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Verständnisfrage LACP

iffi

Member
Hallo Leute,

erstmal, falls das hier das falsche Subforum ist, bitte ich um Entschuldigung :)

Ich beschäftige mich berufsbedingt gerade mit Virtualisierungslösungen, Netzwerkspeicher und deren Verbindung, momentan läuft das alles noch über 1Gbit/s Verbindungen.
Nachdem wir die Anbindung verbessern wollten und unsere Server alle mindestens 2 Ports haben, wollten wir uns von der zentralen IT-Abteilung diese per Link-Aggregation zusammenschalten lassen. Unsere Zielsetzung war, zwischen Storage und Virtualisierungsknoten 2Gbit/s+ Verbindungen nutzen zu können.
Laut Aussage unserer IT ist das aber ein Trugschluss, da die Server selbst bei zwei gebündelten Leitungen immer noch max. eine Leitung genutzt wird und LACP mittels Switch hier keine Veränderung bringt. Mir war zwar bewusst, dass es solche Modi ohne switch-support gibt, aber ich dachte, dass gerade LACP hier die gebündelte Leitungsleistung 1:1 nutzbar macht. Jetzt wollte ich mal fragen, ob diese Aussage korrekt ist oder ob hier schlicht falsche Informationen vorliegen?

TLDR:
IT Abteilung behauptet, dass ein korrekt konfiguriertes LACP weiterhin auf eine Leitungsgeschwindigkeit pro Verbindung limitiert ist. Ist das korrekt?

Schonmal danke für eure Info :)
 
Das kommt immer darauf an was du genau "beschleunigen" willst.

Wenn du geeignete Protokolle nimmst oder mehrere Verbindungen nimmst, kannst du mit der passenden Infrastruktur durchaus eine Auslastung beider Leitungen hinbekommen.

Welche Virtualisierungslösung und was für Netzwerkspeicher hast du denn?

Gruß
Markus
 
Eine einzelne TCP/UDP Verbindung wird mit LACP nur einen einzelnen Link nutzen können. LACP balanced hier einfach zwischen den Links und stellt Redundanz sicher.

Wird pro Verbindung die gesamte verfügbare Bandbreite benötigt, kann man balance-xor einsetzen, allerdings hatte ich damit Probleme in der Vergangenheit.
 
@storvi:
Ich möchte die Dauer eines Backups über das lokale Netz verkürzen, ohne in alle beteiligten Servern 5/10GBase-* NICs nachzurüsten.

Wir verwenden momentan noch einen Server mit KVM und Proxmox als Virtualisierungsumfeld sowie zwei weitere Maschinen als Backupstorages, welche mittels NFS in Proxmox eingebunden sind. Das Backup geschieht hier ebenfalls über NFS, da wir die interne Backuplösung nutzen anstatt die Maschinen mittels zfs zu snapshotten und per zfs send auf einen gleichartigen Speicher zu transferieren.

Das finale Setup soll aus 3 Knoten in einem Proxmox-HA Cluster sowie den beiden genannten Storageservern bestehen. Dabei soll einer als Speicherort für HA-VMs dienen und der zweite als ausgelagerter Backupspeicher fungieren.
:confused:

@vb-server:
Mein Verständnis bisher war, das LACP ein verbesserter balance-rr mit Unterstützung aller beteiligten Netzwerkkomponenten ist. Laut Ubuntu wiki ist das von dir genannte Xor ja eher für Webserver/Datenserver mit vielen Gegenstellen geeignet. Oder habe ich da was falsch verstanden?:)
 
Wie gesagt: pro Verbindung max 1 GB/s. LACP für Server LAN Schnittstellen (und ich habs selbst mehrfach laufen) bringt nur etwas, wenn von verschiedenen Clients gleichzeitig z.B. je eine (oder auch mehrere) Verbindungen existieren. Das kann auf verschiedene Art und Weise geschehen. Wenn jedoch ein Backup nur über eine Verbindung läuft, wird diese nie schneller als 1 Gbit sein.

Du musst nicht zwangsläufig alles auf 10Gbit umstellen (wobei das natürlich der Königsweg ist), es würde z.B. schon etwas bringen, Storage Server via 10Gbit und die Clients je mit 1Gbit anzubinden. Vorausgesetzt das Storage kann eine solche Verbindung auch auslasten. Dann können die Clients zumindest jeder mit einem vollen Gbit arbeiten.
 
@Thunderbyte:

Erstmal danke für deine Antwort, das hat mir für mein Verständnis sehr weitergeholfen.
Ich habe mich jetzt ein bisschen mit SDS beschäftigt, unter anderem LizardFS und Ceph.

Hast du diesbezüglich auch schon Erfahrungen sammeln können?
 
Nein, keine Erfahrung damit. Wenn Du Dir so etwas ansehen willst, würde ich jedoch die größeren Projekte verwenden, in Deinem Beispiel Ceph. LizardFS wird anscheinend von einer kleinen Softwareschmiede entwickelt. Wenn die mal out of Business geht, bist Du aufgeschmissen.
 
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