur ein Vorschlag:
Da du bei beiden Testkandidaten dessen gestellte Leistung an Hand des Preises X pro Monat - der bei beiden Testkandidaten fast identisch ist - mißt, würde ich vorschlagen, daß du deinen Beitrag auf deiner Webseite noch mal dahingehend überarbeitest, daß du beide Testkandidaten individuell mit dessen tatsächlich gestellten Leistung noch mal vergleichst. Denn der jetzige Test beider Testkandidaten auf deiner Webseite benachteiligt aus meiner Sicht den Testkandidaten bei Hetzner gewaltig, zumal Dieser im Gegensatz zum Testkandidaten bei Netcup nur zwei virtuelle Kerne hat, die man sich wiederum mit X weiteren Kunden noch mal teilt und dessen Hostsystem durch weitere Kunden eventuell schon voll belegt sein dürfte.

Meine hier reingestellten Testergebnisse sind zwar auch nicht wirklich realistisch, weil ich nicht weiß, ob das Hostsystem schon mit weiteren Kunden voll belegt ist. Aber sie zeigen schon mal auf, wie massiv im Laufe des Tages die gestellte Leistung bei virtuellen Servern, auf die ein Kunde keinen Einfluß ausüben kann, schwanken kann.

Gruß
Andreas
 
Last edited by a moderator:
Hallo andreas,

danke für dein Feedback!
Der Server von Hetzner hat zwar zwei Cores, dafür weniger RAM. So hat wohl jeder seine Vorteile. Wenn man jetzt einen CPU Test mit zwei Cores macht gewinnt eventuell der Hetzner-Server, wenn man aber eher mehr RAM als CPU braucht ists bei Hetzner schon wieder schwieriger.
Ich wollte auch absichtlich die Single-Core Leistung überprüfen, sonst hätte man die Server ja auch nicht wirklich vergleichen können.

Am Ende des Tests habe ich nochmal (hoffentlich deutlich genug) geschrieben dass es nur eine (unfaire) Momentaufnahme ist...

Irgendwann nehme ich mir mal die Zeit und vergleiche die Systeme über eine ganze Woche durchgehend. Wobei dass dann auch wieder unfair ist weil ich könnte ja bei netcup ein leeres Hostsystem und bei Hetzner ein volles haben.

Wirklich realistisch Vergleichen kann man also vServer wohl nie, aber mir reichen diese Stichprobentests aus um zu wissen dass man (momentan!) bei netcup wohl nicht schlechter fährt als bei Hetzner!

Thomas
 
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