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Warum können Hoster so billig ?

Crystal26

New Member
Hallo zusammen,

ich bin mom. auf der Suche nach einen schicken QuadCore mit ca. 16 GB Ram für ein Webprojekt und konnte mir schon einige gute Angebote einholen. Zusätzlich möchte ich aus einem kleinen V-Server mit 3GB RAM einen DualCore Root-Server machen mit vll. 4GB Ram.

Nun kam mir der Gedanke auf einfach die Hardware zu kaufen, gerade bei dem kleinen DualCore Server ist dieses nicht mit imensen Kosten verbunden.

Als weiteren Schritt habe ich mal 10-20 Preise von Anbietern geprüft, welche Housing anbieten. Ich war erstaunt, dass ich mit eigener Hardware immer schlechter abschneide, als mit einen Mietserver. Woran liegt das?

Als Beispiel nehme ich mal einen root-Server mit 2 Prozessoren und 4GB Ram, welcher mir ca. 25,- EUR All inkl. kostet.

Beim Housing fangen die Preise ab 30,- EUR aufwärts an zzgl. (ggf.) Kosten für Strom und Traffic.
 
Die kaufen die Teile ja nicht einzeln so wie du. Da gibt es Verträge über eine bestimmte Abnahme-Menge. Dann bekommst du ordentlich Rabbat.

Außerdem zahlst du mit der monatlichen Miete ja sogesehen auch die Hardware ab.

Wenn alle Systeme in etwa identisch sind (Mainboards z.B.) wird zudem der Wartungsaufwand verringert.
 
Vielen Dank für das schnelle Feedback,

das glaub ich gern, aber es gibt auch viele kleine Hoster die m.M.n. nicht mal nen ganzen Serverschrank voll haben (vll. 3-5) Server und dennoch derartige Niedrigpreise.

Wenn ich alle Projekte zusammenfassen würde, so könnte ich ebenfalls eine solche Anzahl an Servern kaufen, jedoch lieg ich gegenüber dem Hosting leider dennoch weit drüber...
 
das glaub ich gern, aber es gibt auch viele kleine Hoster die m.M.n. nicht mal nen ganzen Serverschrank voll haben (vll. 3-5) Server und dennoch derartige Niedrigpreise.

Die sind oft Reseller von großen Hostern. ;)
 
Ein komplettes Regal bekommt man in einem Billig-RZ zu Spottpreisen. Einzelne Stellplätze mieten ist immer teurer.

Wenn du eigene Hardware mit einbringst, dann sieh zu, dass du auch einen Webresetter hast. Bei manchen kann man die Webresetter und Lara auch mieten. Bei einem Serverchen ohen spezielle Hardware sollte mieten die bessere Option sein.
 
Warum bei Standard-Hardware Housing teurer ist als Mietserver, haben wir hier schon mal ausgiebig diskutiert. Einfach mal die Forensuche nutzen.

Kurzfassung: Housing bedeutet (im vergleich zu den eigenen Mietservern) mehr Individualismus (schlechtere Planung über Kühl- und Strombedarf, Stellfläche, Wünsche des Kunden, RZ Zugänge, Versand der Server, usw.)
Es lohnt sich nur, wenn Hardware zum Einsatz kommt, die spezielle Anforderungen erfüllen muss (bspw. spezielle Storage-Appliances, Tapelibs)
 
Hier in der CH lohnt sich Housing fast immer ;-) DualCore mit 2GB RAM und einer HD gibts hier ab 99chf (80€). Housing etwa gleich teuer, ev leicht darunter. Was ich wohl für meinen Xeon E3 Quad mit 32GB RAM und RAID10 zahlen müsste? Darum hab ich Housing.

Aber ja, Nachteil bei Housing ist, dass man selber für alles verantwortlich ist, ersatzteile haben sollte und die auch selber einbauen gehen muss (oder RemoteHands, was dann teuer werden kann).
 
Einer meiner Kunden hatte bis vor kurzem seine Server in einem Rechenzentrum in Hannover untergebracht. Da er aber nur 3 Server hatte, waren die Stellplatzkosten extrem hoch. Weshalb er seine Dienste nun auf gemieteten Servern umgezogen hat.

Da ich ihm beim abholen + abbauen seiner Server im Rechenzentrum half, konnte ich es mir nicht verkneifen ein bischen mit den Mitarbeitern des Rechenzentrums zu plaudern. Hierbei wurde mir erklärt das die hohen Kosten bei Stellplätzen durch den höheren Stromverbrauch + erheblich mehr Arbeit für den Anbieter kommt.

Zwar hat der Anbieter eigendlich nichts mit der Hardware zu tun, aber wenn ein Problem besteht muss der Kunde ja an seine Hardware ran. Da aber auch oft "alte Schrottserver" untergestellt werden, bei denen Probleme an der Tagesordnung sind, lässt sich der Aufwand für den Betreiber des Rechenzentrums nur schlecht kalkulieren. So kommt es das er dafür wesentlich mehr einkalkulieren muss wie für seine eigenen Server. Bei eigenen Servern weis er genau was für Hardware zum Einsatz kommt und kennt somit auch die Problemzonen genau.

Zu guter Letzt kaufen die solche Server wirklich vom Fließbank per Palette ab. Als wir die Server abholten hatten die grad eine neue Lieferung eigener Server bekommen, war ein geiler Anblick so viele Server auf einmal. Echt heftig kann ich dir sagen.

Anders sieht es aus wenn du komplette Schränke nimmst. Da ist der Aufwand, umgerechnet auf den einzelnen Stellplatz, für den Betreiber geringer was sich positiv im Preis bemerkbar macht. Auch gehen die dann davon aus das du dich wirklich mit Servern auskennst. Und die können dich auch alleine an deinen Schrank lassen wenn alle anderen verschlossen sind. Bei einzelnen Stellflächen muss immer ein Mitarbeiter von denen daneben stehen was ja auch Geld kostet.
 
Kann ich nicht ganz nachvollziehen. Was kann man da nicht kalkulieren? Remote Hands kosten Geld. Das kann für Schrottserverkunden richtig teuer werden, wenn die nicht selbst ins RZ gehen (falls man sie lässt). Wenn der Provider selbst keinen Techniker vor Ort hat, muss er halt auf andere Dienstleister zurückgreifen. Die Kosten reicht er einfach so durch.
 
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Vielen Dank Chris für deine ausführliche Antwort. In der Tat ist es so, wie DeaD_EyE gesagt hat, dass günstige Server auf Regalen untergebracht sind. Man lässt sich halt als Kunde immer zu sehr von der Werbung blenden, da sieht man nen schönen Rackserver auf Bildern und in Wahrheit hat man dann meist nen Rechner auf irgendeinem Regal zwischen vielen.

Mir wurde gesagt, dass nen echter Rackserver iwo ab 100,- EUR anfangen würde man aber dadurch grösstenteils auch durch die bessere Anbindung etc profitieren würde.

... tja und somit geht meine Kalkulation ja nun auch auf - Ich hatte leider nur die falsche Denkensweise und bin immer von Racks ausgegangen ^^
 
Regale? Gibt's das noch? Mit Tower-Gehäusen?

Klar

Interwerk
NewColo

Hab ich mit eigenen Augen gesehen.

Kleine Gegenfrage: Wieso sollte man für eher unwichtige Dienste teure Hardware verwenden? Es geht hier nicht immer um 99,9% Erreichbarkeit. Wenn Hardware kaputt geht, wird halt der ganze Tower ausgetauscht. Hier geht es darum Kosten zu drücken. Den PC kann eine Hilfskraft auseinander bauen und die Komponenten auf Funktionalität testen.

Wenn man z.B. irgendwelche Gameserver hostet, ist die Technik drum herum nicht besonders wichtig. Ausfallzeiten müssen in Kauf genommen werden und die Hoster mieten gleich ganze Regale, weil es im Endeffekt billiger ist. Was ich so mitbekommen habe, kostet ein Regal im Interwerk 150€. Zusätzlich entstehen noch Kosten für Anbindung, Router, Switch, Strom. Selbst für das Legen des Crossconnects wird bezahlt. Das Glasfaserkabel muss auch vom Kunden bezahlt werden. Unterm Strich ist es aber immer noch günstiger, als sich in ein gemachtes Netz zu setzen.

Da hat man dann nichts mit der Infrastruktur am Hut. Es ist schon alles da und man muss sich selbst um nichts kümmern. Wenn man Glück hat, bekommt man sogar eine KVM dazu.
 
Last edited by a moderator:
Da haben die sich aber den schönsten Gang ausgesucht. Die Putzfrau bestochen und die Hoster gebeten ihre komischen Netzwerkkabel, die quer durch die Gänge laufen, zu entfernen.

Ich bin fast gestorben, als ich die Regale und Kabelkanäle gesehen habe. Normal bin ich es als Elektriker gewohnt Anlagen so zu verdrahten, dass man diese auch verkaufen kann und Fotos dem nächsten Kunden präsentieren kann, ohne sich zu schämen.

Wenn man da versucht die Kabel vernünftig und schön zu bündeln, scheitert man spätestens beim Kabelkanal. Wenn dann noch pro Host eine KVM mit anbindet, kann man froh sein, wenn man noch den Deckl mit dem Hammer daruf bekommt. Wir haben es dann so geregelt, dass die Kabel der KVM nicht im Kanal sind. Der große Nachteil daran ist, dass mal irgendjemand "ausversehen" drüber stolpern könnte oder daran hängen bleibt. Gott, ich hasse das RZ!!! Nie wieder.

Auf der anderen Seite rede ich mir immer ein, dass es bessere gibt und nunmal auch der Preis eine wichtige Sache ist. Gerade, wenn man billig anbietet, muss man auch auf billig zurückgreifen.

Ich hab mir Rechenzentren damals immer schön ordentlich vorgestellt, in dem nur ausgewählte Fachkräfte und Dienstleistungsunternehmen unterwegs sind. In denen nicht jeder Vollhonk seinen Müllserver abladen darf. Mein Traum ist zerstört worden :-D
 
Last edited by a moderator:
Bei Dedicated Servern, wird die Hardware in der Regel auf 24 oder 36 Monate kalkuliert. Somit macht die Hardware nur einen geringen Anteil am Preis aus.
Hinzu kommt, dass der Traffic eine Mischkalkulation ist da die meisten Kunden nur einen Bruchteil des Inklusivtraffics nutzen.

Bei Colocation hingegen ist der Traffic in den meisten Fällen absolut. Kunden fragen in der Regel nur an was sie auch wirklich nutzen, da sie den Traffic teuer bezahlen müssen.

Colocation in kleinen Mengen kann sich eigentlich nur mit wenig Traffic lohnen oder wenn man besondere Ansprüche hat, die bei den Massenhostern teuer bezahlt werden müssen.
 
OVH verwendet keine Towerserver, die verwenden eigene Konstruktionen ohne Gehäuse bei den günstigen Servern, und Rackserver von Supermicro bei den größeren.
Noch dazu kühlt OVH mit Warmwasser, was Energie spart. Sogar die Gebäude sind optimiert. Siehe hierzu http://youtu.be/iaHOVMj3aDY

Einen so hohen Optimierungsgrad kann man aber nur erreichen, wenn man ALLE Komponenten selbst organisieren kann.
 
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