Eigene Server ja oder nein?

EDVXPS

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Erstmal hallo an alle!

Ich hab hier ein Unternehmen das derzeit gehostete Server verwendet was nicht unbedingt Administratoren freundlich ist.

Die Firma hat ca. 60-100 Mitarbeiter die teilweise auf verschiedene Standorte verteilt sind. Dz. läuft 1. Datenserver und 1. SQL-Server, Mails werden über eine Webmailplattform via SMTP, PoP3 verschickt.

Meine Frage ist ob es Sinn machen würde sich eigene Server ins Haus zu stellen.
Ich würde dazu tendieren 1. Server für Mails, Website und Daten (Dokumente, Bilder usw.) aufzubauen und 1. Server für SQL.

Warum SQL getrennt von dem anderen? Ganz einfach weil entweder hauptsächlich Mails verschickt werden oder mit den SQL Datenbanken gearbeitet wird. Sollte also einer der 2 Server ausfallen können zumindest noch zB.: Mails verschickt werden. Bei nur einem Server bestünde die Gefahr das bei einem Ausfall keiner mehr arbeiten kann.

Was ich nicht weiß welche Bandbreite benötigt wird um reibungslos mit den anderen Standorten zu kommunizieren. Die Bandbreite wäre entscheidend für die Anschaffung aber ich denke wenn das ganze bis jetzt auf einem gehosteten Server funktioniert hat müsst es mit einem Hauseigenem auch funktionieren.

Vorraussetzung/Fragen:
1. tgl. Datensicherung (Rücksicherung sollte 7 Tage zurück möglich sein). Beste Möglichkeit?

2. Falls ein Server ausfällt (Netzteil durchgebrannt oder ähnliches) soll innerhalb 10 min wieder alles funktionieren. Also noch einen gespiegelten Server? Wären dann insgesamt 4 statt 2 Server.

3. Was passiert bei Stromausfall? Gibts hierzu Möglichkeiten dem vorzubeugen?

4. Welche Hardware benötige ich für soviele Benutzer (ca. 100)? Wieviel Arbeitsspeicher usw.

5. Wieviel Kosten verursacht 1 Server im dauerbetrieb ca. jährlich? (Erfahrungswerte)

6. Ist es möglich nach einmaliger Einrichtung (vom Profi) die Server selbstständig zu verwalten und zu warten ohne entsprechender Ausbildung. (komme zwar aus dem EDV Sektor aber mit Server hab ich mich bis jetzt noch nie befassen müssen)

So das wären erstmal meine Grundfragen hoffe ihr könnt mir etwas weiterhelfen.

Vielen Dank schonmal im voraus!

mfg
Martin
 
Meine Frage ist ob es Sinn machen würde sich eigene Server ins Haus zu stellen.
Hast Du schon ein RZ vor Ort oder einen geeigneten Raum?

ich denke wenn das ganze bis jetzt auf einem gehosteten Server funktioniert hat müsst es mit einem Hauseigenem auch funktionieren.
Da dürftest Du falsch liegen - aktuell gehen vermutlich nur Request-Response des Clients über's Netz - und ab dann "alles" was mit der entsprechenden Kommunikation zu tun hat - kommt drauf an, was Ihr da so macht und wie eure Applikationen aufgebaut sind.

Aber Bandbreite ist heute eigentlich kein Thema mehr - nur noch ein Kostenthema.

Vorraussetzung/Fragen:
1. tgl. Datensicherung (Rücksicherung sollte 7 Tage zurück möglich sein). Beste Möglichkeit?
Sicher, daß 7 Tage reichen?

Unternehmensrelevante Daten müssen ggf. 10 Jahre revisionssicher archiviert werden.

Ansonsten - welche Backupmethode die beste ist kommt auch auf das Datenmvolumen an.

2. Falls ein Server ausfällt (Netzteil durchgebrannt oder ähnliches) soll innerhalb 10 min wieder alles funktionieren. Also noch einen gespiegelten Server? Wären dann insgesamt 4 statt 2 Server.
... und die entsprechende Infrastruktur, die kann ja auch mal kaputt gehen.
... und noch vieles mehr.

Die einfache Rechnung hier wird nicht aufgehen.

3. Was passiert bei Stromausfall? Gibts hierzu Möglichkeiten dem vorzubeugen?
USV.

4. Welche Hardware benötige ich für soviele Benutzer (ca. 100)? Wieviel Arbeitsspeicher usw.
Kommt drauf an, was die tun sollen.

5. Wieviel Kosten verursacht 1 Server im dauerbetrieb ca. jährlich? (Erfahrungswerte)
* Anschaffungskosten bzw. deren Abschreibung
* Strom
* Ersatzteile, Wartungs- und Servicevertrag
* Klimatisierung
* USV + Wartung
* Kosten für Datensicherungsmedien, ...
* Lizenzen
...

6. Ist es möglich nach einmaliger Einrichtung (vom Profi) die Server selbstständig zu verwalten und zu warten ohne entsprechender Ausbildung. (komme zwar aus dem EDV Sektor aber mit Server hab ich mich bis jetzt noch nie befassen müssen)
Nein.
 
Sicher, daß 7 Tage reichen?
Unternehmensrelevante Daten müssen ggf. 10 Jahre revisionssicher archiviert werden.

Ein Backup ist keine Archivierungslösung. Zumal bei Unternehmen der für 10 Jahre zu archivierende Datenbestand oft nicht so wahnsinnig groß ist, als dass man ihn unbedingt von den aktuellen produktiven Daten trennen müsste.
Da kann man die Daten auch einfach 10 Jahre in der gleichen DB liegen lassen und einfach im normalen Backupzyklus mitsichern ohne über spezielle Archivierungslösungen nachdenken zu müssen.

Die lohnen sich erst dann, wenn der zu Archivierende Datenbestand so groß würde, dass er den täglichen Wirkbetrieb behindern würde. Bei aktueller Technik, kann man aber schon so einiges an Terabyte durch die Gegend schaufeln, bevor es wirklich stört. ;)
Ausser man speichert seine Rechnungen in Postergröße als Bitmap. :p
 
Danke für die Antworten.

Hast Du schon ein RZ vor Ort oder einen geeigneten Raum?

Geeigneter Raum ist mit kleinen Umbauten vorhanden.

Sicher, daß 7 Tage reichen?

Wie Firewire2002 bereits gesagt soll das Backup nicht als Archivierung dienen sonderen lediglich vor Datenverlust im laufenden Betrieb schützen und da reicht 1 Woche.

Die einfache Rechnung hier wird nicht aufgehen.

Mir ist klar das das mit den 4 Servern vereinfacht dargestellt ist. In der theorie müsste man für jedes Teil das kaputt gehn oder ausfallen kann eins auf reserve haben. In der Praxis sieht das wieder ganz anders aus.


Ist ein guter Tip keine Ahnung warum ich da nicht drauf gekommen bin :confused:

Kommt drauf an, was die tun sollen.

Im Prinzip nicht sooo viel. Hauptsächlich werden Produkfotos zur Qualitätskontrolle und normal Dokumente (Word, Excel usw.) auf einem Server gespeichert. SQL Daten auf einem anderen. (Branchensoftware zur Buchung von Lagerbewegungen, Mitarbeiterstamm, Zeiterfassung alles nichts weltbewegendes wo viele Daten hin und hergeschoben werden.)

Zum Thema Selbstwartung warum ist es nicht möglich? Sofern die Server eingerichtet sind und alles steht gibt es ja nicht mehr so spezifische Sachen zu tun. Benutzer anlegen, Berechtigungen vergeben, Exchange Server verwalten, Updates einspielen usw. würd ich denk ich auch noch schaffen.

Natürlich ist es vielleich nötig ab und an mal einen "echten" Serverspezialisten zu rufen aber alltägliches sollte man so auch hinbekommen oder täusch ich mich da wirklich so? Bzw. wär es nett mir zu erklären was ich übersehe.
 
Natürlich ist es vielleich nötig ab und an mal einen "echten" Serverspezialisten zu rufen aber alltägliches sollte man so auch hinbekommen oder täusch ich mich da wirklich so? Bzw. wär es nett mir zu erklären was ich übersehe.

Du willst also ohne grundlegendes Wissen in der Serverkonfiguration an für die Firma lebenswichtigen Maschinen rumschrauben? Viel Glück, denk da noch mal drüber nach...
 
Naja, es ist sein Unternehmen.
Auf diese Weise kann er vermutlich Geld sparen, setzt sich aber den möglichen Risiken aus (Datenverlust, falsche Administration, teure Nacharbeiten durch Spezialisten...).
Umgekehrt kann er das Risiko minimieren, muss dafür aber höhere Kosten in Kauf nehmen.

Ich persönlich würde mich diesem Risiko nicht aussetzen, da nachträgliche Arbeiten entweder sehr teuer werden oder manche Dinge gar nicht mehr zu retten sind. Abgesehen davon würde ich dann meine Zeit mit Serverwartung verbringen müssen, was andere besser und schneller können und ich würde gleichzeitig meine eigentlichen Aufgaben vernachlässigen.
Aber jeder wie er mag, wir haben eine freie Marktwirtschaft und welche Entscheidungen man für sein eigenes Unternehmen trifft bleibt einem selbst überlassen.
 
Aber jeder wie er mag, wir haben eine freie Marktwirtschaft und welche Entscheidungen man für sein eigenes Unternehmen trifft bleibt einem selbst überlassen.

Kann er ja gerne tun, ich hab ihm ja auch nur nahe gelegt, sich das noch mal durch den Kopf gehen zu lassen. Meist wird's dann nämlich im Endeffekt doch teurer...
 
War von mir auch nicht belehrend gemeint(steht mir sowieso nicht zu, hier irgend jemanden belehren zu wollen). Ich will damit nur sagen: wenn jemand unbedingt etwas tun möchte und keine anderen Argumente gelten lässt, dann ist das eben so.
Ich erinnere mich da immer an das Sprichwort: "Reisende soll man ziehen lassen".

*Ich* persönlich würde das nicht riskieren aber der TE weiß jetzt was auf ihn zukommt. Man kann jetzt nur noch Tipps geben, dass es nach Möglichkeit keinen K-Fall gibt und wenn doch, wie man die Schäden eindämmt.

Ein Wartungsvertrag wäre für mich aber das absolute Minimum, weil man sonst im Fall der Fälle ewig auf Ersatzteile warten muss und auch redundante Systeme können innerhalb kurzer Zeit ausfallen, weshalb das ursprüngliche System nach Möglichkeit relativ schnell wieder zur Verfügung stehen sollte.
 
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