Erfahrungen mit Managed Virtual Server (Netcup, Providerdienste) gesucht

joecluo

New Member
Liebes Forum,

wir hosten einen Shop basierend auf Joomla sowie ein Forum bei einem großen deutschen Massenhoster. Dort gibt es immer wieder Probleme mit nicht angekündigten Wartungsarbeiten und auch gibt es Beschwerden von Besuchern von Shop und Forum, dass manchmal alles sehr träge ist.

Wir suchen nun nach einem Managed Virtual Server von einem rennomierten mittelständischen Hoster und sind dabei auf den Netcup managed private Server und das Managed Hosting von Providerdienste aufmerksam geworden. Zu den beiden Angeboten konnten wir nur wenig Erfahrungswerte finden, was ja generell schonmal kein schlechtes Zeichen ist, dass man nicht nur von Problemen liest.

Anhand der wenigen auffindbaren Infos scheint mir Netcup speziell bei mehr gebuchten Ressourcen günstiger zu sein, mein Eindruck von Providerdienste ist jedoch, dass hier eine professionellere Server- und Netz- Infrastruktur zum Einsatz kommt.

Wer hat Erfahrung mit einem Managed Virtual Server von einem oder beiden Anbietern und kann etwas insbesondere zu Performance, Anbindung und Service sagen?
 
Hallo joecluo, leider kann ich dir auf deine Frage nicht wirklich antworten, da ich bei dem Provider Netcup einen virtuellen Server mit folgenden technischen Daten schon seit ein paar Jahren miete, den ich selber administriere.

Produktname: Root-Server XL v3
Prozessorkerne: 4
Prozessor: Intel Xeon E5-2670V2
Virtualisierungs-Technologie: KVM-Virtualisierung
Festplatte: 1000 GB
RAID: RAID 50

Diese technischen Daten des von mir beim Provider Netcup gemieteten virtuellen Servers entsprechen laut den technischen Daten auf dessen Webseite den technischen Daten des Produkts "managed Server XL".

Meine Erfahrungen mit den gemieteten virtuellen Server "Root-Server XL v3", auf den ich selber auch noch mal einen eigenen virtuellen Server auf Basis von openvz installiert habe, sind durchweg positiv. Denn die Performances des virtuellen Servers fühlt sich trotz eigener Virtualisierung darauf an, als hätte ich einen echten dedizierten Server und die Antwortzeiten bezüglich der Netzanbindung zum Netzwerk des Providers sind ausgesprochen gut. Siehe folgende Trace-Ausgabe zum Provider Netcup, den ich über meinen DSL-Provider durchgeführt habe:

Trace-Ausgabe zum Provider Netcup:
Code:
traceroute to www.netcup.de (46.38.224.30), 64 hops max
 2   88.215.66.3 (mein DSL-Provider) 10.499ms 10.681ms 9.302ms 
 3   80.81.193.182 (gw-decix.ffm.netcup.de) 15.243ms 12.046ms 12.918ms 
 4   46.38.224.30 (www.netcup.de) 12.698ms 15.249ms 12.234ms

Trace-Ausgabe zum Provider Providerdienste:
Code:
traceroute to providerdienste.de (130.255.184.86), 64 hops max
 2   88.215.66.3 (mein DSL-Provider) 8.494ms 10.765ms 10.079ms 
 3   85.232.1.168 (HEFRA-MA02.hlkomm.net) 8.993ms 9.256ms 10.160ms 
 4   80.249.211.87 (80.249.211.87) 38.684ms 38.523ms 40.683ms 
 5   5.45.181.209 (5.45.181.209) 31.234ms 31.367ms 31.986ms 
 6   130.255.184.82 (130.255.184.82) 30.034ms 32.518ms 36.324ms 
 7   130.255.184.86 (130.255.184.86) 30.825ms 30.819ms 31.841ms

Wenn mal Wartungsarbeiten bezüglich des Hostsystems, auf dem mein virtueller Server installiert ist, seitens des Providers Netcup anstanden, so wurden diese bisher mir immer schon einige Tage vorher per E-Mail mitgeteilt. Und wenn ich mich noch daran richtig erinnere, wurden Diese so zwischen 1 und 4 Uhr morgens durchgeführt.
 
Hallo andreas0,

danke für deine Erfahrungen zur vServer Performance von Netcup. Das sieht ja schonmal sehr gut aus, vor allem beeindruckend, dass in der KVM VM noch ein openvz offenbar performant läuft. Der Trace sieht bei mir genau andersrum aus, das hängt natürlich auch vom eigenen Standort ab.

Wir haben vor, erstmal mit dem kleinsten System zu starten und dann bei Bedarf zu upgraden. Der Einstiegspreis ist bei beiden ähnlich, 29€ zu 34€, bei 2 Kernen und 8GB Ram liegt der Providerdienste bereits bei 59€ und Netcup bei 41€. Bei Vergleich des 4 Kern Systems kostet Netcup nichtmal die Hälfte von Providerdienste.

Es wäre sehr interessant, was Providerdienste gegenüber Netcup in der Praxis mehr bietet, was den Preis rechtfertigt. Wir sind auf weitere Erfahrungsberichte gespannt.
 
Bezüglich OpenVZ in KVM: Das ist ja nur eine Containervirtualisierung, also eigentlich mehr Isolierung als Virtualisierung. Das sollte eigentlich überall performant laufen, wo auch der Rest des Systems performant laufen. OpenVZ hat kaum Overhead.

Mit Erfahrungen kann ich aber leider nicht dienen. :)
 
So ganz ressourcenschonend ist openvz auch nicht. Denn wenn ich mehrere virtuelle Server bzw. virtuelle Container auf Basis von openvz auf meinen gemieteten virtuellen Server (KVM-Server) laufen lasse, was auch sehr häufig vorkommt, weil ich mal was testen möchte, werden unter Umständen Dienste wie z.B. der Apache und noch Weitere auf dem gemieteten virtuellen Server mehrfach ausgeführt und fordern dementsprechend auch mehr Ressourcen.
 
Er meint den Overhead des Virtualisierungstyps. Natürlich beeinträchtigt jede VM die Leistung des Hosts je nachdem wiviele Programme @ Auslastung innerhalb der VM laufen.

Bei OVZ fällt salopp gesagt fast der gesammte overhead des Kernels weg weil es Systemweit nur einen gemeinsamen Kernel gibt.

Ist ja nichts anderes als ob du mehr Programme direkt im Host ausführen würdest. Mehr Programme, mehr last. Wegen Virtualisierung hat man ja nicht mehr Leistung zu verfügung als die Hardware hergibt, man isoliert ja lediglich.
 
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Korrekt, ich sprach ja auch vom Overhead und nicht von der Systemleistung. Auch bei KVM kann man heutzutage einen sehr niedrigen Overhead hinbekommen, aber er ist prinzipbedingt trotzdem immer höher als bei OpenVZ. Das ist ja ganz salopp (und technisch so natürlich nicht korrekt) gesagt ein chroot mit ein paar Zusatzfeatures. :)
 
Ich habe einen managed Server bei Providerdienste und kann soweit über die Performance / Verfügbarkeit nichts negatives sagen. Lediglich die Kommunikationspolitik könnte (wenn eine Störung mal auftritt) etwas besser sein. Dazu kommt, dass das Control Panel "PD-Admin" ist etwas "altbacken" und könnte mal ein Upgrade vertragen. Ansonsten musst du dich bei Providerdienste halt um nichts kümmern, es läuft soweit alles recht gut.

Die Performance / Erreichbarkeit bei NetCup an sich ist ziemlich gut (habe dort aber nur 2 unmanaged vServer), allerdings bin ich persönlich mit dem Support dort nicht mehr wirklich zufrieden (als ich vor ein paar Jahren dort Kunde geworden bin, war der noch deutlich besser).
Bei den managed vServern von NetCup gibt es den großen Nachteil, dass dort keine Backups der Kundendaten angelegt werden. Sprich NetCup sichert nur die Daten die für den Betrieb des Servers relevant sind.

Ansonsten würde ich mir mal die managed vServer von php-friends anschauen, da würde ich aktuell wohl hingehen, wenn ich auf der Suche wäre.
 
Vielen Dank auch für den ersten Erfahrungsbericht zu Providerdienste, der ja grundsätzlich positiv ausfällt.

Das war mir bei Netcup auch aufgefallen, dass man den Backupspace ggfs. extra buchen muss, was die Preisdifferenz zu Providerdienste wieder eindampfen lässt.
 
Hallo,

ich will den Hoster Mittwald mal ins Boot werfen. Die sind mir im Bereich Managed Server in letzter Zeit hin und wieder aufgefallen. Generell halte ich persönlich absolut nichts von der Kombination "vServer" und "Shop".

Dort gibt es immer wieder Probleme mit nicht angekündigten Wartungsarbeiten und auch gibt es Beschwerden von Besuchern von Shop und Forum, dass manchmal alles sehr träge ist.

Kannst Du das bitte erläutern? Ein Beispiel: Wenn ich auf Amazon.de zugreife, ist deren Shop auch mal schnell geladen und mal langsam und zäh.

An Traceroutes oder Latenzen kann man das jedenfalls nicht festmachen. Ich würde da eher auf die Webseite an sich und deren Aufbau tippen. (z.B. Bilder) Schon dort mal geschaut?
 
Mittwald hatten wir auch schon gefunden, kommt aber wegen einer recht albernen Limitierung der Cronjob-Ausführung im kleinen Paket und des Aufpreises für die nicht 12-monatige Vertragslaufzeit nicht in Frage.

Die derzeitigen Probleme liegen definitiv am Hoster und am verwendeten Shared Hosting Paket für einen einstelligen-Euro Betrag im Monat, das wurde schon untersucht. Ein dedicated managed Server ist sicher die beste Lösung, halten wir aber in der nächsten Zeit für überdimensioniert und zu teuer. Deswegen erstmal ein leistungsfähiger vServer von Providerdienste oder Netcup.
 
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