Ermöglicht Virtualisierung ein flexibles und wartbares System?

sysrq

New Member
Hallo,

ich bereite mich auf meinen ersten Rootserver vor. Nun versucht ich mich möglichst gut vorzubereiten. Ich denke das Schlimmste wäre es wenn mein Server gehackt wird, Spam verschickt, und ich nicht weiß was ich tun soll. Das Zweitschlimmste wäre es Software nur einmal aufzusetzen und dann jahrelang den selben alten Apache2 oder MySQL zu nutzen.

Daher meine Frage: wie sollte ich mein System aufsetzen um es möglichst flexibel zu halten und ohne Probleme die eingesetzte Software aktualisieren und zwischendurch komfigurieren kann. Und das möglichst ohne Downtime. Ich denke die Lösungen für eine flexible Wartbarkeit können auch gegen einen Angriff eingesetzt werden, wenn es darum geht die angegriffene Software durch eine Notfall-Zweitsoftware zu ersetzen.

Das erste was mir in den Sinn kam ist Virtualisierung, z.B. mit Xen. Meine Idee ist es verschiedene Software auf verschiedenen Gastsystemen laufen zu lassen. Bei einem Update kann dann einfach ein neuer Gast mit der aktualisierten Lösung vorbereitet, eingerichtet werden; dann muss ein Ende nur umgeschaltet werden. Ich habe ein Bild anhängt welches dies verdeutlicht.


Nun habe ich die Vermutung, dass ich mich zu sehr auf Virtualisierung stütze. Und dass ich versuche Probleme zu lösen, für die Virtualisierung einfach zu viel wäre. Kurz gesagt: ich habe das Gefühl mit Kanonen auf Spatzen zu schießen.


Wie macht ihr euer System möglichst flexibel? Wie richtet ihr es ein, damit ihr ohne Probleme eure Software aktualisieren könnt? Und wie macht ihr das mit der Datenbank? Für mich was MySQL was Backup, Verfügbarkeit angeht noch Neuland. Was wenn ich mein MySQL aktualisieren oder konfigurieren möchte, wie sollte ich dabei vorgehen?

Ich versuche mir vor dem Kauf des Rootservers alles möglichst genau zu überlegen, um später keine Probleme zu haben. Wie gesagt, das schlimmste wäre es wenn der Server gehackt wird und ich ratlos davor stehe. DAS DARF NIE PASSIEREN! Mit ner 100mbit Leitung wäre das ein Chaos.
 

Attachments

  • virtualisierung.png
    virtualisierung.png
    78.3 KB · Views: 167
Nun ja, die Frage wäre erstmal nach dem Aufgabenbereich des Servers. Und dann würde ich schonmal damit anfangen, ein Betriebssystem zu wählen, daß nicht so im Fokus solcher "Cracker" steht. In der Linux-Welt finden sich einige (CentOS, um nur mal ein gutes Beispiel zu nennen) oder auch, ein wenig exotischer, bei den BSDlern.
Virtualisierung per se wird es nicht besser machen und erhöht statt dessen den Verwaltungsaufwand. Zusätzlich können die Virtualisierungslösungen selbst durchaus kritische Lücken haben.
 
Ich betreibe auf meinem Server Vmware Server und habe mehrere VMs dort unter verschiedenen IPs laufen. Für die Trennung von verschiedenen Diensten habe ich eine kleine abgespeckte VM, die flexibel einsetzbar ist und selbst wenig Ressourcen verbraucht. Auf dem Root selbst läuft ausser Vmware nichts. Die Snapshotmöglichkeit ist halt das Auffangnetz, denn man kann bei kaouttkonfiguriertem Server einfach ein Rollback auf den letzten Snapshot machen. Wenn man weiterhin eine Vm wg Kofigurationsarbeiten offline nehmen muss, beeindruckt das die anderen Dienste auf andern Vms nicht. Auch kannst Du z.B. Windows auf einem Linuxhost laufen lassen.

Achtung: Vmware benötigt recht viel Speicher! Auch eine Dual oder Quad Cpu ist ratsam. Dann kann man aber wirklich viel damit anfangen.

Achtung: manche Hoster unterstützen den Bridged Modus von Vmware nicht. Dieser ist aber dringend angeraten!

Und nein, ich finde nicht, dass Virtualisierung "zu viel" ist. Ich mach das seit Jahren (vorher mit anderer Lösung).
 
Die Snapshotmöglichkeit ist halt das Auffangnetz, denn man kann bei kaouttkonfiguriertem Server einfach ein Rollback auf den letzten Snapshot machen.

An die Snapshotfunktion habe ich noch nicht gedacht, aber stimmt, das kann einem in einigen Fällen bestimmt sinnvoll sein. Ebenso ist es bestimmt sinnvoll sein Produktivsystem einmal als Gast komplett einzurichten und zu konfigurieren, dann diese als Image zu speichern. Wenn was schief geht, kann dieses immer wieder geladen werden. Oder noch besser: dieses jede Woche immer wieder zurücksetzen, um auch bei unbemerkten Angriffen wieder ein frisches System zu haben.

Achtung: manche Hoster unterstützen den Bridged Modus von Vmware nicht. Dieser ist aber dringend angeraten!

Ich weiß noch nicht auf welche Lösung ich setzen sollte. Bis jetzt hatte ich nur Xen ins Auge gefasst. Muss mal sehen was die Vor- und Nachteile von Xen und VMware sind.

Und nein, ich finde nicht, dass Virtualisierung "zu viel" ist. Ich mach das seit Jahren (vorher mit anderer Lösung).

Was waren deine vorherigen Lösungen und was war der Grund von diesen auf VMware umzusteigen? Handelt es sich dabei vielleicht um einen FreeBSD-Jail-Ansatz? Und wieso VMware? Bei der Beschäftigung mit Virtualisierung bin ich sehr viel öfter auf Xen als auf VMware gestoßen. Auch scheint Xen sehr viel präsenter zu sein. Das mich etwas stutzig, ob VMware die richtige Wahl wäre.
 
Vom VMware Server 2 ist (IMHO) dringend abzuraten. Der Lifecycle läuft 2011 aus und schon jetzt werden keinerlei Updates oder Fixes released. Wenn man sich ein wenig in der VMware-Community umsieht, dann ist klar: VMware Server ist tot und kommt nicht wieder. Man soll wohl gefälligst zum ESXi greifen ...

Ansonsten wäre KVM ja durchaus ne brauchbare Alternative. Ist Teil des Linux-Kernels und mit breiten Support gesegnet. Profitiert auch von einer relativen schnellen Reaktion auf Sicherheitslücken durch Torvalds' Kernel-Team ...
 
Last edited by a moderator:
Wenn die Virtualisierung "nur" Dienste, wleche unter demselben OS betrieben werden sollen, voneinander abschottet, dann ist mein Favorit: Linux-VServer oder Solaris Containers.
 
In der Tat war Linux-Vserver mein Vorgänger. ;) Als Paravirtualisierung recht ressourcensparend, aber halt auf eine Distribution beschränkt. Mehr Freiheitsgrade hat man mit Vollvirtualisierung.

Klar hätte ich lieber einen ESXi Server, darauf kann man hinarbeiten, wenn man sich den selbst zusammenbaut. Bei Servern in Rechenzentren kann man aber auf die HW Kompatibilitätsliste meist keine Rücksicht nehmen. VMWare Server 2 kann da auf einem minimalen Linux durchaus eine Alternative sein.

Wie gesagt, ohne Bridged Modus macht VMWare, aber auch viele andere "echte" Virtualisierungslösungen keinen Sinn.
 
Wenn Hardwarekompatibilität ein Problem sein könnte, dann ist doch der Citrix XenServer durchaus ne brauchbare Alternative. Fußt auf CentOS mitsamt allen im Linux-Kernel enthaltenen Treibern.
Nun gut, XenServer ist vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber durchaus nen Blick wert.

Aber es bleibt ja immer noch die Frage nach dem Aufgabengebiet des Servers ... ;)
 
Was ich ab Vmware gut finde, ist eine vernünftige (Web)Administrationsoberfläche. Ich habe mich bisher mit Xen nicht eingehend beschäftigt, wenn ich mir dann aber Tutorials mit 1000 Konsolenbefehlen anschaue, dann vergehts mir sofort.

Virtualisierung muss m.E. etliches an Komplexität herausnehmen und nicht noch weitere Hürden hinzufügen, um sinnvoll verwendbar zu sein.
 
Back
Top