Entscheidung: Software oder Hardware RAID??

vb-server

Registered User
Hallo zusammen

Hatte nun in den letzten Tagen seeeehr viel Stress mit defekten Festplatten und dem Recovery mit MDADM am RAID meines Homeservers. Nun ist das ganze FS tot, Read Only, das volle Programm. Nun juckt es mir in den Fingern, einen Adaptec 2405 Hardware RAID Controller einzubauen, der gleich neben mir liegt. Spricht was dagegen? Monitoren sollte mit Arcconf ja auch gehen.

Bräuchte ein paar Meinungen um mich zu entscheiden, den bis anhin fand ich Linux RAID eigentlich gut..


Viele Grüsse,
vb-server
 
Wenn der Raid Controller sowieso vorhanden ist, steck ihn rein. Wer einmal mit einem HW-Raid gearbeitet hat, will dieses Gefrickel mit Software-Raid nie wieder. ;)
Um den Cache des Controller nutzen zu können, ist allerdings eine BBU empfehlenswert.
 
Ich nutze viel Software-RAID, aber vielleicht ist es unter Linux ein grösseres Gefummle als unter FreeBSD. Hatte auch keine Probleme bisher.
 
Bei Raid5 wäre die Schreibrate mit dem HW Raid Controller eine Offenbarung. ;)

Daher: auf jeden Fall verwenden!
 
Mal abgesehen von den vorhandenen Softwarelösungen. Wer setzt noch freiwillig RAID 5 ein? Der Ausfall einer Platte kann kompensiert werden. Fällt bei einem Rebuild eine zweite Platte aus oder Sektoren können nicht gelesen werden, dann wars das. Wie oft ist schon festgestellt worden, dass auf den Platten fehlerhafte Sektoren lauern, die erst beim Lesen erkannt werden. Davor weiß weder der Controller etwas daovon, noch das FS.
 
1. Raid schützt vor Backup nicht.

2. Die Auswahl eines Raid Level sollte sinnvollerweise am Bedarf orientiert sein, insofern muss man nicht unbedingt von Raid 5 komplett abraten. Natürlich bietet Raid 6 auch noch bei einem Plattenausfall Redundanz, hat aber auch weniger verfügbare Kapazität.

3. Es geht hier nicht um die Frage, ob Raid 5 sinnvoll ist, es ist ja nicht mal gesagt, ob nicht nur (weniger rechenaufwendiges) Raid 1 verwendet wird, sondern nur um den Hinweis, dass ein HW Controller bei rechenaufwendigen Raid Modi (wie 5 oder 6) Vorteile bei der Schreibrate hat.
 
Last edited by a moderator:
  1. Offensichtlich
  2. Habe zwar absolut keine Erfahrung mit Raid 5, würde mir den Stress ersparen. Gibt genügend Berichte von genervten Admins, die 8 Stunden auf den Rebuild gewartet haben, um dann feststellen zu müssen, dass sie das Backup einspielen müssen. Der einzige Anwendungsfall für mich wäre dann bei Raid 5 ein (Wegwerf)System, dass auch mal ruhig ausfallen darf. Wäre es wichtig, würde ich eher auf ein fertiges Storagesystem setzen, auf das man sich verlassen kann.
  3. Sofern das der Frage entspricht, sollte man noch anmerken, dass der Controller eine Pufferbatterie haben sollte. Hat den Vorteil, dass bei einem Stromausfall die letzten Änderungen zurückgeschrieben wird. Das kann weder ein SW-Raid, noch ein HW-Raid ohne Pufferbatterie.

Selbst bei einem Raid 1 würde ich falls möglich einen vernünftigen HW-Raid-Controller mit Puffer einsetzen. Ich hab in anderen Threads schon öfters ZFS angesprochen, es ist aber auch nicht unbedingt die Lösung und hängt auch stark vom verwendeten OS ab.
 
Das Problem unter Linux bei einem Software-RAID ist ja immer die Sache mit dem Write Hole (Schreiben des Parity Bits). Im Worst Case führt das zu einem korrupten Dateisystem. Abhilfe schafft hier nur ein HW-Controller mit BBU oder eine USV für den ganzen Server.

Bei einem RAID-Z unter ZFS tritt dieser Effekt nicht auf, weil Daten und Parity Bit immer parallel geschrieben werden. Somit ist ein Software-RAID unter FreeBSD weniger fehleranfällig. Und das mit dem Caching läuft unter FreeBSD ja auch etwas anders (z.B. via RAM).

Bei mir läuft auch (fast) alles auf Basis von Software-RAIDs. "Gefrickel" hatte ich bisher primär beim Einsatz von HW-Controllern, isnb. hinsichtlich der Inkompatibilität von Metadaten.
 
Ich habe in verschiedensten Servern Raid 5 oder 6 im Einsatz, in einem sehr wichtigen Fall sogar Raid 6 mit Hotspare ;) (haltet mich für paranoid). Bis auf ein SW Raid 1 sind ALLE Server mit HW Raid ausgestattet. Und ich bin froh drum. :D
 
Und ich bin froh drum. :D
Full ack. Meine Kisten haben auch ausschließlich HW-Raid.

Vom fehlenden Schreib-Cache bei Software-Raid mal abgesehen, lernt man die HW-Raids erst so richtig schätzen, wenn man wirklich mal Probleme hat.
Software-Raid hat nach wie vor ein rießen Problem: Auch heute unterstützen noch längst nicht alle SATA Controller Hotplug, selbst wenn es im Datenblatt steht und beworben wird. Ergebnisse sind Kernelpanics, nicht erkannte Platten, usw.

Wenn ich bei anderen mit SW-Raid sehe, wie bei denen der Ablauf ist um so eine blöde defekte Platte auszutauschen, werd ich wahnsinnig.
HW-Raid? Auftrag ans RZ: alte Platte raus, neue Platte rein. Im günstigsten Falle leuchtet sie schon Rot.
Ich muss mich nicht mal am Server anmelden, weil das Monitoring mir sagt, da ist was kaputt und das RZ Personal sieht an Hand der LED welche Platte es ist. Rebuild startet automatisch sobald die neue Platte drin steckt.
Arbeitsaufwand für mich als Admin: Null.

Bei Systemen mit mehr als 2 Platten will man ein HW-Raid erst recht nicht missen, weil diese eben auch simple Management-Hilfen mitbringen und sei es eben nur die einzelnen Platten zu identifizieren.
Wer sowas schon mal mit 24 Platten am popligen SATA-Controller mit SW-Raid gemacht hat, weiß wovon ich spreche. ;)

Bezüglich Kritikpunkt über die inkompatiblen Metadaten:
Wie schon gesagt Raid ersetzt kein Backup und wenn man auf einen völlig anderen Controller ausweichen muss, weil man für den alten keinen Ersatz mehr ran bekommt, dann muss man eben mal das Backup zurück spielen.
 
Das mit den roten LEDs ist schon ein Vorteil. Wenn man die gleiche Anzahl an Platten mit einem SW-Raid hat, macht das Suchen nach der Seriennummer besonders viel Spaß, es seiden man hat vorgesorgt.

Bzgl. Hotplug gibt es anscheinend auch Lösungen für billige Onboard-Controller. Zumindest ist es mir selbst schon bei IDE-Platten (pata) gelungen Platten im laufenden Betrieb zu tauschen und diese wieder manuell ohne Neustart einzubinden. Hätte ich Hardware in irgendeinem RZ stehen, würde ich den Mitarbeitern das aber nicht zutrauen. Wer macht das schon. Da sind die kleinen roten LEDs bei den Wechselplatten besser und selbst ein Affe könnte die Platte wechseln.

Ich weiß auch nicht, wieso hier immer wieder auf das Backup verwiesen wird. Das ist hinsichtlich bekannt, dass das beste RAID kein Backup ersetzt. Die Fehler, welche auftreten können, gehen von der untersten Hardware-Schicht bis zur Software hinauf und als letztes Glied ist noch der Anwender nicht zu vergessen. Testet ihr eure Backups auch regelmäßig mit einen Testrestore und prüft es auf Fehler? Was bringt einem schon ein Backup oder mehrere Backups, wenn diese nur Datenmüll enthalten.
 
Last edited by a moderator:
Backups sind bei mir natürlich vorhanden :) Der Homeserver dient ja hauptsächlich als Backup-Ziel für meine Hardware, die im RZ ist (Colocation, selbstständig Zugang, Hardware RAID10 :D)
 
Ich nutze viel Software-RAID, aber vielleicht ist es unter Linux ein grösseres Gefummle als unter FreeBSD.
Was ist denn unter Linux am Softraid umständlich? Ich komm klar damit.

Mal abgesehen von den vorhandenen Softwarelösungen. Wer setzt noch freiwillig RAID 5 ein? Der Ausfall einer Platte kann kompensiert werden. Fällt bei einem Rebuild eine zweite Platte aus oder Sektoren können nicht gelesen werden, dann wars das.
Ist doch beim RAID-1 genauso.

Wie oft ist schon festgestellt worden, dass auf den Platten fehlerhafte Sektoren lauern, die erst beim Lesen erkannt werden. Davor weiß weder der Controller etwas daovon, noch das FS.
Dafür gibt's ja einen regelmäßigen RAID-Check. :)
 
Ich komm klar damit.
Interpretier doch nicht schon wieder Sachen hinein, die gar nicht da stehen. Niemand hat behauptet das man mit Software-Raid nicht "klar kommen" könnte.
Ich habe lediglich die Behauptung in den Raum geworfen, dass es im Vergleich zu Hardware-Raid eben ziemliches Gefrickel ist.
 
Hardware Raid ist ja ziemliches Plug and Play. Einfach reinstecken und los gehts
 
Alles kann immer "die Grätsche machen". Nichtsdestotrotz fallen Controller um Größenordnungen seltener aus als Festplatten. Und selbst wenn sie das tun, kann man in der Regel mit einem gleichen Controller (in bestimmten Grenzen auch gleiche Familie) das Raid weiter betreiben. Wenn man sicher gehen will, muss man sich den Controller eben gleich doppelt kaufen. Aber wer macht das schon privat?

Im RZ ist das sowieso eine andere Geschichte. Bei Mietservern kann man eigentlich immer davon ausgehen, dass GLEICHE Ersatzhardware da ist.
 
Niemand hat behauptet das man mit Software-Raid nicht "klar kommen" könnte.
Und ich habe nicht behauptet, dass das jemand behauptet hätte, sondern lediglich gefragt, was am Linux-Softraid umständlich ist. Meine einzige Behauptung war, dass mir das Linux-Softraid nicht umständlich erscheint. Mit Hardware-RAID hab ich nämlich keine Erfahrung - ebensowenig wie mit anderen Betriebssystemen (im Servereinsatz). Also in diesem Sinne:

Interpretier doch nicht [schon wieder] Sachen hinein, die gar nicht da stehen.
;)

(Warum eigentlich "schon wieder"?)
 
Back
Top