Scheint keiner Begeisterung an diesem Thema zu haben!?
Quatsch
Als ob in jedem Forum der Welt jeder Beitrag beantwortet werden würde. Weisste doch selbst
Zunächst einmal schlage ich dir vor, dich allgemein über Xen und Paravirtualisierung zu informieren, gute Links findet man über Google recht schnell.
* Gibt es eine Monitoring Software für Xen, die mir die CPU/Speicher auslastung der VMs anzeigt? So wie z.B. bei VMWare ESX
Wie Huschi bereits schreibt, kannst du xm top verwenden (per SSH auf dem Host einloggen und diesen Befehl eingeben). Die meisten Tools, die ebenfalls eine Art Performance-Monitoring für Xen domUs anbieten, greifen auf die Ausgabe von xm top zurück.
Wie wirkt sich die Performance von Windows 7 durch XenServer aus, heißt: Ist diese Variante langsamer verglichen mit einer physikalischen Installation?
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du Xen ganz klassisch zur Paravirtualisierung verwenden möchtest.
Bei der Paravirtualisierung werden die Gäste so modifiziert, dass sie anstatt "Kernel-Calls" (Befehle an den Kernel) die Befehle direkt an den Hypervisor (= Xen, hier ist es auch der VMM = Virtual Machine Manager) senden -> Hypercalls.
Die Gäste wenden sich also direkt an den Hypervisor, welche die Befehle überprüft, teilweise modifiziert und an die entsprechende Hardware weiter gibt. Xen besitzt dabei verschiedene Scheduler (z.B. für Interrupt Requests).. dieses ganze Verfahren bringt jedoch natürlich einen gewissen Overhead mit, der mit 2-5 Prozent jedoch sehr gering ausfällt. Bei anderen Virtualisierungstechniken, wie z.B. bei der Vollvirtualisierung, kann schon mal ein Overhead von 50 Prozent entstehen.
Xen besitzt mit der Paravirtualisierung den Vorteil, dass die dom0 (hier liegt das OS des Hostsystems) direkten Zugriff auf die Hardware besitzt und die Originaltreiber des Hostsystems verwendet. Die VMs (domUs) hingegen richten Ihre Anfragen an den Hypervisor (= Xen), der dann die Ressourcen entsprechend managed.
Wie du sicher feststellen wirst, können Betriebssysteme jedoch nur dazu gebracht werden, den Hypervisor anzusteuern, wenn diese modifiziert werden können. Windows ist jedoch Closed Source und kann somit nicht gepatcht werden.
Windows muss somit vollvirtualisiert werden, was mit dem bei Xen mitgelieferten Tool Qemu geschieht. Bei einer Vollvirtualisierung greifen die VMs nicht auf den Hypervisor, sondern über Qemu direkt auf die Hardware zu. Durch die Virtualisierungsart, nämlich Vollvirtualisierung, kann der Overhead 50 Prozent verursachen. Somit ist Windows unter Xen also nicht performant (Ausnahmen gibt es, aber wir reden ja über die klassische Verwendung von Xen).
Daher greift man vermehrt zu Microsofts Hyper-V-Lösung, die zumindest in einigen Teilen auf Xen basiert. Auch VMWare ist hier eine gute Lösung. Ich selbst habe bereits einige Windows-VMs unter Xen getestet, die Performance war eigentlich ok, aber für Gameserver etc. ist das natürlich nicht gut genug.
Können Hersteller Treiber wie gewohnt genutzt werden, oder verwendet XenServer ähnlich wie VMWare Tools eigene Treiber? Speziel Grafikkartentreiber in Verwendung mit Spielen, Video, Bildbearbeitung etc.?
Paravirtualisierte Gäste, wie Linux und Unix-Devirate, greifen auf den Hypervisor zu, dieser setzt die Anfragen entsprechend um.
3D-Grafik wird unter Xen erst seit kurzem unterstützt, ich habe das leider noch nicht getestet. Ich rate jedoch davon ab, auf Xen zu setzen, wenn man 3D-Grafiken verwenden möchte. Unter Windows und der Vollvirtualisierung ist das eh ein Krampf
Was sind noch wichtige Vor- und Nachteile, die beachtet bzw. berücksichtig werden müssen?
Die meisten Vor- und Nachteile hängen von dem geplanten Einsatzgebiet ab.
Xen ist generell sehr performant, einfach zu bedienen und schnell eingerichtet.
Die VMs verhalten sich durch das sehr gute Speicher-Management wie dezidierte Server, in dem sie einen festen RAM-Wert und Swap besitzen. Man kann zwar dynamic-RAM verwenden, allerdings bringt das bestimmte Nachteile mit sich (Thema OpenVZ und malloc() ...).
Ich selbst arbeite seit knapp 3 Jahren mit Xen und bin in allen Bereichen sehr zufrieden. Zum einen eignet sich Xen super für VPS-Hosting, zum anderen kannst du Xen sehr gut im internen Netzwerk verwenden, um z.B. Sandboxes zu besitzen oder Server zu konsolidieren.
Die Nachteile ergeben sich aus dem Einsatzgebiet.. generell kann man jedoch sagen, dass das performante Prinzip der Paravirtualisierung jedoch nur bei OpenSource-Betriebssystemen wirkt, bei Closed-Source-Systemen wie Windows ist Xen dann nur noch bedingt die beste Lösung.
Viel ändert sich jedoch, wenn man mit Hardwarevirtualisierung arbeitet, das ist jedoch ein ganz anderes Thema. Nur so viel dazu: Bei Hardwarevirtualisierung übernehmen die CPUs (z.B. mit Intels VT-Technologie) Aufgaben des Hypervisors, womit die Gäste direkt auf die Hardware zugreifen können. Da haben sich AMD und Intel sogar auf gewisse Standards geeinigt.
Bei weiteren Fragen einfach fragen. Bei falschen Angaben meinerseits bitte darauf aufmerksam machen, man lernt nie aus