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Langlebigkeit der Releases von SuSE vs. Debian

Elegantly

Registered User
Wie ihr bestimmt schon alle gehört habt, bietet vSERVER ab sofort Debian 3.1 (Sarge) als OS an - z.Z. noch ohne Confixx-Unterstützung; dies wird sich aber bald ändern.

Als bisherigem SuSE-User stellt sich mir die Frage, ob ich auf Debian migrieren soll. Da es neuerding noch den folgenden Zusatz in der Admin-Oberfläche gibt

Beachten Sie bitte, das Ihnen eine Änderung des Betriebssystemes nur einmal zur Verfügung steht.

stellt sich mir die Frage, welche von beiden Distributionen hinsichtlich Updates sowohl hinsichtlich Sicherheit als auch Aktualität und Verfügbarkeit an neuen Applikationen auf lange Sicht (3+ Jahre) am besten geeignet ist.

Hier ein konkretes Beispiel bei SuSE.

SuSE 8.0
-- Erscheinungsdatum: 2002
-- Erstes SuSE Update: 15 April 2002
-- Letztes SuSE Update: 16 August 2004

Versionsvergleich von SuSE 8.0 zu SuSE 9.1:
-- Apache 1: apache 1.3.23-150 vs. ?
-- Apache 2: ? vs. apache2-2.0.49-27.8
-- mod_php4: mod_php4 4.1.0-317 vs. apache2-mod_php4 4.3.4-43.11
-- MySQL: mysql 3.23.48 vs. mysql 4.0.18

Dieser nicht ganz wissenschaftliche Vergleich soll lediglich zeigen, dass natürlich alte SuSE-Distributionen hinsichtlich der Pakete den neueren Releases hinterherhängen.

Bei Debian kenne ich mich allerdings nicht so gut aus. Ich habe bereits von apt-get etc. gehört (und als langjähriger FreeBSD-User sehe ich die deutlichen Vorteile eines Ports-Systems), habe aber auf der anderen Seite erfahren, dass Debian stable oftmals nur noch angestaubte Versionen selbst gängiger Applikationen mit sich führt - und viele Admins kaum ohne Backports auskommen.

Daher meine Frage in die Runde: ich möchte mir hinsichtlich Update-Fähigkeit meines vSERVERs in den nächsten 3+ Jahren sehr wenig Gedanken machen, und kenne bisher lediglich nur die Verfahrensweise von SuSE. Ich verwende hauptsächlich Apache+PHP+MySQL+SSH+IPTABLES+ImageMagick etc. Rentiert sich aus den von mir genannten Gründen der Umstieg auf Debian? Kann 3.1 dort Vorteile ausspielen, die SuSE nicht hat?

Mir ist die "Philosophie" der einzelnen Distributionen herzlich egal, ich bin viel zu pragmatisch dafür. Also bitte keine Flame Wars - jedem das seine. Wenn ich könnte, würde ich eh' BSD verwenden. :)

TIA,
Michael


P.S.: Hat jemand von euch schon mal bei vSERVER ein OS-Upgrade gemacht, also z.B. von SuSE 8 auf SuSE9? Wird dies überhaupt angeboten? Geht das nur mit Neuinstallation? Und was kostet solch ein Upgrade?
 
Hallo Michael!

Wenn du dich auf der einen Seite für ein sehr stabiles und ausgereiftes Betriebssystem (Debian) entscheidest, muss du dir die Sicherheitslöcher und Probleme doch nicht durch die Hintertür wieder hereinholen (Confixx) :) .

Für Leute, die in der Materie Linux zu Hause sind ist Debian mit Sicherheit in die engere Wahl zu nehmen. Und wenn du weißt, das du eventuell einen Backport benötigst, du dir also gewisser Probleme in dieser Hinsicht bewusst bist – warum nicht Debian.

Letztendlich ist wichtig zu wissen was man mit der Maschine vorhat und welches Betriebssystem diesen Anforderungen am besten entspricht. Wenn es um Standardanwendungen (Apache, mySQL, …) geht wirst du das sowohl mit SuSE, Fedora, Gentoo oder sonst einer Distribution erledigen können. Willst du allerdings Weitreichende Veränderungen am Kern des Systems vornehmen könnte z.B. Debian besser geeignet sein.

Beim Angebot eines Providers 3 Jahre in die Zukunft zu sehen halte ich für sehr optimistisch. In diesem Fall würde ich aber Debian – vom Grundsätzlichen System her – die besten Überlebenschancen geben.

SuSE ist seit einiger Zeit auf dem Wege ein Volkslinux zu werden. Ein immer einfacher zu bedienendes und immer mehr Hardware unterstützendes Betriebssystem muss sich letztendlich selbst einschränken.

Bei Projektarbeiten sehe ich das ungefähr so:
- Festlegen welche Funktionen geboten werden sollen.
- Die Software danach aussuchen.
- Projekt umsetzten und einführen.
- Wenn alle definierten Funktionen erfolgreich laufen – einfrieren.
- Nur noch Sicherheitsrelevante Aktualisierungen.

Ansonsten läuft man Gefahr dem ‚Microsoftsyndrom’ zum Opfer zu fallen:
Ihr Outlook kann jetzt auch Kekse backen.


mfG
Thorsten
 
Thorsten said:
Wenn du dich auf der einen Seite für ein sehr stabiles und ausgereiftes Betriebssystem (Debian) entscheidest, muss du dir die Sicherheitslöcher und Probleme doch nicht durch die Hintertür wieder hereinholen (Confixx) :) .
Für den Einsatz von Confixx sprechen zwei Gründe:

1. Bequemlichkeit (jaja, ich weiß selber, dass das kein richtiger Grund ist)
2. Bedienungsfreundlichkeit - die Mehrzahl meiner "Kunden" (im Confixx-Sinne) kommen mit viel Glück mit Confixx klar, aber Kommandozeile? Gott bewahre! (ich erwähnte bereits das Stichwort "Pragmatismus", oder? :) )

Thorsten said:
Letztendlich ist wichtig zu wissen was man mit der Maschine vorhat und welches Betriebssystem diesen Anforderungen am besten entspricht. Wenn es um Standardanwendungen (Apache, mySQL, …) geht wirst du das sowohl mit SuSE, Fedora, Gentoo oder sonst einer Distribution erledigen können. Willst du allerdings Weitreichende Veränderungen am Kern des Systems vornehmen könnte z.B. Debian besser geeignet sein.
Weitreichende Änderungen, z.B. am Kernel, kann ich einerseits bei einem vSERVER gar nicht durchführen, und habe dies auch nicht vor (zum Glück, spart Entwicklungs- und Wartungsaufwand). Mein vSERVER wird zu 95% als reiner Webserver verwendet.

Thorsten said:
Beim Angebot eines Providers 3 Jahre in die Zukunft zu sehen halte ich für sehr optimistisch. In diesem Fall würde ich aber Debian – vom grundsätzlichen System her – die besten Überlebenschancen geben.
Hmm...ich habe wohl etwas schwammig formuliert. Hinter meiner Post steht die Frage, mit welcher von beiden Distributionen ich ohne Upgrade des Basissystems (wie ich bereits erwähnte, habe ich noch keinerlei Informationen, ob ein Upgrade etwa von SuSE 9 auf SuSE 10 in der Zukunft überhaupt möglich ist) zumindest die meisten Kernanwendungen wie Apache2, MySQL, PHP, etc. auch in den nächsten Jahren halbwegs aktuell halten kann. Bei SuSE kann ich mir ein Urteil darüber erlauben, von Debian mangels Erfahrungen nicht - daher meine Frage in die Runde. Wenn Debian dies besser als SuSE kann, würde ich Debian den Vorzug geben. Abgesehen davon, dass Debian mit Exim kommt und nicht mit Sendmail. :)

Thorsten said:
Bei Projektarbeiten sehe ich das ungefähr so:
- Festlegen welche Funktionen geboten werden sollen.
- Die Software danach aussuchen.
- Projekt umsetzten und einführen.
- Wenn alle definierten Funktionen erfolgreich laufen – einfrieren.
- Nur noch Sicherheitsrelevante Aktualisierungen.
Damit triffst du wie der arme amerikanische Olympia-Verlierer auf meine Zielscheibe. :D Genau darum geht es mir - jedoch mit einem Seitenblick auf Aktualität und Verfügbarkeit neuer Applikationen, nicht nur hinsichtlich Sicherheitsupdates.

Vielen Dank schon mal für deine Meinung!
 
Bei SuSe kann auch mangels Erfahrung nicht mitreden.

Bei Debian kannst Du aber mit dem sehr ausgefeilten Packetsystem jederzeit Deine Distribution auf dem laufenden halten.
Es gibt drei unterschiedliche Releasestände bei Debian. Stable, Testing und Unstable.
Eine "Version" gibt es in dem Sinne nur für die sog. "stable"-Releases. Diese Versionen sind - wie Du schon richtig gesagt hast - häufig relativ angestaubte Versionen der Programme, auf der anderen Seite hast Du ein zuverlässiges und bereits längere/lange Zeit erprobtes Gesamtsystem an dem nix mehr verändert wird. Sicherheitsupdates werden zur Verfügung gestellt.

In Testing sind schon relativ neue Programmversionen enthalten, auf der anderen Seite fehlt hier natürlich die lange Erfahrung mit den Packeten und evtl. deren Problemen.

Unstable ist nur Bastlern zu empfehlen (oder wenn man aus dem einen oder anderen Grund keine andere Wahl hat ein unstable-Packet einzuspielen). Hier sind sämtliche neuen Packete evtl. völlig ungetestet enthalten. Kann also gut sein, dass da mal was nicht so funzt wie man gern hätte.


Bei anderen Distributionen wird nach einer bestimmten Zeit der Support und die Packetpflege für die alte Version eingestellt. Über Kurz oder Lang kommst Du damit um die von Dir gefürchtete Neuinstallation nicht herum, wenn Du weiterhin z.B. Sicherheitsrelevante Updates benötigst.

Ich selbst arbeite nur mit Debian-Testing und bin noch nie schlecht damit gefahren. Ein Update der gesamten Distribution erledigt ein simples "apt-get dist-upgrade", und schon ist man wieder auf dem aktuellen Versionsstand.

Über das Packetsystem von Debian könnte man den ganzen Tag erzählen. Wenn Du Debian verwenden möchtest, solltest Du Dir vorher auf jedenfall n paar Infos dazu durchlesen und an nem nicht-Produktivsystem a bissle rumspielen. So einfach es ist, so einfach lässt man sich auch dazu verleiten mal eben sämtliche Packete upzudaten.. Das man sich bei einer solchen großen Änderung am System evtl. n paar Problemchen einhandelt sollte klar sein.

Der Kernel ist beim vServer eh nicht relevant, da dieser über das Hostsystem gepflegt wird.

P.S.: Hat jemand von euch schon mal bei vSERVER ein OS-Upgrade gemacht, also z.B. von SuSE 8 auf SuSE9? Wird dies überhaupt angeboten? Geht das nur mit Neuinstallation? Und was kostet solch ein Upgrade?
Ich hatte vorher RedHat auf meinem S4U vServer, wenn ich da eine aktuelle Version wollte, musste ich eine Neuinstallation beauftragen (ich hatte z.B. einen Sprung von Version 7 auf Version 9). Das Update war kostenlos und einfach über das Kundeninterface zu beantragen.
 
Last edited by a moderator:
Elegantly said:
bietet vSERVER ab sofort Debian 3.1 (Sarge) als OS an
[...]
dass Debian stable oftmals nur noch angestaubte Versionen selbst gängiger Applikationen mit sich führt - und viele Admins kaum ohne Backports auskommen.
Das 'angestaubte' Debian stable ist Debian 3.0 (Woody).
Debian 3.1 (Sarge) ist das, was man momentan als 'testing' installiert.
Sobald der Codefreeze von Sarge statt findet (diesen Monat?), wird dies 'stable' sein und die Packete werden dann wieder verstauben.

Allerdings sollte man sich auch überlegen, warum sollte man alle Jahre einen Versionssprung mit machen?
Never run a changing System!
Die wichtigste security upgrades gehen auch in die Sarge-Packete ein. Und hier haben wir einen unschlagbaren Vorteil vom Debian-Packeten: Bei einem Upgrade braucht man nur in den seltesten Fälle selbst Hand an die Config-Files legen. Im Gegensatz zu allen anderen Paketmanager, die irgendwo ein readme einpacken, welche Änderungen man noch selber machen muß.

Hat jemand von euch schon mal bei vSERVER ein OS-Upgrade gemacht, also z.B. von SuSE 8 auf SuSE9? Wird dies überhaupt angeboten? Geht das nur mit Neuinstallation? Und was kostet solch ein Upgrade?
Ja, ja, ja, das erstemal nichts.

huschi.
 
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