Erfahrungsbericht: Also ich habe gute Erfahrungen mit der Kombination von Powerline und WLAN gemacht.
Zur Situation: Meine Wohnung 86m²; das Arbeitszimmer wird vom Wohnzimmer mit einer soliden 30cm massiven tragenden Wand in L-Form "abgeschirmt". Schnelles Internet ist nur durch Kabelanbieter (primacom) erhältlich (bei mir 120 Mbit). Das Problem: ich habe zwar Kabelanschlüsse in Wohn-, Arbeits- und Schlafzimmer aber nur bei dem im Wohnzimmer synchronisiert das Kabelmodem stabil und mit maximaler Leistung - in den anderen Zimmern sind die Leitungsverluste zu hoch. Der Kabelanschluss im Wohnzimmer befindet sich jedoch genau gegenüber der massiven Wand also aus Sicht des Arbeitszimmers in maximaler Entfernung. Kabel verlegen geht durch "ungünstige" Lagen der Türen usw. auch nicht.
Früher hatte ich den WLAN-Router (TP-Link AC1750 Archer C7) auch direkt in der Nähe des Kabelanschlusses aufgestellt. Das WLAN, was noch im Arbeitszimmer ankam (wo halt der Haupt-PC inkl. 2er NAS steht, ermöglichte maximal so um die 100/s MBit; im Schlafzimmer kam teilweise gar kein WLAN mehr an. Unbefriedigend - außerdem sah das WLAN-Geraffel in der Schrankwand hässlich aus.
Ich hatte mit einem Powerline-Adapter (TP-Link TL-PA7020P KIT v1.0 "AV1000-Gigabit-Powerline-Adapter KIT") experimentiert (ein Adapter im Wohnzimmer, ein Adapter im Arbeitszimmer). Ergebnis: irgendwas zwischen 150-250 MBit/s stabil. Immer noch sehr unbefriedigend. Bei weiteren Tests stellte ich jedoch fest, dass innerhalb des Wohnzimmers mit dem genannten KIT relativ stabil irgendwas zwischen 500-700 MBit/s erreicht werden.
Zwischenzeitlich hatte ich dann mit einer Kombi aus Router und WLAN-Repeater im Arbeitszimmer experimentiert (TP-Link RE450 "AC1750-Dualband-Gigabit-WLAN-Repeater"). Die Ergebnisse waren auch nicht zufriedenstellend. Der Repeater schwankte im 5Ghz Netz öfters zwischen schwachen und gutem Empfang.
Dann habe ich kürzlich die Aufstellung und Konfig wie folgt geändert:
Das Kabelmodem ist hinter der Schrankwand verschwunden und wurde direkt an eines der Powerline-Adapter angeschlossen. Im Wohnzimmer, in der Ecke des L's (und damit quasi ziemlich genau mittig der gesamten Wohnung) wurde der Router plaziert. Da dort 2 Steckdosen sind; in eine den Mehrfachverteiler und in die andere das andere Powerline-Adapter mit Anschluss an die WAN-Buchse des Routers.
Genau auf der gegenüberliegenden Seite im Arbeitszimmer habe ich den vorgenannten Repeater (weiterhin) plaziert (Entfernung ca. ein halber Meter durch die massive Wand). Der hat nen Ethernet-GBit-Port (die beiden NAS und der PC sind über einen separaten GBit-Switch verbunden) und funktioniert quasi als "WDS Bridge" zum Router ("Uplink"). Die WLAN-Repeater-Funktion ist abgeschalten. Der Repeater hat jetzt zum Router durchgängig guten bis starken Empfang.
Der Erfolg: ich bekomme die 120 MBit vom Internet-Anschluss nun stabil bis zum Arbeitszimmer durch. Mit dem Notebook erreiche ich per Ethernet-Kabel am Router im Wohnzimmer Datentransferraten vom NAS aus dem Arbeitszimmer von ca. 400-600 Mbit/s (zur Info: am lokalen Switch schafft das kleine NAS bei Kopieren auf den PC mit SSD knapp 900 MBit/s). Überall in der Wohnung ist jetzt für die mobilen Geräte durchgehend solider WLAN-Empfang. Fernseher und PS4 pro gehen per WLAN direkt auf den Router und da der im Wohnzimmer steht - mit sehr akzeptablen Datenübertragungsraten. Einzig der RaspBerry PI2 als Mediacenter brauchte etwas Sonderbehandlung (Kabel mitten durch Wohnzimmer ziehen war tabu), weil das WLAN-Modul vergleichsweise schwach ist und nur der Ethernetport halbwegs Kapazitäten bietet. Ein alter TP-Link WR941ND aus dem Alttechnik-Lager im Keller hat auch das Problem beseitigt (ebenfalls WDS Bridge auf den Router) und ist diskret hinter dem Fernseher verschwunden.
Fazit: Mission erfolgreich unter den gegebenen Umständen.