Docker-Hub: Schließt Konten unbezahlter Open Source Organisationen

greystone

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Das scheint mir hier in Kürze sehr starke Auswirkungen zu haben können:

https://blog.alexellis.io/docker-is-deleting-open-source-images/

In Kürze:
  • Wer nicht zahlt, fliegt raus
  • Jährliche Kosten für einen bezahlten Account sind 420 US-$
  • Als valides Open-Source Projekt ( für einen kostenfreien Account? ) gelten nur kleine Freizeitprojekte
Wow! Ich kann ja nachvollziehen, dass sich eine Infrastruktur nicht von alleine bezahlt, aber dass finde ich jetzt doch heftig.
 
Wieso heftig? Die Betreiber solche Infrastrukturen können halt nicht dauerhaft von der Opensource "Luft & Liebe" leben. Die haben auch ganz stumpfe echte Rechnungen zu bezahlen.
Lock-Angebote um sich einen Namen zu machen und später abzukassieren ist schon seit Jahrzehnten gängige Praxis im Markt. Wen das heue immer noch überrascht, hats nicht besser verdient.

Das Thema zeigt viel mehr mal wieder, dass die meisten Opensource Projekte (insbesondere die kleineren) nach wie vor kein Finanzierungsmodell haben, was in unserer Gesellschaft ernsthaft funktioniert.
Und solang sie das für sich selbst nicht endlich mal in den Griff bekommen, brauchen sie nicht jammern, dass ihnen die Gesellschaft um sie herum nicht ständig alles sponsort.

Sind die Projekte so klein, dass man sie als Hobby betreiben kann, ist auch das Budget da. Denn Hobbys kosten Geld. Ob man nun die Vereinsgebühr im Golf-Club zahlt oder die Infrastruktur-Kosten für das Opensource Projekt macht keinen so großen unterschied.
Bei besonders großen Projekten (ich denke da nun an Sachen wie Apache Webserver, Linux Kernel, usw.) stecken eh auch Unternehmen als Träger, mit eigenen Interessen an der Software dahinter.
Die wirkliche Arschkarte haben nur die Projekte dazwischen, die über die Hobby-Größe deutlich hinaus gewachsen sind, aber es versäumt haben, sich um ihre Finanzierung zu kümmern.
 
Wäre kein Thema wenn Docker wirklich eine Registry wäre bei der man auch off-site repositories hinterlegen könnte. (Telefonbuch)

Habe das Prinzip von Docker (u. ä.) alles zentral zu hosten nie verstanden.

Als Businesslösung könnte man dann einfach Hosted anbieten, ist im grunde ja nur normaler Storage-Space.

Man hat die Nutzer daran gewöhnt pulls ohne "Domain" machen zu lassen, die ja dann automatisch an hub.docker gehen.

Jetzt gehen mit einem Schlag dann duzende pulls / docker-compose nicht mehr bzw. updaten das Image nicht mehr. GG WP sag' ich da nur.
 
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Wäre kein Thema wenn Docker wirklich eine Registry wäre bei der man auch off-site repositories hinterlegen könnte. (Telefonbuch)
Docker Registries sind prinzipbedingt dezentral ohne globales Telefonbuch, genau wie Apt oder Yum repositories auch jeweils unabhängig voneinander sind. Der historisch entstandene Default-Wert dass standardmässig partielle Namen wie "alpine:latest" nach "docker.io/alpine:latest" expandiert ist nervig, aber bei aktuellen Container-Umgebungen auf eigene Registries umbiegbar.

Habe das Prinzip von Docker (u. ä.) alles zentral zu hosten nie verstanden.
Man hat die Nutzer daran gewöhnt pulls ohne "Domain" machen zu lassen, die ja dann automatisch an hub.docker gehen.
Andere öffentliche (oder teilöffentliche) Registries wie redhat.io, quay.io, sollte man nicht ignorieren :cool:
Generell gibt es aber sehr wenige und meist fade Gründe um keine volle URL inklusive Registry-FQDN an zu geben. Genau so wie es generell keinen Grund gibt, Images nicht auf einen lokalen Cache oder bei grösseren Projekten/Kubernetes direkt eine eigene Registry zu pullen.
Jeder docker-Client bringt sein "docker pull" mit, wer es etwas extravaganter will kann eine Docker-Registry als Cache deployen oder direkt ein Harbor aufsetzen.


Hier rächt sich wie immer die Faulheit und Unkenntniss grosser Massen an Nutzer.
Nur weil das direkte Starten von Container von dockerhub in den meisten Umgebungen funktioniert, bedeutet nicht dass es eine best-practice sein soll.
 
Für mich ist das so, dass das eine solche Konstellation ist: Eine Firma versucht sein eigenes Produkt zu promoten und bietet dazu auch - zunächst freien - einen zentralen Hostingservice für diese Plattform an.

Was dabei für mich in irgendwelchen Verträgen steht ist nebensächlich. Ich sehe da eher den bisher auch teilweise erfolgreichen Versuch, ein gemeinsames Ökosystem aufzubauen, in dem Open Source Projekte eben zu beiderseitigem Nutzen finanziert werden. Auf der einen Seite als Bewerbung für die Plattform und den Betreiber. Auf der anderen Seite für die Projekte als kostenfreie Infrastruktur.

Das ist ja bei github auch sehr lange Zeit gut gegangen.

Nun ist es wohl so, dass Docker Inc. seit einiger Zeit auf dem absteigenden Ast ist. Sie konnten sich z. B. mit Docker Swarm nicht gegen Google (Kubernetes) durchsetzen (surprise, surprise) und haben mit Docker anscheinend auch gegen CRI-O verloren - trotz der Tatsache, dass sich der Wechsel da anscheinend bisher nicht vollzogen hat. Insofern funktioniert das kostenlose subventionieren einfach nicht mehr. Das ist zum einen bedauerlich für OSS und zum anderen ist es natürlich ein Vertrauensverlust für Docker Inc. Sie hätten ja entscheiden können: Ok. Wir bieten faire Preise an und behalten so die ganzen Projekte. Die Tatsache, dass sie da aber dermaßen hohe Preise aufrufen beendet das nun, zum hauptsächlichen Schaden von Docker Inc.

Ansonsten ist es erfreulich, dass das nur ein "löst standardmässig zu docker.io auf" ist.
 
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Aufgeschoben ist nicht aufgehoben ;)

Die Investoren werden sich mittelfristig (im Laufe der nächsten fünf Jahre) durchsetzen und ihre Investition zuzüglich kräftigem Gewinn abschöpfen. Danach ist Docker dann ein weiteres gescheitertes Open-Source-StartUp ohne Bedeutung...

Gibt ja genug funktionierende und dauerhaft finanzierte Alternativen...
 
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